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Lima-Guayaquil: 6.2. Rückreise Machala-Huaquillas

Machala, die Welthauptstadt der Banane - auf Strassen ohne Belag nach Huaquillas - Huaquillas und Grenzangelegenheiten

Zwei grosse Bananenstauden auf einem Trottoir in
            Machala [4].  Zoll Peru-Ecuador, der ecuadorianische Zoll  Huaquillas, Billardclub
Fotoreportage von Michael Palomino (2009)
Fotos vom August 2008

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Machala
Baumgruppe vor Machala
Baumgruppe vor Machala

Machala ist die Hauptstadt der südecuadorischen Provinz "El Oro", hatte 2005 228.351 Einwohner und ist das Handelszentrum für die landwirtschaftlichen Produkte der Küstenebene (Bananen, Kaffee, Kakao) sowie Fischereiprodukte über den nahen Hafen "Puerto Bolívar". Machala gilt als "Welthauptstadt der Banane". Machala hat alles, was zu einer Handelsmetropole gehört: Banken, Handelsunternehmen, Industriebetriebe [1]. Touristisch hat die Stadt Machala nicht viel zu bieten, ist aber ein guter Ausgangspunkt für Leute, die Ausflüge in die Region machen möchten [18].
Machala,
                          Häuserzeile
Machala, Häuserzeile

Eine Siedlung namens "Machala" wird erstmals 1573 schriftlich erwähnt, als Siedlung von 27 Indígenas der "Machala" ("Machala-Indianer"), in einem Dokument anlässlich der Begründung des Bezirks "Puná" ("Tenencia de Puná") innerhalb der Vogtei ("Corregimiento") Guayaquil [1].

1763 wurde dann das heutige Machala gegründet, als Landzuweisung innerhalb einer Ansiedlungsinitiative des Gouverneurs von Guayaquil, Juan Antonio Zelaya. 1784 wurde der Bezirk Machala eingerichtet. Die Stadt Machala entwickelte sich von Anfang an zu eiem Handelszentrum für die Landwirtschaftsprodukte der Region [1].

Machala, grosses Haus mit verzierter
                          Fassade
Machala, grosses Haus mit verzierter Fassade

Eine verzierte Fassade mit stabilen Fenstern schien schon ein Hinweis auf eine kleine Metropole zu sein.
Zentralplatz von Machala (Parque Juan
                            Montalvo) mit Kirche [1]
Zentralplatz von Machala (Parque Juan Montalvo) mit Kirche [1]

Machala,
                          Strassenbild
Machala, Strassenbild

Da der Bus aber nur zum Busterminal fuhr und sich die Busterminals in Süd-"Amerika" meistens in Aussenquartieren befinden, weil es dort billiger ist, sahen wir vom Stadtzentrum eigentlich so viel wie gar nichts. Wir fuhren also durch Seitenstrassen und an ärmeren Häusern vorbei.

Neben den üblichen Busverbindungen hat Machala auch einen Flughafen, der von der Fluggesellschaft TAME die Verbindung nach Quito und Guayaquil unterhält. Die Fluggesellschaft AEROLITERAL fliegt nur nach Guayaquil [18].


Machala, ein Velotransporter
                          (Lastenvelo)
Machala, ein Velotransporter (Lastenvelo)

1884 wurde Machala die Hauptstadt der 1882 ausgerufenen Provinz "El Oro". 1883 wurde der erste offizielle Hafen eingerichtet, 7 km von Machala entfernt, zuerst Puerto Huayiá [1], dann in Puerto Bolívar umbenannt [2]. Eine Eisenbahn vom Hafen nach Machala existiert, aber die Eisenbahnlinie wurde trotz mehrfacher Bemühgungen nie bis Duran oder Quito weitergebaut [1]. Sandstrände sind auf der vorgelagerten Insel bei Jambeli [1].
Karte mit Machala, der Hafenstadt
                            Puerto Bolívar und der Insel Jambeli
Karte mit Machala, der Hafenstadt Puerto Bolívar und der Insel Jambeli [3]

Machala, ein Velotransporter
                          (Lastenvelo), Nahaufnahme
Machala, ein Velotransporter (Lastenvelo), Nahaufnahme

Das Klima von Machala ist tropisch. Die Jahresdurchschnittstemperatur liegt bei 23°C, bei hoher Luftfeuchtigkeit. Der Humboldtstrom bringt jedoch häufig eine frische Brise [18].

