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Salasaca-Huasalata 6: Wandteppiche an der Weberei-Ausstellung auf dem Zentralplatz

und ein Mühlebrett

Die Weberei-Ausstellung auf dem Zentralplatz von
              Salasaca   Mutter Franziska hütet den Wandteppichstand  Mühlespiel 05

Fotoreportage von Michael Palomino (2011)
Fotos vom März 2010

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Ein paar Wandteppiche an der Weberei-Ausstellung auf dem Zentralplatz
Salasaca-Zentrum, Bibliothek mit
                                  Internet Salasaca-Zentrum, Bibliothek mit Internet

Kopien und Internet sind im Zentrum von Salasaca vorhanden. Allerdings habe ich in dieser "Bibliothek" nicht gesehen, wie viele Bücher da vorhanden sind. Hoffentlich sind es nicht wenige. Die Leute in Salasaca kennen sich auch so gut und sind noch so solidarisch, dass sicher keine Bücher verlorengehen.

Die nächsten Fotos zeigen viel Bautätigkeit in Salasaca. Irgendwoher kommt da Geld ins Dorf, und gewisse Leute können sich zwei- und mehrstöckige Häuser bauen. In Ambato wurde mir gesagt, Ecuador sei ein Zentrum der Geldwäscherei für Drogengelder aus Kolumbien und Peru. Oder das Geld kommt aus der Erdölwirtschaft, die den Urwald kaputtmacht. Oder das Geld kommt von Verwandten aus Europa oder aus den "USA", wo für die Kriegswirtschaft des "ewigen Krieges gegen den Terror" gearbeitet wird. Irgendwie kommt einem da schon ein skeptisches Auge, wenn man die kleinen, bescheidenen Häuschen neben den neuen Klötzen sieht.

Strassenbild von Salasaca 01
Strassenbild von Salasaca 01
Strassenbild von Salasaca 02
Strassenbild von Salasaca 02


Die Weberei-Ausstellung auf dem
                                    Zentralplatz von Salasaca
Die Weberei-Ausstellung auf dem Zentralplatz von Salasaca

Auch diese Tafel sieht man kaum vom Auto aus. Sie ist in der falschen Richtung angebracht, steht längst zur Fahrbahn, und die Werbetafeln der Kooperativ-Banken sieht man besser als die Tafel der Webereiausstellung. Na ja, um das wettzumachen, sind ja Fotografen und Journalisten da...
Das Denkmal auf dem Zentralplatz
                                  von Salasaca
Das Denkmal auf dem Zentralplatz von Salasaca

Mutter Franziska hütet den
                          Wandteppichstand
Mutter Franziska hütet den Wandteppichstand

Die Frau von José, die Familienmutter, hütete in diesem Moment den Verkaufsstand für Wandteppiche an der Webereimesse. Jede Familie hat auf der Weberei-Ausstellung "ihren" eigenen Stand, und ein Familienmitglied muss immer den Stand "hüten". Da die Hauptstrasse in dieser Zeit eine Baustelle war, kamen kaum Leute. Normalerweise dürfte dieser Markt hier sehr viel belebter sein. Es folgten nun zum Teil Wandteppiche, wie sie mir schon im Weberhaus präsentiert worden waren, aber in anderen Farben.

Wandteppich eines Bergdorfes in der
                          Sierra
Wandteppich eines Bergdorfes in der Sierra
Wandteppich mit Völgeln auf einem Baum in
                          Rot
Wandteppich mit Völgeln auf einem Baum in Rot

Der Wandteppich links ist wieder in der flauschigen Technik gehalten. Der Wandteppich rechts zeigt wieder ein Traumbild mit übergrossen Vögeln auf einem Baum, der verschiedenfarbige Blüten hat, und unten eine Blume, die ebenfalls verschiedenfarbige Blüten hat.

