Gemeinden der Yanesha /
Amuesha
Gemäss Francisco Espiritu [1] aus Tsachopen existieren 32
anerkannte Yanesha / Amuesha-Gemeinden, und 7 bis 8 weitere
Gemeinden sind bis heute nicht organisiert.
Gemäss dem Ex-Präsident (Yanesha: Cornesha) der Yaneshas /
Amueshas, Marcial Ortiz Espiritu [2], aus Tsachopen,
existieren 32 eingeschriebene Gemeinden, und total sind es
44 Gemeinden.
Die Ethnologen und Lexika geben jeweils an, es würden
ungefähr 7000 Yaneshas / Amueshas leben. Aber bei dieser
Zahl handelt es sich nur um die Indigena-Dörfer. Die
Yaneshas / Amueshas in anderen Regionen und Städten in Peru
sind bei dieser Zahl vergessen worden. Deshalb kann man
schätzen, dass die Gesamtzahl der Yaneshas / Amueshas
20-30.000 beträgt. Marcial Ortiz Espiritu gab sogar 40.000
an [2].
-- Tsachopen (Region Oxapampa)
-- Alto Lagarto (zwischen Huancabamba und Pozuzo
-- Los Angeles (Region von Codo de Pozuzo)
-- 7 de Junio (Region von Izcozacin) [2].
Talar-Kleidung in Tsachopen
- die wahrscheinliche "christliche" Manipulation
Die traditionelle Kleidung der Yanesha / Amuesha, der
talarartige "chaleco", wird nur zu Festveranstaltungen
getragen. Gemäss der Mythologie sollen die Götter der
Yanesha / Amuesha bereits in diesem Gehrock herumgelaufen
sein. Ich habe jedoch den Eindruck, diese Talarkleidung ist
den Indígenas von den "christlichen" Kolonialisten
aufgezwungen worden, denn sie ähnelt stark den
Kirchenkostümen der Mönche, Priester und Nonnen. Die
Mythologie scheint "christlich"-rassistisch gefärbt: Die
Götter mussten Kleider tragen. Originale Kleidung der
Indígenas sieht aber normalerweise viel lebendiger aus
und enthält viel mehr natürliche Elemente aus dem Urwald.
Diese wahrscheinliche Kleidermanipulation betrifft auch die
Indígenas der benachbarten Asháninkas (in den Regionen La
Merced und Puerto Bermudez) [3].
Fehlende Schriftzeichen für
die Yanesha / Amuesha-Sprache
Die Sprache der Yanesha / Amuesha hat Schriftzeichen, die
bis heute in keinem Zeichensatz vorkommen:
-- C bzw. c mit ~-Tilde oben drauf (
,
)
-- T bzw. t mit ~-Tilde oben drauf (
,
)
Bis heute ist es somit nicht möglich, die Yanesha-Sprache
mit dem Computer zu schreiben. Die Programmierer sind
aufgefordert, diese Zeichen mit in ihre Zeichensätze
aufzunehmen.
Angaben des ethnolinguistischen Diccionnaire
"Diccionario etnolingüistico 2005" mit Daten aus dem
Jahr 1993
Auszug aus:
http://butler.cc.tut.fi/~fabre/BookInternetVersio/Dic=Arawak.pdf
(Übersetzung von Michael Palomino)
<Departement Pasco
(östlicher Teil [mit Urwald])
(a) die östlichsten Gemeinden, die am Rio Pichis liegen,
nahe beim Zusammenfluss mit dem Pachitea, sind die
folgenden:
1. Puerto Amistad: 195 Einw.
/ 30 Einw.
2. Garza Playa und Juan Santo Atahualpa (mit den
Gemeinden, die nördlich von Puerto Bermudez sind,
insgesamt 19 Amueshas)
(b) Gemeinden am Rio Palcazu:
1. Buenos Aires (200 Einw. /
156 Einw.)
2. Enoc
3. Flor de un Día / Hauswald
4. Loma Linda (228 Einw. / 23 Einw.)
5. Puerto Laguna (120 Einw. / 219 Einw.)
6. Santa Rosa de Palcazú [Palcazu] (56 Einw. / 16 Einw.)
7. Shiringamazú [Shiringamazu] (206 Einw. / 51 Einw.)
8. Yarina / Alianza für El Progreso (155 Einw.)
(c) Gemeinden am Zusammenfluss mit dem Palcazu, von Nord
nach Süden aufgezählt:
1. Alto Lagarto (am
gleichnamigen Fluss, mit 58 Einw.)
2. Santa Rosa de Chuchuras (am Rio Chuchuras, mit 110
Einw. / 130 Einw.)
3. 7 de Junio (am Rio Comparachimás, Nebenfluss des
Lagarto, mit 685 Einw. / 169 Einw.)