Im Jahre 1941 wurde Machala von peruanischen Truppen bombardiert und Fallschirmjäger nahmen den Hafen ein. Die peruanische Besetzung endete nach der Unterzeichnung des Protokolls von Rio de Janeiro von 1942 [1]. Die Ecuadorianer sind wegen dieses Krieges nicht sehr gut auf Peru zu sprechen, denn durch dieses Protokoll von Rio de Janeiro hat Ecuador an Peru ein grosses Stück Urwald und den Zugang zum Amazonas verloren. Man sieht, in Süd-"Amerika" gibt es noch keine "Union", so wie dies in Europa der Fall ist...


Machala,
                          Strassenbild
Machala, Strassenbild

Machala gilt als Welthauptstadt der Banane [7]. Im September gibt Machala jeweils eine internationale Messe für Bananen und landwirtschaftliche Produkte [1] bzw. die "Welt-Bananenmesse" [7], wo auch eine "Bananenkönigin" und ein "Bananenkönig" gewählt werden [1], Miss Banana [7].

Zwei grosse Bananenstauden
                                      auf einem Trottoir in Machala
                                      [4].
Zwei grosse Bananenstauden auf einem Trottoir in Machala [4].
Machala, Bananenstauden auf
                                      einem Lastwagen [4]
Machala, Bananenstauden auf einem Lastwagen [4]

Machala,
                          Hausfassade
Machala, Hausfassade

Ein
                          Bananenarbeiter mit einer Bananenstaude auf
                          der Schulter, Ecuador
Ein Bananenarbeiter mit einer Bananenstaude auf der Schulter, Ecuador
Machala,
                          Strassenbild
Machala, Strassenbild

Ein
                          solcher Bananenarbeiter wurde in Machala in
                          einem Denkmal dargestellt [1,6]
Ein solcher Bananenarbeiter wurde in Machala in einem Denkmal dargestellt [1,6]

Machala, Kreuzung mit Allee
Machala, Kreuzung mit Allee

Um den Hafen entstand eine eigene Stadt. Heute hat "Puerto Bolívar" 60.000 Einwohner. Der Hafen wickelt ca. 80% des Handels mit ecuadorianischen Bananen ab und ist einer der wichtigsten Häfen für Bananen nach Europa [2].

Puerto Bolívar, Hafen mit
                                    Anlegestellen und Lagerhallen [9]
Puerto Bolívar, Hafen mit Anlegestellen und Lagerhallen [9]
Puerto Bolívar, Promenade
                                      [10]
Puerto Bolívar, Promenade [10]

Machala,
                          ein Busterminal
Machala, ein Busterminal

Die Bananenbauern sind heute zum Teil im "Fair Trade" organisiert, z.B. in der Kooperative "El Guabo" [8].

Fair-Trade-Label auf Bananen, z.B.
                              von der Organisation "Max
                              Havelaar"
Fair-Trade-Label auf Bananen, z.B. von der Organisation "Max Havelaar"

Machala, ein sehr beladener
                          Velotransporter
Machala, ein sehr beladener Velotransporter

Die Reisezeit, um Machala zu besuchen, ist die Trockenzeit von Juni bis Dezember [18]. Von Januar bis Mai herrscht höchste Überschwemmungsgefahr. Regenschirm nützt dann nicht mehr viel...

Die Insel Jambelí auf der anderen Seite des Hafens Puerto Bolivar verfügt bis heute über die natürlichen Mangrovenwälder und eine wunderbare Vogelwelt. Sandstrände und Restaurants laden zum Verweilen ein [18]. Aber wie gesagt, man sollte die Trockenzeit auswählen, sonst muss man eventuell den Schwimmring aufblasen oder mit dem Surfbrett schwimmen gehen...

Machala, eine weitere Kreuzung mit Allee
Machala, eine weitere Kreuzung mit Allee

Machala verfügt seit 1969 über eine Technische Universität [1].



