|
Terminal
der
Busfirma Caracol an der Avenida Chavez 1644 im
Distrikt Breña, Lima
In einem Hostal in Miraflores hatte ich schon vor
zwei Jahren einen Flyer mit der Busfirma "Caracol"
gesehen mit dem Streckennetz, das diese "Schnecke"
(span. "Caracol") abfährt.
Der Ticketschalter von Caracol befindet sich an der
Brasilien-Allee 487 (Avenida Brasil 487) in Lima im
Distrikt Lima (cercado de Lima). Der Terminal für
die Abfahrt befindet sich am Jiron Jorge Chavez 1644
im Distrikt Breña in Lima, ca. 8 Häuserblocks
(cuadras) entfernt. Das Ticket von Lima nach
Guayaquil kostete 240 Soles. Dort sollte ich im
peruanischen Konsulat mein Rentenvisum für Peru
erhalten.
An der Eingangstür zum Terminal sind die Flaggen der
Länder angebracht, die von der Busfirma
"Caracol" ("Schnecke") bedient werden. Von
links nach rechts sieht man die Flaggen von Ecuador
/ Kolumbien, Chile, Argentinien, Venezuela,
Brasilien, Uruguay, Bolivien und Paraguay.
|
Billet der Busfirma "Caracol" ("Schnecke")
für den 6. August 2008 von Lima nach
Guayaquil auf der Panamericana,
Titelblatt, mit der Angabe der Webseite
www.perucaracol.com
|
x
|
Billet der Busfirma "Caracol" ("Schnecke")
bzw. "Rutas de America" (ra) für den 6.
August 2008 von Lima nach Guayaquil auf
der Panamericana, Rückseite, mit der
Angabe des Ticketschalters an der Avenida
Brasil Nr. 487 und des Terminals an der
Av. Jorge Chavez Nr. 1644 |
Billet der Busfirma "Caracol" ("Schnecke")
bzw. "Rutas de America" (ra) für den 6.
August 2008 von Lima nach Guayaquil auf
der Panamericana, das Billet kostet 240.01
Soles, die Platznummer ist Platz Nr. 41 |
|
xxxxxxxxxxxxxxxxx
|
|
Billet der
Busfirma "Caracol" ("Schnecke") für den 6.
August 2008 von Lima nach Guayaquil auf
der Panamericana, die Quittung über 240.00
Soles |
|
|
Terminal
der
Busfirma Caracol, da hat jemand einen Legokasten mit
auf der Reise
In Peru werden Fahrpläne oft nicht sehr
genaugenommen, oder, genau genommen ist es so, dass
die Busse oft mit einer grossen Verspätung abfahren,
und dann rasen die Buschauffeure auf der Strasse
herum, um die verlorene Zeit wieder gutzumachen.
Dies war auch mit der "Schnecke" der Fall. Wir
warteten also ohne offensichtlichen Grund auf dem
Terminal in der Kälte des August-Nebels von Lima.
Eine Familie hatte einen grossen Lego-Kasten dabei.
Dies ist etwas absolut seltenes in Peru, denn kaum
jemand hat das Geld, den Kindern technisches
Spielzeug zu schenken. Nicht alle Passagiere
warteten auf den Bus nach Ecuador, denn da war noch
ein anderer Bus. Man wusste nicht, welche Passagiere
zu "welchem" Bus gehörten.
|
|
Der
Bus von Caracol steht hinter dem Tor bereit
Hinter dem internen Tor stand der Bus bereit, aber
der Chauffeur war es scheinbar noch nicht.
|
Es überraschte,
dass am Kiosk des Busterminals ein geflochtenes
Schiffchen aus der Region von Puno stand. Das in
der reinsten Volkskunst ausgeführte Schiffchen
begeisterte mich. Die Schiffchen symbolisieren den
Schiffsverkehr der indigenen Bevölkerung
(Indígenas) auf dem Titicaca-See (Lago Titicaca)
und werden den dortigen Touristen als Andenken zum
Verkauf angeboten.