4. Machca Bocaz (Rio Bocaz, mit 19 Einw. / 3 Einw.)
5. San Pedro Pichanaz / Azuliz (die Flüsse Azuliz und
Pichanaz, mit 215 Einw.)
6. Puellas Yuncullmas (Rio Cacazú [Cacazu], mit 104 Einw.)
7. Unión de la Selva Cacazú [Cacazu] (Distrikt Villa Rica,
Rio Cacazu, zwischen 80 und 104 Einw. / 151 Einw.)
(ch) Gemeinde Tsachopen (Distrikt Oxapampa, Rio Chorobamba,
Nebenfluss des Rio Huancabamba, nördlich der Stadt Oxapampa,
in der westlichen Hälfte der Amuesha-Siedlungen, mit 277
Einw. / 159 Einw.)
(d) Gemeinden der Senke der nördlichen Nebenflüsse des Rio
Perené, im Nordwesten, Norden und Nordosten der Stadt San
Luis de Shuaro, von West nach Ost aufgelistet. Diese
Gemeinden entsprechen der südlichsten Zone der
Amuesha-Siedlungen:
1. Alto Churumazú (zwischen
Oxapampa und San Luis de Shuaro, am Rio Churumazú, mit 75
Einw.)
2. Nagazú [Nagazu] (río de la Sal, mit 89 Einw. /
Wahrscheinlich ist die Gemeinde, die Ñagozu heisst,
dieselbe, erwähnt im INEI 1993 mit 167 Einw.)
3. Milagro (Distrikt Villa Rica, Rio Eneñas, mit 48 Einw.
/ 69 Einw.)
4. Maime (Distrikt Villa Rica, Rio Eneñas, 40 Einw. / 68
Einw.)
5. Palomar (Rio Eneñas, mit 98 Einw.)
6. Sanchirio (Rio Yapaz).
Weitere Gemeinden, die im INEI 1993 erwähnt sind, jedoch
nicht bei Barclay & Santos 1980:
(a) Distrikt Palcazu:
1. Alto Conaz (139 Einw.)
2. Alto [Zentrum?] Iscozacin (141 Einw.)
3. Alto Iscozacin (4 Einw.)
4. Bajo Conaz (13 Einw.)
5. Centro Chispas (54 Einw.)
6. Centro Esperanza (157 Einw.)
7. Nueva Aldea (186 Einw.)
8. Nueva Esperanza (26 Einw.)
9. Nuevo Progreso (77 Einw.)
10. San Carlos (30 Einw.)
11. Shingamazu (89 Einw.)
12. Villa América (244 Einw.)
13. Yoma Linda (228 Einw.)
(b) Distrikt Oxapampa:
1. Acozasú [Acozasu] (30
Einw.)
2. Gramazu [Gramazú] (92 Einw.)
3. Quillazu (26 Einw.)
4. Zipizu [Zipizú] (31 Einw.)
(c) Distrikt Puerto Bermúdez [Bermudez]:
Puerto Porvenir (18 Einw.)
(ch) Distrikt Villa Rica:
Unión de la Selva (98 Einw.)
Departement Junín
(zentraler Norden), an der Grenze zum Departement Pasco,
im Nordosten von San Luis de Shuaro
1. Sancachari (am Fluss mit demselben Namen)
2. Alto Yurinachi oder Yurinaki (Distrikt Perené, Rio
Eneñas, mit 348 Einw. / 997 Einw.) (Barclay & Santos
1980; INEI 1993)
Eigene Bezeichnung: Yanesha
Anzahl der Yanesha-Sprechenden:
4.000-8.000 Yanesha-Sprechende (Ethnologue 1988). Für 1974
schätzte Smith (1974), dass über 3500 gezählte Amuesha in 47
Gemeinden oder Siedlungen leben; für 1990 werden 8000
angegeben (Renard-Casevitz 1993); 4025 Amuesha (INEI 1993);
6000 Amuesha (Santos Granero 1996, eigene Angaben). Ein
hoher Prozentsatz der Amueshas ist zweisprachig, aber in
Gemeinden, die nahe an spanischsprechenden Gemeinden sind ,
sprechen die Kinder nur Castellano (Ravines & Avalos de
Matos 1988);
Die Einstufung der Amuesha-Sprache in den Rahmen der
präandinischen Arawak-Familie war bis vor Kurzem unentdeckt,
weil das Ketschua überwog (siehe auch weiter unten, was
Santos diesbezüglich angibt, und, zuletzt, den Artikel von
Adelaar, 2007). Einige Amuesha-Untergruppen, wie zum
Beispiel die sogenannten Lorenzo, die zwischen den Flüssen
Chuchurras und Pichis wohnen, wie auch am Rio Pozuzo, haben
ihre originale Sprache aufgegeben und das Ketschua
angenommen.
Am Ende der 1990-er Jahre publizierte Tripp eine Grammatik
(1997), und dann ein Wörterbuch (1998) der Yanesha-Sprache.