Machala, ein Supercenter
Machala, ein Supercenter


Machala, ein Motorrad mit Anhänger
Machala, ein Motorrad mit Anhänger

Wir erreichten nun den Busterminal der Busgesellschaft CIFA in Machala.
Machala, Busterminal von CIFA,
                                    eine Busabfahrt (01)
Machala, Busterminal von CIFA, eine Busabfahrt (01)
Machala, Busterminal von CIFA,
                                    eine Busabfahrt (02)
Machala, Busterminal von CIFA, eine Busabfahrt (02)
Machala, Busterminal von CIFA,
                                    die Front eines CIFA-Bus mit dem
                                    Schild "Machala"
Machala, Busterminal von CIFA, die Front eines CIFA-Bus mit dem Schild "Machala"
Machala, Busterminal von CIFA,
                                    die Front eines CIFA-Bus,
                                    Nahaufnahme
Machala, Busterminal von CIFA, die Front eines CIFA-Bus, Nahaufnahme mit Mercedes-Stern

Machala, Busterminal von CIFA,
                                    ein Busfenster zum Öffnen
Machala, Busterminal von CIFA, ein Busfenster zum Öffnen
Busse, bei denen man die Fenster öffnen kann, sind in Süd-"Amerika" noch Standard und sind in den Tropen sehr angenehm. Die Passagieren können so selber das "Klima" regulieren und sind keinem Terror des Personals ausgesetzt, das meistens nicht weiss, wie eine Klimaanlage funktioniert.


Von Machala zur ecuadorianisch-peruanischen Grenze
CIFA-Busterminal von Machala,
                                    Chichastand beim Busterminal
CIFA-Busterminal von Machala, Chichastand beim Busterminal
CIFA-Busterminal von Machala,
                                    Winkende beim Abschied
CIFA-Busterminal von Machala, Winkende beim Abschied


Nach dem Ausladen und neuem Einladen ging die Fahrt nach etwa 30 Minuten weiter.

Machala-Huaquillas, die Grenzstrasse der
                          Panamericana ist hier ohne Belag
Machala-Huaquillas, die Grenzstrasse der Panamericana ist hier ohne Belag

Die Strasse war nun nicht mehr asphaltiert. Das war schon auf der Hinreise so. Die Nicht-Asphaltierung der Strasse zwischen Machala und Huaquillas hatte eine automatische Temporeduktion zur Folge, was im Grenzgebiet vielleicht auch beabsichtigt ist.
Panamericana zwischen Machala und
                          Huaquillas, Baumgestalt 01
Panamericana zwischen Machala und Huaquillas, Baumgestalt 01

Es gab nun keine Plantagen mehr, sondern es herrschte ein wildes Grasland mit Baumgestalten.
Panamericana zwischen Machala und
                          Huaquillas, Baumgestalt 02
Panamericana zwischen Machala und Huaquillas, Baumgestalt 02

Der Bus hoppelte nun mit ca. 40 km/h auf der Feldstrasse durch die letzten Dörfer vor der Grenze.

Karte mit der Region zwischen
                                  Machala und Huaquillas Karte mit der Region zwischen Machala und Huaquillas [16]

Dörfer und Weiler auf der Hoppelstrasse zwischen Machala und Huaquillas an der Grenze zwischen Peru und Ecuador sind: Hacienda La María, El Retiro, Santa Rosa, Bellavista, Arenillas und El Cruce.

Die Strasse von Machala nach Huaquillas vermeidet wiederum die Küste, vielleicht weil dort Sumpfland ist. Von der Insel Jambelí bekam man auf der Busfahrt gar nichts mit. Auf der Karte sieht man die Kantone der Provinz "El Oro" nummeriert: 1: Marcabelí; 2. Arenillas; 3. Atahualpa; 3. Balsas; 5. Chilla; 6. El Guabo; 7. Huaquillas; 8. Marcabelí; 9. Pasaje; 10. Piñas; 11. Portovelo; 12. Santa Rosa; 13. Zaruma; 14. Las Lajas [16].

3 km nördlich der Grenzstadt Huaquillas befindet sich der Hafen Huataco.
Das Wappen der
                                        ecuadorianischen Provinz
                                        "El Oro"
Das Wappen der ecuadorianischen
Provinz "El Oro" ("Das Gold")

Panamericana zwischen Machala und
                          Huaquillas, Ortsdurchfahrt mit einer Bar
                          Vladimir
Panamericana zwischen Machala und Huaquillas, Ortsdurchfahrt mit einer Bar Vladimir

"Vladimir" klingt ja nicht gerade nach Ecuador. Aber viele Familien in Süd-"Amerika" haben es sich zur Gewohnheit gemacht, zwar gegen Ausländer zu hetzen, aber ihre Kinder benennen sie dann doch mit europäischen Namen, und die Namen von Ureinwohnern ("Indígenas") sind ihnen unbekannt...
Panamericana zwischen Machala und
                          Huaquillas, ein Zollwachhäuschen mit Logo
Panamericana zwischen Machala und Huaquillas, ein Zollwachhäuschen mit Logo