|
|
Kunsthandwerk,
Schiff
aus Puno, Nahaufnahme
Die Figur auf dem Schiff ist in Winterkleidung mit
Schal und Mütze eingekleidet, was eben gut zu Puno
und zum Titicaca-See passt, der auf 3808 m Höhe
liegt, und wo die Temperatur im Schnitt 9,8°C
(Ortschaft Juliaca am Titicaca-See) und die
Durchschnittstemperatur des Seewassers nicht mehr
als 10-12°C beträgt.
Schlussendlich hatte aber der Kiosk eine wichtige
Funktion, die Fahrgäste mit Vorräten für die Fahrt
zu versorgen, denn im Bus wurde gar nichts gereicht.
Um Kosten zu sparen nimmt man immer eigenes Wasser
mit, um dann in den Restaurants nicht noch teures
Wasser zukaufen zu müssen.
|
|
Der
Bus der Firma Caracol, Klimaanlage und
Deckenkonstruktion (01)
Der Bus der "Schnecke" ("Caracol") hatte von aussen
so gut ausgesehen. Aber schon von Anfang an stimmte
etwas nicht, nicht nur, weil der Copilot seine
Ansagen ohne Mikrofon durchgab, sondern man hatte
nur erahnen können, dass der Bus abfahren würde. Es
gab keine Ankündigung der Abfahrt, und es gab keine
Anwesenheitskontrolle, und wenn mein Instinkt nicht
gesagt hätte, dass es Zeit zum Einsteigen sei, dann
hätte mich der Copilot wohl vergessen. Wäre ich auf
dem WC gewesen, dann wäre der Bus ohne mich
abgefahren. Diese liederliche Pflichtvergessenheit
gibt es öfters bei Busfirmen in Peru...
Innen war der Bus eine Enttäuschung mit grossen
Flecken an der Decke...
|
|
Der
Bus der Firma Caracol, Klimaanlage und
Deckenkonstruktion (02)
... und mit einer mittelalterlich anmutenden
Klimaanlage, die zudem nur im Heck die Luft
hineinblies und so laut war, dass ich nur mit
Grausen daran dachte, wie ich in diesem Bus in der
Nacht wohl schlafen könnte. Der Sherriff hatte kein
Erbarmen mit den Passagieren und liess die
Klimaanlage gnadenlos laufen, die jeweils die
Temperatur auf 17 Grad hinunterdrückte, wenn im Bus
22 Grad erreicht waren. Viele Passagiere fanden dies
als Zumutung, und erst als die Kinder in der
Busmitte reklamierten, war der Sherriff bereit, die
Klimaanlage weniger stark laufen zu lassen. Wenn ein
Gringo wie ich diese Anregung macht, so wurde das
nicht ernst genommen...
|
|
Fahrt
am Bolognesi-Platz (Plaza Bolognesi) (01)
Die "Schnecke" (wir waren schon 20 Minuten zu spät
unterwegs, was für peruanische Verhältnisse noch
ziemlich "pünktlich" ist) fuhr die Brasilien-Allee
hoch, und schon standen wir im ersten Stau vor einem
der grossen Kreisel von Lima, dem Bolognesi-Platz
(Plaza Bolognesi). Die Autoschlangen vor Kreuzungen
in Lima werden von "fliegenden Händlern" dazu
benutzt, den AutofahrerInnen Waren zu verkaufen, wie
hier z.B. ein "fliegender Zeitungsverkäufer" zu
sehen ist, der an ein Taxi (Taxifahrer oder
Passagier) eine Zeitung verkaufen will. |
|
Fahrt
am Bolognesi-Platz (Plaza Bolognesi) (02)
Das heisst: Die Peruaner der unteren und mittleren
Lohnklassen arbeiten derart viel (12 Stunden pro Tag
sind die Regel), dass sie oft keine Zeit finden,
eine Zeitung am Zeitungsstand (gelb im Bild) zu
kaufen, denn die Zeitungsstände machen meistens
bereits um 17 Uhr abends zu.
