Kontakt     zur Hauptseite     zurück
ESP

Yaneshas (Amueshas). Daten

Gemeinden - Kleidung - Schriftzeichen - ethnolinguistische Daten und Dörfer - Gesamtbevölkerung

Präsentation von Michael Palomino (2008)

Compartir / teilen:

Facebook








Gemeinden der Yanesha / Amuesha

Gemäss Francisco Espiritu [1] aus Tsachopen existieren 32 anerkannte Yanesha / Amuesha-Gemeinden, und 7 bis 8 weitere Gemeinden sind bis heute nicht organisiert.

Gemäss dem Ex-Präsident (Yanesha: Cornesha) der Yaneshas / Amueshas, Marcial Ortiz Espiritu [2], aus Tsachopen, existieren 32 eingeschriebene Gemeinden, und total sind es 44 Gemeinden.

Die Ethnologen und Lexika geben jeweils an, es würden ungefähr 7000 Yaneshas / Amueshas leben. Aber bei dieser Zahl handelt es sich nur um die Indigena-Dörfer. Die Yaneshas / Amueshas in anderen Regionen und Städten in Peru sind bei dieser Zahl vergessen worden. Deshalb kann man schätzen, dass die Gesamtzahl der Yaneshas / Amueshas 20-30.000 beträgt. Marcial Ortiz Espiritu gab sogar 40.000 an [2].

-- Tsachopen (Region Oxapampa)
-- Alto Lagarto (zwischen Huancabamba und Pozuzo
-- Los Angeles (Region von Codo de Pozuzo)
-- 7 de Junio (Region von Izcozacin) [2].

Talar-Kleidung in Tsachopen - die wahrscheinliche "christliche" Manipulation

Die traditionelle Kleidung der Yanesha / Amuesha, der talarartige "chaleco", wird nur zu Festveranstaltungen getragen. Gemäss der Mythologie sollen die Götter der Yanesha / Amuesha bereits in diesem Gehrock herumgelaufen sein. Ich habe jedoch den Eindruck, diese Talarkleidung ist den Indígenas von den "christlichen" Kolonialisten aufgezwungen worden, denn sie ähnelt stark den Kirchenkostümen der Mönche, Priester und Nonnen. Die Mythologie scheint "christlich"-rassistisch gefärbt: Die Götter mussten Kleider tragen. Originale Kleidung der Indígenas sieht aber  normalerweise viel lebendiger aus und enthält viel mehr natürliche Elemente aus dem Urwald.

Diese wahrscheinliche Kleidermanipulation betrifft auch die Indígenas der benachbarten Asháninkas (in den Regionen La Merced und Puerto Bermudez) [3].

Fehlende Schriftzeichen für die Yanesha / Amuesha-Sprache

Die Sprache der Yanesha / Amuesha hat Schriftzeichen, die bis heute in keinem Zeichensatz vorkommen:

-- C bzw. c mit ~-Tilde oben drauf (C mit Tilde, Kleines c mit
              Tilde)
-- T bzw. t mit ~-Tilde oben drauf (Grosses T mit Tilde oben drauf, Kleines t mit
              Tilde oben drauf)

Bis heute ist es somit nicht möglich, die Yanesha-Sprache mit dem Computer zu schreiben. Die Programmierer sind aufgefordert, diese Zeichen mit in ihre Zeichensätze aufzunehmen.


Angaben des ethnolinguistischen Diccionnaire "Diccionario etnolingüistico 2005" mit Daten aus dem Jahr 1993

Auszug aus: http://butler.cc.tut.fi/~fabre/BookInternetVersio/Dic=Arawak.pdf
(Übersetzung von Michael Palomino)


<Departement Pasco (östlicher Teil [mit Urwald])

(a) die östlichsten Gemeinden, die am Rio Pichis liegen, nahe beim Zusammenfluss mit dem Pachitea, sind die folgenden:

1. Puerto Amistad: 195 Einw. / 30 Einw.
2. Garza Playa und Juan Santo Atahualpa (mit den Gemeinden, die nördlich von Puerto Bermudez sind, insgesamt 19 Amueshas)

(b) Gemeinden am Rio Palcazu:

1. Buenos Aires (200 Einw. / 156 Einw.)
2. Enoc
3. Flor de un Día / Hauswald
4. Loma Linda (228 Einw. / 23 Einw.)
5. Puerto Laguna (120 Einw. / 219 Einw.)
6. Santa Rosa de Palcazú [Palcazu] (56 Einw. / 16 Einw.)
7. Shiringamazú [Shiringamazu] (206 Einw. / 51 Einw.)
8. Yarina / Alianza für El Progreso (155 Einw.)