Panamericana zwischen Machala und
                          Huaquillas, ein Stelzenhaus (Stelzenhaus,
                          Pfahlbau)
Panamericana zwischen Machala und Huaquillas, ein Stelzenhaus (Stelzenhaus, Pfahlbau)


Panamericana zwischen Machala und
                          Huaquillas, tropische Steppe
Panamericana zwischen Machala und Huaquillas, tropische Steppe

Wir befanden uns nun in einer Übergangsvegetation zwischen dem tropischen Klima und dem Wüstenklima. Der Übergang kommt ganz unvermittelt.
Panamericana zwischen Machala und
                          Huaquillas, Holzhütten (01)
Panamericana zwischen Machala und Huaquillas, Holzhütten (01)

Da waren plötzlich Holzhütten, aber keine Bewohner.
Panamericana zwischen Machala und
                          Huaquillas, Holzhütten (02)
Panamericana zwischen Machala und Huaquillas, Holzhütten (02)

Solche Holzhüttenansammlungen entstehen, wenn sich Bewohner in der Wüste Partellen sichern.
Panamericana zwischen Machala und
                          Huaquillas, Holzhütten (03)
Panamericana zwischen Machala und Huaquillas, Holzhütten (03)

Da war also viel Holz, aber es war niemand da. Scheinbar waren dies Holzhütten einer falschen Spekulation, und dann haben die Leute woanders Parzellen bekommen.
Panamericana zwischen Machala und
                          Huaquillas, Holzhütten (04)
Panamericana zwischen Machala und Huaquillas, Holzhütten (04)


Panamericana zwischen Machala und
                          Huaquillas kurz vor der Grenze zwischen Peru
                          und Ecuador, Haus mit Wassertank
Panamericana zwischen Machala und Huaquillas kurz vor der Grenze zwischen Peru und Ecuador, Haus mit Wassertank

Nun tauchten auch wieder Häuser mit Wassertank auf, ein sicheres Zeichen, dass wir uns in der Nähe der Wüste befanden...
Panamericana zwischen Machala und
                          Huaquillas kurz vor der Grenze zwischen Peru
                          und Ecuador, Abfallhaufen am Strassenrand
Panamericana zwischen Machala und Huaquillas kurz vor der Grenze zwischen Peru und Ecuador, Abfallhaufen am Strassenrand

Da kündigte sich mit dem Abfall auf der Strasse bereits die fehlende Verwaltung um die Zollstation an.
Zoll Peru-Ecuador, Zollhalt
Zoll Peru-Ecuador, Zollhalt

Und nun mussten alle aussteigen, schon einige Kilometer vor der Grenze, welche Wonne.
Zoll Peru-Ecuador, der ecuadorianische
                          Zoll
Zoll Peru-Ecuador, der ecuadorianische Zoll

30 Minuten am Zoll für einen Stempel im Pass Schlange stehen. So etwas kennt man in Europa nicht mehr, seit es die Europäische Union gibt. Die Regierungen Süd-"Amerikas" dagegen beharren auf ihrer "Souveränität" und lassen die Menschen 30 Minuten in der Sonne vor den Schaltern warten. Unabhängig sind die Staaten Süd-"Amerikas" aber nicht, denn wenn man mitverfolgt, was in süd-"amerikanischen" Zeitungen so alles geschrieben wird, dann sind die verschiedenen Staaten Süd-"Amerikas" von Russland oder von den Verunreinigten Staaten aus ferngesteuert, ein grausames Spiel mit den Nationalismen der verschiedenen Länder...


Ecuadorianischer Zoll, Gringos mit
                          grossen Rucksäcken
Ecuadorianischer Zoll, Gringos mit grossen Rucksäcken

Es scheint für gewisse Europäer, Nord-"Amerikaner" oder Australier "normal" zu sein, ein ganzes Haus auf dem Rücken mitzutragen. Sie haben von der Unterhose bis zur Matratze alles im oder am Rucksack. Sie scheinen von den Strukturen in Süd-"Amerika" keine Ahnung zu haben, können kein Spanisch und vertrauen niemandem ausser dem Inhalt ihres Rucksacks...