Die "fliegenden Händler" verkaufen auch Getränke,
Sandwiches, Kekse etc., oft auch an Busfahrer, die
ebenso 12 Stunden pro Tag arbeiten müssen, ein
Horror.
|
|
Fahrt
am Bolognesi-Platz (Plaza Bolognesi) (03)
Die "alten Häuser" in Lima werden nicht sehr
gepflegt, oder man lässt sie verlottern, um dann das
Grundstück für "Neubauten" zu nutzen. In Peru gibt
es - so meine Beobachtung - keinen Denkmalschutz,
der sich für Altbauten einsetzen würde. Es werden
nur dort Altbauten gepflegt, wo die Touristen sind.
Das ist natürlich ein Teufelskreis, denn wenn
Altbauten gepflegt werden, sind auch Touristen dort.
Wenn Altbauten nicht gepflegt werden, sind dort
keine Touristen. Aber diese Logik scheint man in der
peruanischen Regierung nicht zu begreifen. Man hat
schlichtweg andere Probleme...
|
|
Busterminal
von
Fiori, ein Bus von Tur Diaz mit der Route nach
Cajamarca
Der Bus von Caracol fuhr nun zum Busterminal Fiori,
um weitere Passagiere aufzunehmen. Das dauerte
wieder seine Zeit. Der Buschauffeur liess den Motor
während des gesamten Zwischenhalts laufen, samt
Klimaanlage, die - weil viel zu stark eingestellt -
viel zu viel Strom bzw. Treibstoff und Batterie
verbrauchte. Peruaner sind keine Künstler im
Beherrschen von Technik, weil sie viel zu wenig
mechanische Spielzeuge haben...
Von diesem Busterminal Fiori aus fahren alle
Buslinien nach Nord-Peru ab, z.B. Tur Diaz nach
Cajamarca.
|
|
Busterminal
von
Fiori, ein Schild "Rutas de America"
"Rutas de America", das war der Stand der "Schnecke"
("Caracol").
Dieses Logo, das so gut aussieht, hatten wir doch
schon auf dem Billet:
|
|
Busterminal
Fiori, das grosse Schild "Fiori"
|
|
Busterminal
Fiori,
Busse für die Ziele in Nord-Peru Trujillo, Chimbote
und Cajamarca
An diesem Busterminal kann man auch spontan in den
Norden von Peru reisen, mit den "unkonventionellen
Buslinien" ("buses informales"). Die Rampe dafür ist
hier.
|
|
Busterminal
Fiori,
ein Bus der Firma "Anita"
Seit 2009 wird der Busterminal Fiori verkleinert
betrieben, weil der Abschnitt der Autobahn
Panamericana dort in einem riesigen Kreisverkehr
gestaltet wird, in der Meinung, dass dann keine
Staubildung mehr vorkommen würde.
|
|
Fahrt
auf der Panamericana an der "Mega Plaza" vorbei,
Einkaufszentrum "Tottus" (01)
Nun ging die Fahrt um 11 Uhr (wir hatten für 5 km 1
1/2 Stunden gebraucht!) im Schneckentempo über der
Panamericana des nördlichen Lima, in den Staus an
der "Mega Plaza" (ein Platz mit vielen
Einkaufszentren) vorbei...
|
|
Fahrt
auf der Panamericana an der "Mega Plaza" vorbei,
Einkaufszentrum "Tottus" (02)
... z.B. mit dem Einkaufszentrum "Tottus"
(lateinisch: totus, heisst so viel wie "ganz",
"alles in einem").
Reklamationen wegen der viel zu kalt eingestellten
Klimaanlage wertete der Copilot in arroganter Weise
ab mit der Angabe: "Das ist in allen Bussen so".
