Es kommt in Peru - wie in anderen Teilen der Welt - zu
ungebremsten Rasereien im Alkoholrausch oder Drogenrausch
durch junge Männer, die am Steuer sitzen und sich in der
Euphorie nach einer Alkohol-Diskothek nicht mehr beherrschen
können. Und natürlich gibt es Taxifahrer in Peru, die
herumrasen wie die Teufel.
Und Geschwindigkeitskontrolle gibt es in Peru nicht: Ich
habe in 2 1/2 Jahren Peruaufenthalt nie eine Radarkontrolle
gesehen, weder mobil, noch mit Radarkasten. Es darf gerast
werden...
Rasende Buschauffeure mit
Diskothek im Bus - eventuell Drogeneinfluss - "Busrennen"
und Tote
Es gibt aber noch eine andere Raserei in Peru, das ist die
Raserei der Buschauffeure. Wie wird denn ein Busrennen
organisiert? Die Busse sind ja an keinen Fahrplan gebunden,
und deswegen kann ein Bus den vorangehenden Bus derselben
Buslinie "einholen", und dann kommt es in den Alleen von
Lima zum Busrennen zwischen zwei Bussen derselben
Busgesellschaft. Das habe ich in Lima mehrfach beobachtet
bzw. ich war in einem der beiden Busse drin und es war
jeweils der Horror mit vielen Beschleunigungen und scharfen
Bremsmanövern etc.
Diese arrogante, kriminelle Raserei, die auch alle
Passagiere in Gefahr bringt, ist vor allem in Lima und auf
dem Land üblich. Oft läuft in einem Bus eine Diskothek,
wieder mit der peruanischen Rassistenmusik von Grupo 5. Wenn
diese Musik läuft, steige ich inzwischen automatisch wieder
aus und sage, dass diese rassistische Musik nicht akzeptabel
ist.
Manchmal mutet es mich aber an, wie wenn die Buschauffeure
auch unter Drogen stehen würden. Die Verantwortungslosigkeit
der Buschauffeure geht so weit, dass die Chauffeure sich
Busrennen liefern. Mehrmals jährlich kommt es dann zu
Autorennen mit Kleinbussen, und manchmal rasen dann die
Kleinbusse in wartende Passagiere an Bushaltestellen, mit
Todesfolge für die wartenden Passagiere, die noch gar keine
Passagiere waren. Ach so, klar, da wird dann eventuell noch
laut gehupt, und das Ganze endet dann in einem Massaker und
die Zeitung berichtet wieder von einer neuen "Tragödie". Die
Justiz belangt aber die kriminellen Chauffeure eigentlich
nie. Ich weiss auch nicht, wieso das so ist.
Das heisst, die Peruaner verlieren nicht nur die
Denkfähigkeit durch die ewige Diskothek und den Hupterror,
sondern verlieren auch jeden Respekt gegenüber dem
Mitmenschen und verlieren in manchen Fällen auch jeden Sinn
für die Realität und Sicherheit. Die Toten an einer
Bushaltestelle reihen sich dann ein in die Todesmeldungen
durch Busunfälle, die in Peru durch Unvorsichtigkeit der
Buschauffeure oder durch Einschlafen der Chauffeure am
Lenkrad bei Nachtfahrten eigentlich fast wöchentlich
eintreten. Die destruktive Mentalität in Peru könnte kaum
grösser sein.
Aber man kann ja nicht Denkfähigkeit von einer peruanischen
Regierung erwarten, die sich in Diskotheken, Alkohol,
Ölfeldern, Gasfeldern und Goldminen verliert, mit Bankkonten
u.a. in der Schweiz...
Reifen ohne Profil sind normal in Peru
-- es ist ganz normal, dass Taxis mit Reifen ohne Profil
herumfahren, weil die Taxis eben viel herumfahren, weil in
Peru praktisch keine Taxistandplätze eingerichtet sind. Denn
wenn es Taxistandplätze gäbe und die Taxis nicht mehr
herumfahren dürften, dann müsste man die Anzahl Taxis
reduzieren, und das will die peruanische Regierung nicht,
denn das würde den Druck auf die Regierung erhöhen,
Arbeitsplätze zu schaffen. Dafür reicht aber die Intelligenz
der korrupten, peruanischen Regierung nicht aus
-- es ist auch ganz normal, dass Lastwagen oder Busse mit
Reifen ohne Profil herumfahren, oder dass der Reservereifen
kein Profil hat, oder dass Reservereifen fehlen. Nun, wenn
dann ein Bus einen Platten hat, bleibt der dann 2 Tage dort
stehen...