Die ecuatorianische Zollstation vor Huaquillas wird von relativ vielen Buslinien bedient. In den 40 Minuten Wartezeit waren es sicherlich Busse von etwa 10 verschiedenen Busfirmen.
Ecuadorianische Zollstation,
                                    ein Bus der Firma
                                    "Nambija"
Ecuadorianische Zollstation, ein Bus der Firma "Nambija"
Ecuadorianische Zollstation,
                                    Busse der Firmen "CIFA"
                                    und "Victoria"
Ecuadorianische Zollstation, Busse der Firmen "CIFA" und "Victoria"
Ecuadorianische Zollstation,
                                    Bus der Firma "Victoria"
Ecuadorianische Zollstation, Bus der Firma "Victoria"
Ecuadorianische Zollstation,
                                    Bus der Firma "Oro
                                    Express"
Ecuadorianische Zollstation, Bus der Firma "Oro Express"
Ecuadorianische Zollstation,
                                    Bus der Firma "Ecuatoriano
                                    Pulman"
Ecuadorianische Zollstation, Bus der Firma "Ecuatoriano Pulman"
Ecuadorianische Zollstation,
                                    ein Stadtbus von Huaquillas
Ecuadorianische Zollstation, ein  Stadtbus von Huaquillas

Ecuadorianische Zollstation, eine
                          "Gringa" mit Sack und Pack im
                          Rucksack
Ecuadorianische Zollstation, eine "Gringa" mit Sack und Pack im Rucksack
Ecuadorianische Zollstation,
                          Gasflaschentransport zweier Ecuadorianerinnen
                          zu zweit
Ecuadorianische Zollstation, Gasflaschentransport zweier Ecuadorianerinnen zu zweit

Als ich schon wieder in den Bus eingestiegen war - also kurz vor der Weiterfahrt - sah man diese beiden Ecuadorianerinnen eine Gasflasche schleppen.
Ecuadorianische Zollstation,
                          Gasflaschentransport zweier Ecuadorianerinnen
                          zu zweit, Nahaufnahme
Ecuadorianische Zollstation, Gasflaschentransport zweier Ecuadorianerinnen zu zweit, Nahaufnahme

Scheinbar fehlt hier ein Handwagen. Wieso ist denn kein Handwagen zur Hand? Das gits doch nit...



Huaquillas
Huaquillas, Spielplatz mit Turm
Huaquillas, Spielplatz mit Turm

Wir fuhren nun in die ecuadorianische Grenzstadt Huaquillas ein. Hier werden ecuadorianische und peruanische Produkte gehandelt. Der gesamte Kanton Huaquillas hat 37.000 Einwohner [14].

Der Spielplatz "Parque
                              Castillo" mit seinem Turm,
                              Gesamtansicht
vergrössernDer Spielplatz "Parque Castillo" mit seinem Turm, Gesamtansicht

Huaquillas, Schule ("Colegio")
                          mit Wellblechdach Colegio Gomez Guerrera,
                          gegründet am 8.Juli 1976
Huaquillas, Schule ("Colegio") mit Wellblechdach Colegio Gomez Guerrera, gegründet am 8.Juli 1976

Die Stadt Huaquillas hat ihren Ursprung um 10.000 v.Chr. mit den Kulturen der Ureinwohner (Indígenas) der Valdivia und Jambeli. Die Gebiete gehörten dann zum Landgut von Zarumilla und dann zu Huaquillas. Von hier stammt auch die Familie des berühmten Dichters José Joaquín Olmedo [14].
Huaquillas, Willkommenstafel
Huaquillas, Willkommenstafel

Die Tafel mahnt, keinen Abfall auf die Strasse zu werfen.

Die Wirtschaft von Huaquillas besteht aus Tourismus, Ziegelbrennereien, Fischerei, Garnelen, Textilfabriken. Die 30.000 Einwohner der Stadt handeln ausserdem mit allem, mit was man handeln kann: Lebensmittel, Baumaterial, Medikamente, elektrische Anlagen, Werkzeuge, Fahrzeuge etc. [14].