Dabei hustete die Nachbarin schon, und wollte mir
trotzdem noch eine Decke leihen. Die Arroganz des
Copiloten der "Caracol" war nicht zu überbieten.
Sein Gehirn verkörperte tatsächlich die Intelligenz
im Schneckentempo...
|
|
Fahrt
auf der Panamericana an der "Mega Plaza" vorbei,
Einkaufszentrum "Metro" von Los Olivos (01)
Der Bus fuhr nun am beliebten Einkaufszentrum
"Metro" im Distrikt Los Olivos vorbei...
|
|
Fahrt
auf der Panamericana an der "Mega Plaza" vorbei,
Einkaufszentrum "Metro" von Los Olivos (02)
... wobei dieses Einkaufszentrum heute (2009) von
Plaza Vea betrieben wird. Die Metro soll - so sagen
Gerüchte - Mieten nicht bezahlt haben.
|
|
Der
Copilot des Caracol-Busses machte sich nun daran,
den Passagieren ein Video zu präsentieren. Aber
leider wies der Ton der Video-Anlage Interferenzen
mit der Frequenz des Busmotores auf. Es war also
immer ein Pfeifton im Tinnitus-Frequenzbereich in
den Lautsprechern, die sowieso schon viel zu laut
eingestellt waren. Und da man die Lautsprecher weder
leiser stellen noch ausschalten konnte, wurde nun
die Busfahrt zu einer regelrechten akustischen
Quälerei. Ich hatte alles andere erwartet als das... |
|
Busfahrer
vor
Rätselreifen (01)
Noch auf dem Boden von Lima kam es um 11:50 Uhr zum
ersten Zwischenfall. Der Bus hielt am Rand der
Autobahn und der Copilot (in Weiss) und der Oberchef
(in Schwarz) stiegen aus...
|
|
Busfahrer
vor
Rätselreifen (02)
...und hielten sich immer wieder am rechten
Vorderreifen auf. Der Copilot, der die Passagiere
bereits mit der viel zu kalt eingestellten
Klimaanlage plagte, zog sein Pilotenhemd aus...
|
|
Busfahrer
vor
Rätselreifen (03)
... und holte Werkzeuge aus dem Bus, während der
Oberchef sich vor dem rechten Vorderreifen lange
rätselnd verneigte. Der Oberchef hatte sich ja nie
vor den Passagieren gezeigt. Und während des ganzen
Zwischenhalts lief der Busmotor im Leerlauf.
|
|
Busfahrer
vor
Rätselreifen (04)
Ja was war denn da los mit dem Vorderreifen? Den
Passagieren wurde nichts gesagt.
|
|
Busfahrer
vor
Rätselreifen (05)
Man wusste nur von Zeitungsmeldungen, dass die
Reisebusse in Peru zum Teil in einem schrecklichen
Zustand waren, und dass immer wieder Busse in die
Schluchten stürzen, weil die Buschauffeure in der
Nacht am Steuer einschlafen oder Bremsen versagen.
|
|
Busfahrer
vor
Rätselreifen (06)
Nun verneigte sich auch der Copilot im weissen
T-Shirt vor dem rechten Vorderreifen...
|
|
Busfahrer
vor
Rätselreifen (07)
... und hatte bald einen schwarzen Monteurkittel an.
Ja das konnte ja "heiter" werden. Die Passagiere
wurden nicht informiert, um was es sich handelte.
Was waren das für zwei Machos totalos, die die
Passagiere nicht über die Probleme am Bus
informierten? Um 12:11 - also nach 21 Minuten
Reifenuntersuchung mit laufendem Motor - gings dann
weiter.
|
|
Eine
Mautstelle der Panamericana von Ancon (01)
Die Fahrt ging dann weiter, und ich hatte ein
mulmiges Gefühl, denn wenn ein Reifen nicht in
Ordnung war, dann hiess das mitunter ein
Schleuderunfall mit vielen Toten. Da waren wir an
der Mautstelle von Ancon, der letzte Bezirk von Lima
im Norden, und wenn die Angestellten etwas
auffälliges gesehen oder gehört hätten, dann hätte
der Bus nicht weiterfahren dürfen.
|
|
Eine
Mautstelle der Panamericana von Ancon (02)
Die Mautstelle Ancon liess uns aber passieren.