Duff (1957, 1959) und Wise (speziell 1954, 1968), verstanden
die grammatikalische Analyse dieser Sprache, obwohl in
dieser Zeit die Rahmenbedingungen leider undurchsichtig
waren. Die grosse Grammatik von Duff-Tripp (1997) ist eine
der besten Publikationen durch das ILV während der letzten
Jahre.
Im Osten und im Süden haben die Amueshas [Yaneshas] die
Asháninkas al Nachbarn (Ebene des Rio Pichis, des Pajonal
und des Perené), im Norden sind die Cashibo (linguistisch
zur Pano-Familie gehörend). Die Kontakte zeitweiligen
Kontakte mit den Franziskanern fanden im Norden des
Salzberges (Cerro de la Sal) statt, ab dem 17. Jh. ca.
Santos (Juli 1996), schreibt folgendes:
"Zur Zeit existieren 29 Eingeborenengemeinden [[anerkannt]]
- und darüberhinaus sind fünf Siedlungen nicht anerkannt -
verstreut wie Inseln eines Archipels in einem Meer von
Kolonialisten - ausser im Tal von Palcazu, wo sich ein
einigermassen kontinuierliches Gebiet erhalten hat. Die
erwähnten Gemeinden sind in einer weiten Landschaft
verstreut, zwischen den Meridianen 74° 45' und 75° 45'
westlicher Länge und den Parallelen 9° 45' und 10° 45'
südlicher Breite [...] Die Yánesha-Bevölkerung hat seit der
Zeit mit dem Kontakt mit den Spaniern grosse Schwankungen
erlebt. Gemäss offiziellen Daten existierten im Jahre 1986
in 29 registrierten Gemeinden total 1009 Familien. Dies
ergäbe eine totale Bevölkerung von ungefähr 5000 Personen.
Wenn wir berücksichtigen, dass viele der offiziellen Daten
aus den 1970-er Jahren stammen, dann ist eine aktuelle
Schätzung der Bevölkerung auf 6000, eher wahrscheinlich.
[...]
Die Einordnung der Yanesha-Sprache wurde gross diskutiert.
Seit den abgeschlossenen Studien von Julio C. Tello zu
Beginn des Jahrhunderts ist es den Spezialisten nicht
gelungen, die Yanesha-Sprache irgendeiner bekannten,
linguistischen Sprachfamilie zuzuordnen. Der Vergleich des
Yanesha mit anderen Sprachen der linguistischen
Arahuac-Familie hat es Tello (1913) ermöglicht zu
versichern, dass diese Sprache in den Rahmen der Maipuru
(sic) gehört. Studien danach von Noble (1965) erlaubten es,
die Yanesha-Sprache einer anderen als den Maipuru
zuzuordnen. Die Yanesha-Sprache wurde nun als die einzige
verbliebene Sprache dieser Gruppe angesehen, die als Amuesha
bezeichnet wird. In der heutigen Zeit und durch die
abgeschlossenen Studien von Mary Ruth Wise (1976) wurde
wiederholt bestätigt, dass die Yanesha-Sprache tatsächlich
zum in den Rahmen der Maipuru oder Präandinischen der
Arahuac-Familie gehört. Dabei wurden die
Schwierigkeiten betreffs Einordnung durch den Inka-Einfluss
berücksichtigt, der sich in den vielen Ketschua-Überresten
in dieser Sprache zeigt.">
Zusatz:
Die Yaneshas / Amueshas in
den Städten und in anderen Regionen fehlen - die
Yanesha-Diaspora - ungefähr 20.000 bis 30.000 Yaneshas
Die Ethnologen machen einen grossen Fehler und erwähnen nur
die Yanesha-Menschen in den Yanesha-Dörfern und vergessen,
die Yaneshas ausserhalb in anderen Regionen und Städten
mitzuzählen, wo sie für ihre Familien arbeiten. Also
existiert eine grosse Yanesha-Diaspora in Peru, die in den
Gringo-Kolonialstädten und in den Anden leben, von Oxapampa
bis Lima. Man kann abschätzen, dass diese Yanesha-Diaspora
mindestens noch einmal so gross ist wie die
Yanesha-Bevölkerung der Dörfer. Wenn man für die 1970-er
Jahre 6000 Yaneshas in den Dörfern annimmt, so waren es im
Jahr 2000 vielleicht 8000, und in den Städten mindestens
noch einmal 8000. Somit kann die gesamte Yanesha-Bevölkerung
auf für die Jahre des Jahres 2000 auf ungefähr 20.000
schätzen [3]. Der Ex-Präsident (ex Cornesha) der Yanesha,
Marcial Ortiz Espiritu, gab eine Yanesha /
Amuesha-Gesamtbevölkerung für ganz Peru von 40.000 an [2].
Derselbe Vorgang der Diaspora gilt für alle anderen
indigenen Bevölkerungen "Amerikas" [3].