Wandteppiche mit Vulkan und Kondorvogel
Wandteppiche mit Vulkan und Kondorvogel

In Ecuador sind die Vulkane meistens präsent und somit ein wichtiges Motiv für Wandteppiche.
Wandteppich mit Vulkan und Kondor
Wandteppich mit Vulkan und Kondor
Wandteppich mit Straussen oder Flamingos
                          in Lila
Wandteppich mit Straussen oder Flamingos in Lila
Wandteppich mit einer Inkakönigin mit 3
                          Köpfen
Wandteppich mit einer Inkakönigin mit 3 Köpfen und zwei Kronen

Nun folgt ein Stand einer anderen Familie mit anderen Teppichmotiven:

Gewebte Tasche mit einer Frau,
                                    die ihr Kleinkind auf dem Rücken
                                    trägt
Gewebte Tasche mit einer Frau, die ihr Kleinkind auf dem Rücken trägt

Diese Technik, das Baby und das Kleinkind auf dem Rücken zu tragen, sollte auf der ganzen Welt verbreitet sein. So wachsen die Kinder viel friedlicher auf, die Frauen werden kräftiger, und viel Geld für Kinderwagen kann woanders ausgegeben werden. Aber stolze Leute in den Städten meinen, sie seien auf die effizienten Bräuche der Sierra nicht mehr angewiesen. Die Schuhe der Frau auf der Weberei sind auch bereits so zierlich, wie wenn die Mutter mit Kind sich in einer degenerierten Stadt aufhalten würde...
Wandteppich mit Ausserirdischen
                                  und Vögeln
Wandteppich mit Ausserirdischen, Vögeln und geometrischen Energiemustern

Wandteppich mit Vulkan, Kondorvogel und
                          einer Herrenversammlung
Wandteppich mit Vulkan, Kondorvogel und einer Herrenversammlung
Wandteppich mit Bergdörfern
Wandteppich mit Bergdörfern
Wandbehang mit Sierra-Bergdorf, zwei
                          Vulkanen, zwei Lamas und einer Frau
Wandbehang mit Sierra-Bergdorf, zwei Vulkanen, zwei Lamas und einer Frau
Wandbehang mit einem Bergdorf, 8 Vulkanen
                          und einer Fingerwolke
Wandbehang mit einem Bergdorf, 8 Vulkanen und einer Fingerwolke
Wandteppich in Grau mit einer Inkafigur
Wandteppich in Grau mit einer Inkafigur

Wandteppich mit Sierra-Bergdörfern mit
                          Vulkanen
Wandteppich mit Sierra-Bergdörfern mit Vulkanen
Wandteppich mit einem Sierra-Bergdorf,
                          mit Vulkanen und Lamas in Schwarz-Weiss
Wandteppich mit einem Sierra-Bergdorf, mit Vulkanen und Lamas in Schwarz-Weiss
Wandteppich mit einer Mutter mit zwei
                          Töchtern und einem Vulkan im Hintergrund
Wandteppich mit einer Mutter mit zwei Töchtern und einem Vulkan im Hintergrund




Der Weg zurück nach Huasalata
Apotheke im Zentrum von Salasaca (in
                          Ketschua: "Salasaka") Apotheke im Zentrum von Salasaca (in Ketschua: "Salasaka")

Das Ketschua schreibt die spanischen "c" alle als "k". Das Schriftbild sieht dann ein Bisschen "skandinavisch" aus.

Einen Lippen-Fettstift hatte diese Apotheke nicht.
Kreuzung der Hauptstrasse mit der Strasse
                          nach Huasalata und El Rosario
Kreuzung der Hauptstrasse mit der Strasse nach Huasalata und El Rosario

Man sieht diese grosse Tafel am Anfang der Strasse nach El Rosario erst, wenn man sich auf der anderen Seite der Haupstrasse befindet.

Velofahrer 01
Velofahrer 01
Velofahrer 02
Velofahrer 02

Leute in Salasaca, die nicht viel bergauf fahren müssen, benutzen hier bedenkenlos das Fahrrad / Velo. Aggressive AutofahrerInnen wie in Europa gibt es hier nicht viele, denn auf den Pickups sind ja meistens Passagiere oder Ladungen.

Gebäckverkäuferin
Gebäckverkäuferin
Gebäckverkäuferin mit Bananenverkäuferin
Gebäckverkäuferin mit Bananenverkäuferin

An der Kreuzung wird dann auch jeweils etwas feilgeboten. Die Pflastersteine sind anprechend farbig gestaltet. Und die bleiben sogar sauber, weil es hier genug regnet.