Das grüne Schild listet diejenigen Fahrzeuge auf,
die von der Maut ausgenommen sind: Militärfahrzeuge,
Polizeifahrzeuge, Feuerwehr und Ambulanzen.
|
|
Anstieg
der
Panamericana in Kurven in die Bergwüste
Man gewöhnt sich bei einer Fahrt über die
Panamericana von Peru schnell daran, dass die Fahrt
an der steilen Küste oft rauf- und runtergeht. Das
ist so wie an der Küste Südfrankreichs zwischen
Marseilles und Toulon. Aus dem "normalen"
Kartenmaterial sind die Steigungen und Gefälle
leider nicht ersichtlich, so dass man sich als
Tourist erst daran gewöhnen muss.
|
|
Panamericana-Anstieg
mit
einem Warnschild "Durch Radar kontrollierte Strecke"
("Via controlada por radar")
Das Schild mit der Radarwarnung ist nur ein Schild.
Ich habe nie gesehen, dass in Peru irgendwo mit
Radar die Autos und Lastwagen kontrolliert wurden
oder eine Busse ausgesprochen wurde. Im Gegenteil
kommt es wegen zu hoher Geschwindigkeit immer wieder
zu schwersten Unfällen und zu regelrechten
Massakern, weil eben jegliche
Geschwindigkeitskontrolle in Peru fehlt. Es ist
nicht einmal normal, dass Tachometer in einem Auto
funktionieren, geschweige denn, dass die Einstellung
eines Tachometers kontrolliert würde...
|
|
Anstieg
der
Panamericana in der Bergwüste, Kolonne (01)
In der Lastwagenkolonne konnte man aber kaum zu
schnell fahren...
|
|
Anstieg
der
Panamericana in der Bergwüste, Kolonne (02)
... und es wartete wohl der erste
Aussichts-Höhepunkt auf uns.
|
|
Panamericana,
Sicht
von der Hochstrasse auf das Meer
|
|
Panamericana, Warnschild
"Nebelzone" ("Zona de neblina")
Das Schild "Nebelzone" sollte für diesen Tag nicht
gelten. Wenn man den Hochnebel miteinbezieht, so ist
die gesamte Küstenregion zwischen Trujillo und Ica
im Winter eine einzige Nebelzone...
Der Anstieg führte zu einer kolossalen Aussicht auf
die Klippen der Steilküste. Gleichzeitig denkt man
automatisch daran, was passiert, wenn ein
überarbeiteter Chauffeur auf dieser Strecke
einschläft. Kontrolle der Chauffeure mit
Fahrtenschreibern und Kontrolle der Schlafzeiten der
Chauffeure gibt es in Peru nicht. Durschnittliche
Arbeitszeit für untere und mittlere Lohnklassen: 12
Stunden pro Tag.
Der Buschauffeur fing dann auf der Fahrt abwärts
auch gleich an zu rasen, um verlorene Zeit
"wiedergutzumachen" und überholte auch schon mal bei
Überholverbot und Doppellinie. Allgemein kam mir
hier der erste Gedanke, dass in Peru das Prinzip der
Kriechspur fehlt, das schnelleren Fahrzeugen
Überholgelegenheiten schafft, wenn Lastwagen
unterwegs sind. Das einfache Prinzip der Kriechspur
scheint dem Transportministerium von Lima unbekannt,
was bei einem Transportsystem, das hauptsächlich auf
Bus und Lastwagen beruht, eigentlich unverständlich
ist.