Huaquillas' Handelszentrum liegt an der Allee der Republik ("Avenida Republica"), und mit den öffentlichen Verkehrsmitteln kommt man überall hin [15].
Die drei Haupterwerbszweige von Huaquillas, die Fischerei, die Ziegelbrennerei und die Garnelenzucht (Shrimps-Zucht) sind auch in Denkmälern dargestellt [24]:
Fischereidenkmal in Huaquillas
vergrössernFischereidenkmal in Huaquillas
Ziegelbrennereidenkmal in
                                    Huaquillas
vergrössernZiegelbrennereidenkmal in Huaquillas
Garnelendenkmal
                                    (Shrimps-Denkmal) in Huaquillas
vergrössernGarnelendenkmal (Shrimps-Denkmal) in Huaquillas

Huaquillas,
                          Villen
Huaquillas, Villen

Nun, Grenzstädte haben die Eigenschaft, dass sie an Fronten liegen, so auch Huaquillas. 1941 begann in Huaquillas z.B. der peruanisch-ecuadorianische Krieg [12]. Beide Seiten gaben sich am Grenzfluss Zarumilla die Schuld, als erste geschossen zu haben. Die modernere Armee von Peru ergriff die Gelegenheit und besetzte die Provinz "El Oro", und schliesslich verordneten beide Seiten die Generalmobilmachung. Brasilien, Argentinien und die "USA" vermittelten und zwangen beide Seiten zum Truppenrückug 15 km hinter die umstrittene Grenze, dann zum Frieden in der Akte von Talara (2. Oktober 1941) und schliesslich zum Protokoll von Rio de Janeiro (28. Januar 1942) [22].

Huaquillas, Häuserreihe
Huaquillas, Häuserreihe

Dieser Frieden war aber kein "Frieden", denn Ecuador musste ein grosses Gebiet des Amazonas-Urwalds an Peru abtreten und verlor dadurch den Zugang zum Amazonas. Damals war das Gebiet nicht unter effektivem staatlichem Einfluss, aber es handelt sich um 200.000 km2, fast 40% der damaligen Landesfläche [23].

Diese erzwungene Landabtretung ist heute ein Faktor für die landesweite Mentalität Ecuadors mit einem grossen Misstrauen gegen Peru und gegen Peruaner, seit man weiss, was "Urwald" Wert ist. Ecuadorianer sind auf Peruaner nicht gut zu sprechen. Die grosse Mehrheit der Peruaner wissen indessen nicht, wie sie sich verhalten sollen, nicht nur, weil die grosse Mehrheit der Peruaner total nationalistisch manipuliert ist und kaum das Geld für Essen und Schulbesuch der Kinder zusammenbekommt, sondern weil die peruanische Regierung einfach nichts macht. Es bestehen zwar - was man der Presse entnehmen darf - strategische Bündnisse in Sachfragen zwischen Peru und Ecuador, aber die grosse Frage um den Urwald mit Ecuador, bleibt ungelöst und bestimmt weiterhin die Unsicherheiten in den Mentalitäten...

Huaquillas, Busstation
Huaquillas, Busstation

Ein anderes Phänomen von Huaquillas sind unfreiwillige Touristen. Manchen alternativen Touristen passiert es scheinbar, dass sie in Huaquillas stranden, weil sie einige Tage auf den Anschlussbus warten müssen [13]. Andere Fälle sind z.B. diejenigen von Touristen, die nach Huaquillas reisen müssen, um wegen Visafragen nach Peru auszureisen und am nächsten Tag wieder nach Ecuador einzureisen. Wenn dabei aber die Behörden nicht "mitspielen", oder wenn Visa-Gesetze oder Aufenthaltsgesetze für Ausländer sich plötzlich geändert haben, können sich hier in Huaquillas an den Grenzposten z.T. dramatische Szenen abspielen [17].

Huaquillas, unfertiges Haus
Huaquillas, unfertiges Haus

Die Bestimmung für Touristen, dass man ein Visum nur im Ausland einholen kann, macht die Grenzorte wie Huaquillas zu bekannten Grenzorten. Durch die unsinnigen Visumsbestimmungen werden die Touristen, die länger im Land bleiben möchten, dazu gezwungen, nach Huaquillas zu reisen [19], oder wie in anderen Fällen, sogar nach Piura nach Peru [17], oder in meinem Fall für ein Visum für Peru nach Guayaquil. Die lokalen Behörden, die allesamt national und zum Teil auch rassistisch gefärbt sind, lachen die Touristen nur aus und meinen vielleicht, die Touristen, die länger im Land bleiben wollen, sollen reisen, um mehr Geld auszugeben. Wenn diese unnötigen Reisen unterbleiben würden, dann würde das Geld einfach an anderer Stelle ausgegeben und nicht der Grenzverkehr belastet. Im Gegenzug macht Europa mit Ausländern aus Nicht-Europa denselben Unsinn und schickt Leute nach Süd-"Amerika" zurück, um dort ein Visum für Europa einzuholen, ebenso im Namen von Nationalismus und Rassismus. 1000e von Euros gehen durch diesen Visa-Unsinn verloren. Die spinnen, die Regierungen... Ah, die Jugos dürfen in die Schweiz kommen, aber Lateinamerikaner nicht. Das ist eben auch nicht logisch...