Betonsteintrottoir und Wegweiser
Betonsteintrottoir und Wegweiser
Betonsteintrottoir, Betonsteinstrasse und
                          Wegweiser
Betonsteintrottoir, Betonsteinstrasse und Wegweiser
Wegweiser und Pickuptransport 01
Wegweiser und Pickuptransport 01
Wegweiser und Pickuptransport 02
Wegweiser und Pickuptransport 02

Das Eingangstor wird von der anderen Seite her zu einem grossen Wegweiser, rechts nach Ambato, links nach Pelileo und Baños in Richtung Urwald.

An diesen beiden Fotos sieht man die Pickup-"Wirtschaft". Jeder Pickup-Fahrer ist ein Sammeltaxi, und da dies ja kleine Lastwagen sind, und da die Ecuadorianer bzw. die Menschen von Salasaca (bolivianisch-stämmig) relativ klein sind, können sich auch bis zu ca. 12 Erwachsene auf der Ladefläche befinden, ohne dass Schwierigkeiten auftreten. Und der Pickup-Fahrer kassiert jeweils einen kleinen Fahrpreis.



Das erste Mühlespiel
Mühlespiel 01
Mühlespiel 01
Mühlespiel 02
Mühlespiel 02

Ich wollte dann das Mühlespiel zeigen. Die Kolonialisten aus Spanien haben ja viele Sachen "mitgebracht": das halbe Vieh (Rind, Stier, Schaf, Schafbock, Ziege, Geiss etc.), und auch der Webstuhl kommt ursprünglich aus Spanien. Aber die einfachen Brettspiele, die haben die Kolonialisten verheimlicht oder nicht für notwendig erachtet, die den Leuten beizubringen. Es wurde also nur das Schachspiel bekannt, und von den anderen, einfacheren Brettspielen, die vor allem die Kinder zwischen 5 und 12 bei Regenwetter spielen, haben die Leute in Mittel- und Süd-"Amerika" keine Ahnung. Also war hier der Beginn des Mühlespiels in Salasaca. Touristen, die Brettspiele mitbringen, sollten aber kontrollieren, ob da auch eine spanische Anleitung beiliegt, oder sonst sollte eine spanische Anleitung geschrieben werden, oder auch in Ketschua. Das Lebensgefühl der Brettspiele kennen die Leute hier auf dem Land bisher eigentlich nicht.

Mühlespiel 03
Mühlespiel 03
Mühlespiel 04
Mühlespiel 04
Mühlespiel 05
Mühlespiel 05


Am Abend
Der
                          Hauptkanal führt neben dem Gästehaus vorbei
Der Hauptkanal führt neben dem Gästehaus vorbei

Es gab dann noch eine kleine Überraschung. Der Hauptkanal für die Feldbewässerung im Quartier Huasalata führt nämlich direkt an der Herberge von José vorbei, und so rauscht es fortwährend in der Stube. Die Bewässerung ist im Kollektiv organisiert, und das Quartier Huasalata bekommt pro Woche 1 1/2 Tage Wasser, dann wieder andere und wieder andere etc. Details später.

Am Abend gab's eine einfache Platte mit Fleisch, Kartoffeln und einem Maiskolben zum Sattwerden.
Abendessen mit Fleisch, Kartoffeln,
                          Choclo (gedünsteter Maiskolben) und Tomaten
Abendessen mit Fleisch, Kartoffeln, Choclo (gedünsteter Maiskolben) und Tomaten
Frauentisch am Abend
Frauentisch am Abend



Der Weg zum Schreiner
Fussweg mit José 01
Fussweg mit José 01
Fussweg mit José 02
Fussweg mit José 02
Am nächsten Tag wollten wir nun zum Schreiner fahren, um ein schönes Mühlebrett zu kaufen, aber es war Nachmittag um 14 Uhr, und da gab es kaum eine Pickup-Mitfahrgelegenheit. Also entschieden wir uns nach einer Stunde Wartezeit, den Fussweg hochzulaufen.

Aber bald kurz darauf kam dann doch noch ein Pickup-Sammeltaxi, und hoch ging die Fahrt per Mitfahrgelegenheit.
Die Strasse aufwärts durch den
                          Eukalyptus-Wald
Die Strasse aufwärts durch den Eukalyptus-Wald

Begräbnisumzug 01
Begräbnisumzug 01
Begräbnisumzug 02
Begräbnisumzug 02
Genau in dieser Woche, als ich mich in Salasaca aufhielt, war eine alte, bekannte Dame des Dorfes gestorben. Nach der "christlichen" Jesus-Begräbnismesse am Abend zuvor fand nun ein grosses, letztes Geleit des Sarges statt.