Panamericana, Sicht auf Klippen von der Hochstrasse
aus
|
|
|
Panamericana,
bewässerte
Landwirtschaftsebene
von Chancay und Huaral (01)
Die Fahrt ging nun wieder abwärts, in die bewässerte
Ebene von Chancay und Huaral.
In der Ebene wurde die Panamericana nun vierspurig.
Den Abzweig nach Chancay erreichten wir um ca. 12:30
Uhr, den Abzweig nach Huaral um 12:35 Uhr. Der
Buschauffeur meinte es schnell mit uns. Wo 60 km/h
bei Ortsdurchfahrten angeschrieben waren, fuhr er
schätzungsweise 90 km/h, wo 45 km/h vorgeschrieben
waren, fuhr der Chauffeur schätzungsweise 70 km/h.
So raste der Chauffeur mit bis zu 100 km/h durch
Ortschaften. Die Radarwarnung stimmte also nicht im
Geringsten, und so sind die Rasereien "normal" in
Peru, und entsprechend auch die Unfälle mit ihren
Massakern. Die Regierung nimmt das Flugzeug...
|
|
Panamericana,
bewässerte
Landwirtschaftsebene
von Chancay und Huaral (02)
Die Ebene von Chancay und Huaral ist eine der vielen
bewässerten Wüstenebenen von Peru.
|
|
Panamericana,
bewässerte
Landwirtschaftsebene
von Chancay und Huaral mit SOS-Station
Die Ebenen sind jeweils grün, die Berge im
Hintergrund sind jeweils Wüstenberge...
|
|
Panamericana,
Feld
und Wüstenberge in der Ebene von Chancay und Huaral
(01)
... ein bizarres Bild, das in Peru immer wieder
anzutreffen ist.
|
|
Panamericana,
Feld
und Wüstenberge in der Ebene von Chancay und Huaral
(02)
Wasser ist genügend vorhanden, denn die Flüsse
kommen von der Sierra, und dort gibt es immer
Wasser...
|
|
Panamericana,
Feld
und Wüstenberge in der Ebene von Chancay und Huaral
(03)
... weil die Böden und die Wälder dort noch
mehrheitlich naturbelassen sind und sich selber
regulieren. |
|
Panamericana,
Feld
und Wüstenberge in der Ebene von Chancay und Huaral
(04)
Die Ebene von Chancay und Huaral ist also eine
zuverlässige Früchte- und Gemüselieferantin...
|
|
Panamericana,
Feld
und Wüstenberge in der Ebene von Chancay und Huaral
(05)
... für die Hauptstadt Lima.
Der ganze Bus pfiff nun im Tinnitus-Frequenzbereich
gemäss Busmotor, weil die Interferenz immer
schlimmer wurde. Der Copilot meinte es "gut" mit
uns, und als das Comedy-Video zu Ende war, legte er
einen Cowboy-Film aus den Verunreinigten Staaten
ein, und so wurde die Folter mit Pfeifton im
Tinnitus-Frequenzbereich fortgeführt, bei zu kalter
Klimaanlage und im Rasertempo...
|
|
Vierspurige
Panamericana
zwischen
Chancay und Huacho in der flachen Wüste mit dem Meer
im Hintergrund
Und von einem Moment auf den andern, fast
schlagartig, fuhren wir wieder durch die Wüste, hier
vierspurig. Man meinte, nun würde die Fahrt schnell
vorwärts gehen, und der Bus raste ca. 120 km/h (in
Europa dürfen Busse nur 90 km/h fahren)...
|
|
Busfahrer
vor
Rätselreifen (08)
... aber dann wurde plötzlich wieder auf offener
Strecke angehalten (13:12 Uhr), und da standen der
Copilot im schwarzen Mechanikerkittel und der
Oberchef...
|
|
Busfahrer
vor
Rätselreifen (09)
... wieder vor dem rechten Vorderreifen...