Huaquillas, Stadion mit Wandbemalungen
Huaquillas, Stadion mit Wandbemalungen

Wir fuhren mit dem Bus wiederum nicht durchs Stadtzentrum, sondern am Stadtzentrum vorbei direkt zum Busterminal von CIFA. Eine schlimme Armut wie in Lima im Distrikt Rimac oder im Distrikt Ate sah man vom Bus aus nicht.
Huaquillas, Villa
Huaquillas, Villa

Scheinbar fuhren wir durch das Villenviertel von Huaquillas...

Der Zentralpark von Huaquillas sieht so aus:
Zentralpark "Algarrobo" von
                            Huaquillas
vergrössernZentralpark "Algarrobo" von Huaquillas

Huaquillas, Busterminal, Frontalaufnahme
                          von CIFA-Bussen
Huaquillas, Busterminal, Frontalaufnahme von CIFA-Bussen

Am Busterminal Huaquillas hiess es umsteigen. Die Leute, die nach Peru wollten, mussten in einen anderen Bus. Das erscheint logisch.
Huaquillas, CIFA-Busterminal, Aussicht
Huaquillas, CIFA-Busterminal, Aussicht

Allgemein war zu beobachten, dass die Ecuadorianer weniger durch Discothekenlärm verdorben sind wie die Peruaner, die zum Teil ganze Quartiere mit Discothekenlärm beschallen. So ein arrogantes Verhalten habe ich in Ecuador nicht gesehen.
Huaquillas, Abfahrt vom Busterminal, die
                          Fettsucht in Person
Huaquillas, Abfahrt vom Busterminal, die Fettsucht in Person

Nun, solche Fettsucht hatte ich eigentlich nur in Guayaquil gesehen. Aber scheinbar geniessen auch auf dem Land die Leute ihr Fett in vollen Zügen, bis das Herz dann nicht mehr weiter kann...
Huaquillas, Abfahrt vom Busterminal, die
                          Fettsucht in Person, Nahaufnahme
Huaquillas, Abfahrt vom Busterminal, die Fettsucht in Person, Nahaufnahme

Eines der touristischen Zentren von Huaquillas ist der Hafen Hualtaco [15], ein kleiner Fischerhafen [20].
Hafen Hualtaco bei Huaquillas
vergrössernHafen Hualtaco bei Huaquillas

Vom Hafen Hualtaco aus kann man auch die Inseln besuchen, die nicht weit entfernt liegen. Die umliegenden Flüsse kann man geniessen und auch darin fischen [15].

Huaquillas, grosses Haus
                                    (Villa)
Huaquillas, grosses Haus (Villa)
Huaquillas, Strassenbild mit
                                    dem grossen Haus (Villa) im
                                    Hintergrund
Huaquillas, Strassenbild mit dem grossen Haus (Villa) im Hintergrund

Einige Leute scheinen in Huaquillas mit Handel und konsequentem Sparen wirklich grosse Häuser bauen zu können. Andere bleiben bei einem Stockwerk. Im Gegensatz dazu zeigt dieses Foto von Huaquillas einen Kanal und Holzhäuschen im Hintergrund [20].
Huaquillas, Kanal mit
                                    Holzhäuschen im Hintergrund
Huaquillas, Kanal mit Holzhäuschen im Hintergrund

Huaquillas, Billardclub
Huaquillas, Billardclub

Wir fuhren nun - ganz anders als bei der Hinfahrt, nicht durch den Markt, sondern durch andere Strassen des Stadtzentrums.
Huaquillas, Lastenvelo (Transportvelo,
                          Velotransporter)
Huaquillas, Lastenvelo (Transportvelo, Velotransporter)

Nun fuhr der Bus in Richtung Grenzfluss, und dann kommt von einem Moment auf den andern die Wüste [14], wie wenn Peru die Wüste hat, und Ecuador hat keine. Aber es ist tatsächlich so...