(c) Gemeinden am Zusammenfluss mit dem Palcazu, von Nord nach Süden aufgezählt:

1. Alto Lagarto (am gleichnamigen Fluss, mit 58 Einw.)
2. Santa Rosa de Chuchuras (am Rio Chuchuras, mit 110 Einw. / 130 Einw.)
3. 7 de Junio (am Rio Comparachimás, Nebenfluss des Lagarto, mit 685 Einw. / 169 Einw.)
4. Machca Bocaz (Rio Bocaz, mit 19 Einw. / 3 Einw.)
5. San Pedro Pichanaz / Azuliz (die Flüsse Azuliz und Pichanaz, mit 215 Einw.)
6. Puellas Yuncullmas (Rio Cacazú [Cacazu], mit 104 Einw.)
7. Unión de la Selva Cacazú [Cacazu] (Distrikt Villa Rica, Rio Cacazu, zwischen 80 und 104 Einw. / 151 Einw.)

(ch) Gemeinde Tsachopen (Distrikt Oxapampa, Rio Chorobamba, Nebenfluss des Rio Huancabamba, nördlich der Stadt Oxapampa, in der westlichen Hälfte der Amuesha-Siedlungen, mit 277 Einw. / 159 Einw.)

(d) Gemeinden der Senke der nördlichen Nebenflüsse des Rio Perené, im Nordwesten, Norden und Nordosten der Stadt San Luis de Shuaro, von West nach Ost aufgelistet. Diese Gemeinden entsprechen der südlichsten Zone der Amuesha-Siedlungen:

1. Alto Churumazú (zwischen Oxapampa und San Luis de Shuaro, am Rio Churumazú, mit 75 Einw.)
2. Nagazú [Nagazu] (río de la Sal, mit 89 Einw. / Wahrscheinlich ist die Gemeinde, die Ñagozu heisst, dieselbe, erwähnt im INEI 1993 mit 167 Einw.)
3. Milagro (Distrikt Villa Rica, Rio Eneñas, mit 48 Einw. / 69 Einw.)
4. Maime (Distrikt Villa Rica, Rio Eneñas, 40 Einw. / 68 Einw.)
5. Palomar (Rio Eneñas, mit 98 Einw.)
6. Sanchirio (Rio Yapaz).

Weitere Gemeinden, die im INEI 1993 erwähnt sind, jedoch nicht bei Barclay & Santos 1980:

(a) Distrikt Palcazu:

1. Alto Conaz (139 Einw.)
2. Alto [Zentrum?] Iscozacin (141 Einw.)
3. Alto Iscozacin (4 Einw.)
4. Bajo Conaz (13 Einw.)
5. Centro Chispas (54 Einw.)
6. Centro Esperanza (157 Einw.)
7. Nueva Aldea (186 Einw.)
8. Nueva Esperanza (26 Einw.)
9. Nuevo Progreso (77 Einw.)
10. San Carlos (30 Einw.)
11. Shingamazu (89 Einw.)
12. Villa América (244 Einw.)
13. Yoma Linda (228 Einw.)

(b) Distrikt Oxapampa:

1. Acozasú [Acozasu] (30 Einw.)
2. Gramazu [Gramazú] (92 Einw.)
3. Quillazu (26 Einw.)
4. Zipizu [Zipizú] (31 Einw.)

(c) Distrikt Puerto Bermúdez [Bermudez]:

Puerto Porvenir (18 Einw.)

(ch) Distrikt Villa Rica:

Unión de la Selva (98 Einw.)

Departement Junín (zentraler Norden), an der Grenze zum Departement Pasco, im Nordosten von San Luis de Shuaro

1. Sancachari (am Fluss mit demselben Namen)
2. Alto Yurinachi oder Yurinaki (Distrikt Perené, Rio Eneñas, mit 348 Einw. / 997 Einw.) (Barclay & Santos 1980; INEI 1993)

Eigene Bezeichnung: Yanesha

Anzahl der Yanesha-Sprechenden:
4.000-8.000 Yanesha-Sprechende (Ethnologue 1988). Für 1974 schätzte Smith (1974), dass über 3500 gezählte Amuesha in 47 Gemeinden oder Siedlungen leben; für 1990 werden 8000 angegeben (Renard-Casevitz 1993); 4025 Amuesha (INEI 1993); 6000 Amuesha (Santos Granero 1996, eigene Angaben). Ein hoher Prozentsatz der Amueshas ist zweisprachig, aber in Gemeinden, die nahe an spanischsprechenden Gemeinden sind , sprechen die Kinder nur Castellano (Ravines & Avalos de Matos 1988);

Die Einstufung der Amuesha-Sprache in den Rahmen der präandinischen Arawak-Familie war bis vor Kurzem unentdeckt, weil das Ketschua überwog (siehe auch weiter unten, was Santos diesbezüglich angibt, und, zuletzt, den Artikel von Adelaar, 2007). Einige Amuesha-Untergruppen, wie zum Beispiel die sogenannten Lorenzo, die zwischen den Flüssen Chuchurras und Pichis wohnen, wie auch am Rio Pozuzo, haben ihre originale Sprache aufgegeben und das Ketschua angenommen.