|
|
Busfahrer
vor
Rätselreifen (10)
... und von den Passagieren wusste weiterhin
niemand...
|
|
Busfahrer
vor
Rätselreifen (11)
... was denn nun mit diesem Reifen los war. Ich
schaltete auf Zoom.
|
|
Busfahrer
vor
Rätselreifen (12)
Ja gopfertelli, Oberchef, was war da los?
|
|
Busfahrer
vor
Rätselreifen (13)
Niemand wollte informieren, und in den Lautsprechern
pfiff weiterhin die Interferenz des Busmotors auf
dem Ton des Videos. Mit dem Pfeifton war nichts zu
hören. Und Lautsprecher sollte man leise schalten
oder ausschalten können, beides war nicht der Fall.
Die Fahrt ging um 13:19 nach 7 Minuten Halt bei
laufendem Motor weiter.
|
|
Eine
weitere Mautstelle der Panamericana
Wir kamen an eine weitere Mautstelle, dieses Mal bei
der Hafenstadt Huacho.
|
|
Reifenreperaturwerkstatt
in
Huacho,
Eingang mit der Überschrift "Reifenservice Tag und
Nacht" ("Servicio de llantas día y noche")
Und nun war der Schrecken da, denn wir fuhren von
der Panamericana herunter und erreichten um 13:30
Uhr eine Reifenreperaturwerkstatt. Ja was war denn
mit dem rechten Vorderreifen los, gopfertelli? Und
nie wurde den Passagieren auch nur ein einziges Wort
gesagt, hösch!
|
|
Arbeiter
der
Reifenreperaturwerkstatt
in Huacho
Da waren Angestellte, die eigentlich auch nicht viel
tun konnten. Es wurde nichts ausgewechselt. Dafür
wurde mir Zeichen gegeben, dass der Reifen kaputt
sei. Man könne im benachbarten Hostal übernachten,
so die Zeichen der Angestellten. Das war natürlich
nur ein Scherz.
Um 13:45 Uhr ging es weiter, durch das Dorf über
eine Strassenschwelle nach der andern. Wir
passierten nun im kriminellen Rasertempo die
Ortschaften Puente Huaura (13:50 Uhr), San Felipe
(14:00 Uhr), Santa Cruz (14:04 Uhr), Medio Mundo
(14:06 Uhr), Supe (14:18 Uhr), Supe Puerto (14:22
Uhr).
|
|
Der
Bus der Busfirma Caracol vor dem Restaurant
Dann kam der erste Rasthalt / Pinkelpause etc. Die
Mahlzeiten mussten wir alle selber bezahlen, was bei
den meisten Busfirmen in Peru so Brauch ist. Für
eine Busfahrt mit Rasthalten muss der Passagier also
genügend kleine Geldscheine bereithaben.
Ich machte gegenüber dem Copilot den Reifen zum
Thema, und man erklärte, dass bei diesem Caracol-Bus
jeder Reifen an ein Reifendruckmessgerät
angeschlossen sei, und das Messgerät des rechten
Vorderreifens würde nicht funktionieren. Also war
alles halb so wild. Nur das Theater darum war gross
gewesen. Der Copilot sagte: "Der Reifen macht uns
noch verrückt" ("La llanta nos vuelve loco").
Ich machte auch den Pfeifton auf dem Ton des Videos
zum Thema, und fortan wurde nur noch Musik gespielt,
wo kein Pfeifton drauf war (vorerst noch). Das
Schreckliche aber war, dass man auf der ganzen
Busfahrt Musik spielte, und man konnte die
Lautsprecher weder leiser stellen noch abstellen,
obwohl der Bus von aussen so toll aussah.
Bei der Abfahrt um ca. 15:20 Uhr fand wieder KEINE
Anwesenheitskontrolle statt, nicht einmal ein
Durchzählen. In dieser Beziehung war die Crew der
Firma "Caracol" ("Schnecke") absolut liederlich wenn
nicht gar kriminell...
|