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Quellen
[1] http://de.wikipedia.org/wiki/Machala
[2] http://de.wikipedia.org/wiki/Puerto_Bol%C3%ADvar_(Ecuador)
[3] http://www.viajandox.com/eloro/el-oro_machala.htm
[4] http://www.hobotraveler.com/174_45_machalaecuador.shtml
[5] http://www.transfair.org/menschen/produzenten/bananen/johanna.html
[6] http://redced-ec.relpe.org/taxonomy/term/57
[7] http://www.reisen-infoport.de/details.php/51778
[8] http://www.jugendeinewelt.at/Fairtrade_Reise.2208.0.html
[9] http://www.edisonizquierdo.com/bolivari.htm
[10] http://de.wikipedia.org/wiki/Puerto_Bol%C3%ADvar_(Ecuador)
[11] http://naturschutz.ch/news/max-havelaar-produkte-boomen/
[12] http://es.wikipedia.org/wiki/Huaquillas_(cant%C3%B3n)
[13] http://www.cosmotourist.de/reisen/d/i/759689/t/huaquillas/
[14] http://kano-jb.blogspot.com/2009/08/huaquillas-como-fuente-de-economia-del.html
[15] http://www.viajes-a.net/ciudad/Huaquillas-13311.htm
[16] http://www.global-business-2-business.com/Ecuador/Ecuador-Maps-Regions-Provinces-Municipalities-
Cantones-and-Ecuador-World-Cities.htm
[17] http://de.tixik.com/huaquillas-1840439.htm
[18] http://www.ecuadorline.de/ecuador/reise_region_machala.html
[19] http://www.ecuamigos.de/index.php?id=6
[20] http://www.eluniverso.com/2009/10/02/1/1447/polemica-reubicacion-locales-huaquillas.html
[21] http://www.eloro.gov.ec/arreglos_de_turismo/turismo_por_canton/images/huaquillas/hualtaco_a.jpg
[22] http://de.wikipedia.org/wiki/Peruanisch-Ecuadorianischer_Krieg
[23] http://de.wikipedia.org/wiki/Ecuador
[24] http://www.huaquillas.net/website/index.php?option=com_content&task=view&id=54&Itemid=42

Fotoquellen

Machala und Puerto Bolívar
-- Machala Hauptplatz mit Kirche: http://de.wikipedia.org/wiki/Machala;
http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Parque_Juan_Montalvo_(Machala).jpg
-- Karte mit Machala, Puerto Bolívar und Jambeli: http://www.viajandox.com/eloro/el-oro_machala.htm
-- Machala, Bananenstauden auf Trottoir: http://www.hobotraveler.com/174_45_machalaecuador.shtml
-- Machala, Bananenstauden auf Lastwagen: http://www.hobotraveler.com/174_45_machalaecuador.shtml
-- Bananenarbeiter mit Bananenstaude auf der Schulter, Ecuador:
http://www.transfair.org/menschen/produzenten/bananen/johanna.html
-- Machala, Bananenarbeiter, Denkmal: http://redced-ec.relpe.org/taxonomy/term/57
-- Puerto Bolívar, Hafen: http://www.edisonizquierdo.com/bolivari.htm
-- Puerto Bolívar, Promenade: http://de.wikipedia.org/wiki/Puerto_Bol%C3%ADvar_(Ecuador)
-- Fair-Trade-Label auf Bananen: http://naturschutz.ch/news/max-havelaar-produkte-boomen/

-- Karte mit den Kantonen der Provinz "El Oro":
http://www.global-business-2-business.com/Ecuador/Ecuador-Maps-Regions-Provinces-Municipalities-
Cantones-and-Ecuador-World-Cities.htm
-- Wappen der Provinz "El Oro", Ecuador:
http://www.global-business-2-business.com/Ecuador/Ecuador-Maps-Regions-Provinces-
Municipalities-Cantones-and-Ecuador-World-Cities.htm

Huaquillas
-- Huaquillas, Kanal: http://www.eluniverso.com/2009/10/02/1/1447/polemica-reubicacion-locales-huaquillas.html
-- Hafen Hualtaco: http://www.eloro.gov.ec/arreglos_de_turismo/turismo_por_canton/images/huaquillas/hualtaco_a.jpg
-- Zentralpark von Huaquillas: http://www.huaquillas.net/website/index.php?option=com_content&task=view&id=54&Itemid=42
-- Spielplatz "Parque Castillo" mit Turm:
http://www.huaquillas.net/website/index.php?option=com_content&task=view&id=54&Itemid=42
-- Denkmäler für Fischerei, Ziegelbrennerei und Krabbenzucht:
http://www.huaquillas.net/website/index.php?option=com_content&task=view&id=54&Itemid=42

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