Am Ende der 1990-er Jahre publizierte Tripp eine Grammatik (1997), und dann ein Wörterbuch (1998) der Yanesha-Sprache. Duff (1957, 1959) und Wise (speziell 1954, 1968), verstanden die grammatikalische Analyse dieser Sprache, obwohl in dieser Zeit die Rahmenbedingungen leider undurchsichtig waren. Die grosse Grammatik von Duff-Tripp (1997) ist eine der besten Publikationen durch das ILV während der letzten Jahre.

Im Osten und im Süden haben die Amueshas [Yaneshas] die Asháninkas al Nachbarn (Ebene des Rio Pichis, des Pajonal und des Perené), im Norden sind die Cashibo (linguistisch zur Pano-Familie gehörend). Die Kontakte zeitweiligen Kontakte mit den Franziskanern fanden im Norden des Salzberges (Cerro de la Sal) statt, ab dem 17. Jh. ca.

Santos (Juli 1996), schreibt folgendes:

"Zur Zeit existieren 29 Eingeborenengemeinden [[anerkannt]] - und darüberhinaus sind fünf Siedlungen nicht anerkannt - verstreut wie Inseln eines Archipels in einem Meer von Kolonialisten - ausser im Tal von Palcazu, wo sich ein einigermassen kontinuierliches Gebiet erhalten hat. Die erwähnten Gemeinden sind in einer weiten Landschaft verstreut, zwischen den Meridianen 74° 45' und 75° 45' westlicher Länge und den Parallelen 9° 45' und 10° 45' südlicher Breite [...] Die Yánesha-Bevölkerung hat seit der Zeit mit dem Kontakt mit den Spaniern grosse Schwankungen erlebt. Gemäss offiziellen Daten existierten im Jahre 1986 in 29 registrierten Gemeinden total 1009 Familien. Dies ergäbe eine totale Bevölkerung von ungefähr 5000 Personen. Wenn wir berücksichtigen, dass viele der offiziellen Daten aus den 1970-er Jahren stammen, dann ist eine aktuelle Schätzung der Bevölkerung auf 6000, eher wahrscheinlich. [...]

Die Einordnung der Yanesha-Sprache wurde gross diskutiert. Seit den abgeschlossenen Studien von Julio C. Tello zu Beginn des Jahrhunderts ist es den Spezialisten nicht gelungen, die Yanesha-Sprache irgendeiner bekannten, linguistischen Sprachfamilie zuzuordnen. Der Vergleich des Yanesha mit anderen Sprachen der linguistischen Arahuac-Familie hat es Tello (1913) ermöglicht zu versichern, dass diese Sprache in den Rahmen der Maipuru (sic) gehört. Studien danach von Noble (1965) erlaubten es, die Yanesha-Sprache einer anderen als den Maipuru zuzuordnen. Die Yanesha-Sprache wurde nun als die einzige verbliebene Sprache dieser Gruppe angesehen, die als Amuesha bezeichnet wird. In der heutigen Zeit und durch die abgeschlossenen Studien von Mary Ruth Wise (1976) wurde wiederholt bestätigt, dass die Yanesha-Sprache tatsächlich zum in den Rahmen der Maipuru oder Präandinischen der Arahuac-Familie gehört.  Dabei wurden die Schwierigkeiten betreffs Einordnung durch den Inka-Einfluss berücksichtigt, der sich in den vielen Ketschua-Überresten in dieser Sprache zeigt.">



Zusatz:

Die Yaneshas / Amueshas in den Städten und in anderen Regionen fehlen - die Yanesha-Diaspora - ungefähr 20.000 bis 30.000 Yaneshas

Die Ethnologen machen einen grossen Fehler und erwähnen nur die Yanesha-Menschen in den Yanesha-Dörfern und vergessen, die Yaneshas ausserhalb in anderen Regionen und Städten mitzuzählen, wo sie für ihre Familien arbeiten. Also existiert eine grosse Yanesha-Diaspora in Peru, die in den Gringo-Kolonialstädten und in den Anden leben, von Oxapampa bis Lima. Man kann abschätzen, dass diese Yanesha-Diaspora mindestens noch einmal so gross ist wie die Yanesha-Bevölkerung der Dörfer. Wenn man für die 1970-er Jahre 6000 Yaneshas in den Dörfern annimmt, so waren es im Jahr 2000 vielleicht 8000, und in den Städten mindestens noch einmal 8000. Somit kann die gesamte Yanesha-Bevölkerung auf für die Jahre des Jahres 2000 auf ungefähr 20.000 schätzen [3]. Der Ex-Präsident (ex Cornesha) der Yanesha, Marcial Ortiz Espiritu, gab eine Yanesha / Amuesha-Gesamtbevölkerung für ganz Peru von 40.000 an [2].

Derselbe Vorgang der Diaspora gilt für alle anderen indigenen Bevölkerungen "Amerikas" [3].

Compartir / teilen:

Facebook







Quellen
[1] Francisco Espiritu
[2] Ex-Präsident (Yanesha: Cornesha) der Yaneshas / Amueshas, Marcial Ortiz Espiritu
[3] Michael Palomino

^