Hier sind u.a. die Dorfhüte sichtbar, die alle dieselbe Farbe haben.

Weiter waren einige Neubauten zu sehen. Da schienen einige Leute wirklich Geld zu haben.
Wohnblock im Bau
Wohnblock im Bau
Neues Wohnhaus
Neues Wohnhaus





Beim Schreiner in Salasaca

Der Weg zu einem Mühlebrett geht über den Schreiner:
Schreinerei 01
Schreinerei 01
Schreinerei 02
Schreinerei 02

Der Schreiner war an der Hauptstrasse nicht weit vom Zentralplatz entfernt, mit einem grossen Lager.
Der Schreiner arbeitet auf dem Tisch

Der Schreiner arbeitet auf dem Tisch

'Weiss jetzt auch nicht mehr, wieso der Schreiner die Platte auf diese Art und Weise kniend auf dem Tisch ausgemessen hat.
Der Maschinenpark des Schreiners in
                          Salasaca (Salasaka)
Der Maschinenpark des Schreiners in Salasaca (Salasaka)

Grosse Säge, grosser Hobel, Lochbohrmaschine, alles da.
Das Mühlebrett wird fein geschliffen
Das Mühlebrett wird fein geschliffen von Michael Palomino (*1964)
Der
                          Schreiner
Der Schreiner


Rückfahrt und neues Mühlespiel
Salasaca unter blauem Himmel
Salasaca unter blauem Himmel

In Salasaca funktioniert alles mit Pickups.



Pickup-Passagiere warten mit Gepäck Pickup-Passagiere warten mit Gepäck

José läuft voran mit dem neuen Mühlebrett. Da am Nachmittag nicht viele Leute hin und her fahren, kommt es an der Kreuzung manchmal auch zu Wartezeiten, wie man hier sieht. Im Hintergrund ist ein Schulbus zu sehen. Irgendwie fehlt hier scheinbar ein Wartehäuschen oder zumindest eine Bank und genug Platz.
Frauen schützen ihr Gesicht vor dem Wind
                          und vor Flugsand
Frauen schützen ihr Gesicht vor dem Wind und vor Flugsand

Auf der Strasse ist ganz unscheinbar mit gelbem Betonpflasterstein ein Veloweg / Fahrradweg markiert. Die Menschen wissen das. Aber man hätte doch eine dunklere Farbe wählen sollen.
Frauen schützen ihr Gesicht vor dem Wind
                          und vor Flugsand, Nahaufnahme
Frauen schützen ihr Gesicht vor dem Wind und vor Flugsand, Nahaufnahme

Es kam dann schliesslich doch noch ein Sammeltaxi. Der Wind blies kräftig wie so oft im März. Die Menschen haben das Geld nicht, um die teuren Fettstiefte zur Lippenpflege zu kaufen (euroäischer Preis). Also schützen sich die Leute vor dem Wind und dem Staub mit Schals und Kopftüchern. Hier ist also auf dem nächsten Foto ein Beispiel, wieso und wo der Brauch des Kopftuchs und der Burka-ähnlichen Kopfvermummung zustandekommt: durch Wind, Sonne und Flugsand ohne Fettstift. Im Hintergrund ist ein Herr, der sich mit Kaputze und einem Schal vor Wind und Staub schützt. Sein Gesicht ist kaum noch zu sehen.

Sandstürme gibt es übrigens nicht nur in Arabien und Afrika, sondern auch an der pazifischen, süd-"amerikanischen" Küste. Auch dort kommt dann der Schutz mit Kaputze und Tuch, und vom Gesicht sieht man dann kaum noch etwas. Diese Schutzverkleidung auf alle Wetterlagen und auch in die Städte auszudehnen, ist aber ein Schwachsinn, den sich nur die Scharia-Muslime gegenüber den Frauen leisten.

Das neue Mühlebrett
Das neue Mühlebrett

Jetzt musste man nur noch das Netz draufzeichnen, und dann geht das neue Familienspiel los.



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