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Milpo (Millpo): Ein Indígena-Dorf in Armut

Eine Fahrt von Ayacucho nach Milpo (Millpo), ein Indigena-Dorf ohne Telefon, ohne Strom und ohne Leitungswasser auf 3680 m ü.M. bis zum Hungertod und Kältetod


Mädchen mit Baby auf dem Rückenvergrössern

Fotoreportage von Michael Palomino (März 2007)

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1. Karte

Karte Ayacucho-Milpo (Millpo)
vergrössernKarte Ayacucho-Milpo (Millpo)
Die Reise von Ayacucho in ein Indigena-Dorf ist für Aussenstehende ein Abenteuer. In Ayacucho gibt es keinen zentralen Busbahnhof, sondern für jede Himmelsrichtung gibt es einen Treffpunkt, an dem die Kleinbusse ("Combis") abfahren. Die Treffpunkte sind am Rande der Stadt an den grossen Fernstrassen.

Es sind aber keine Haltestellen signalisiert. Ciriaco Sosa und ich sind an der grossen Haltestelle in Richtung Westen an die Strasse nach Lima ("Via de los Libertadores"), an der letzten Tankstelle der Stadt. Von der Stadt ist nichts getan worden, um eine Haltestelle zu gestalten. Bänke gibt es nicht, Schutzräume oder Überdachungen gibt es nicht. Stattdessen haben Marktfrauen Stände aufgestellt und verkaufen warme Mahlzeiten, oder eine Familie hat Maisgetränke ("chicha") und Sandwiches gemacht und verkauft sie an die wartenden Fahrgäste.

Fahrpläne gibt es nicht. Also wartet man unter Umständen zwei Stunden auf ein Combi, oder es fährt an dem betreffenden Tag vielleicht gar keins. Und da viele Leute warten, fühlt man sich nicht allein, und für ein Schwätzchen ist die Atmosphäre bei Sonnenschein sehr einladend. Alle Leute an diesen Haltestellen sprechen Ketschua, und dies hebt die Solidarität. Aber mehr als "Spontanbekanntschaften" sind das nicht.

Die Menschen sind angenehm überrascht, dass sie einen Weissen sehen, der gut Spanisch kann. Ciriaco und ich verpassen das erste Combi nach Milpo um 5 Minuten. So müssen wir 1 1/2 Stunden warten, bis ein zweites Combi fährt. Gemäss Ciriaco kann man auch mit dem Taxi nach Milpo fahren, für 90 Soles (ca. 30 Dollar).


2. Anfahrt von Ayacucho nach Milpo (Millpo)

Das Combi wird "gestopft voll" und ist völlig überladen. Es ist ein alter, kleiner Unimog mit Vierradantrieb. Auf der ersten Strecke steigen immer noch mehr Leute in das Combi, also werden die Verhältnisse noch "gestopfter". Schon nach wenigen Kilometern streikt das Getriebe und wir haben eine halbe Stunde Aufenthalt mitten auf der Strasse: Pinkelpause. Ich mache aber noch keine Fotos, weil ich den Film dem Dorf Milpo widmen möchte und nicht einem Combi, das in Schwierigkeiten steckt. Der Unimog steht an einer Steigung und wird an seinen Hinterrädern mit Steinen abgesichert. Als wir wieder losfahren, werden die Steine nicht von der Fahrbahn geräumt, das wird einfach vergessen. Aber ich sage lieber nichts. Das Combi hat nun nur noch den ersten und den zweiten Gang zur Verfügung und muss alles im zweiten Gang fahren...

Der Feldweg nach Milpo (Millpo) ist eine einzige Katastrophe mit riesigen Löchern und Mäanderspuren. Wegweiser gibt es nicht. Es weiss also niemand ausser die Bewohner, dass es eine Strasse nach Milpo gibt. Es ist mir schleierhaft, wie hier ein normales Taxi fahren kann. Erst jetzt wird klar, wieso da ein Unimog eingesetzt wird. Die "Regenspuren" sind "krass". Scheinbar hat der Staat Peru das Dorf total "vergessen" bzw. es wäre dem Staat Peru lieber, wenn das Dorf Milpo gar nicht existieren würde. Und die Indígenas haben kein Geld für Strassenreparaturen, wenn sie nicht einmal genug Essen für den Winter kaufen können.

Feldmauer grenzt Felder ab
vergrössernFeldmauer grenzt Felder ab
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Diese Mauern sind typisch für die Bewirtschaftung durch Indigenas.
Feldmauer und Bach, Felder im Hintergrund
vergrössernFeldmauer und Bach, Felder im Hintergrund

Die Naturlandschaft ist einmalig, wenn nur die Kälte nicht wäre.
Ciriaco Sosa, Ganzaufnahme
vergrössernCiriaco Sosa, Ganzaufnahme

Ciriaco wollte mir unbedingt sein Dorf zeigen, wie Leute ohne Strom, ohne Leitungswasser und ohne Telefon leben.
Ciriaco Sosa läuft auf dem Weg
vergrössernCiriaco Sosa läuft auf dem Weg

Natur pur
Die Leute müssen das letzte Stück laufen
vergrössernDie Leute müssen das letzte Stück laufen

Der Unimog bleibt ca. 1 km vor der Streusiedlung Milpo mit Getriebeschaden stehen. Das letzte Stück der Strecke müssen wir laufen.
Indigena-Mutter mit ca. 4 Jahre alter
                        Tochter
vergrössernIndigena-Mutter mit ca. 4 Jahre alter Tochter

Es sind direkte Nachfahren der Inkas. Es ist nicht sicher, ob dieses Töchterchen den Winter überleben wird. Die Fettleibigkeit der Mutter dagegen garantiert ein Überleben einer Hungersnot. Deswegen ist Fettleibigkeit bei den Indigenas ein Zeichen der Sicherheit und hat nichts Abstossendes an sich.

Die Hüte sind ein Sonnenschutz für Kopf und Augen vor der Ultraviolettstrahlung. Die Hüte werden auch dann getragen, wenn es keine Sonne hat. Es ist klar, dass man mit einem Hut sportliche Aktivitäten nicht sehr gut möglich sind. Die Hüte gelten zum Teil auch als Zeichen der Herkunft. Sonnenbrillen habe ich bei Indigenas nie gesehen.


3. Die Zustände und Wohnverhältnisse in der Streusiedlung Milpo (Millpo)

Haferfeld
vergrössernHaferfeld

In dieser Höhe von 3680 m.ü.M. ist gemäss Angaben der Indigenas der Hafer das einzige anbaubare Getreide.
Hafer, Nahaufnahme (leider unscharf)
vergrössernHafer, Nahaufnahme (leider unscharf)
Erfrorenes Kartoffelfeld vergrössernErfrorenes Kartoffelfeld

Ende 2006 sind die Kartoffelfelder erfroren, weil es einige Male zu tiefe Temperaturen gab. Die Leute in Milpo wissen nicht, wie sie ohne Kartoffeln im Winter (Mai bis Oktober 2007) genug zu essen haben sollen. Das Thema wird verdrängt und tote Kinder werden in Kauf genommen. Die Medien berichten von den erfrorenen Kartoffelfeldern, aber die Regierungen unternehmen nichts.

Es gäbe einige Möglichkeiten, den Indigenas bei erfrorenen Feldern zu helfen, v.a. weil zwischen Februar und Mai drei Monate Zeit zur Verfügung stehen. Man könnte aus dem peruanischen Urwald Yuca in die Indigena-Dörfer transportieren, dann gäbe es keinen Hunger mehr. Oder es wäre möglich, Lebensmittel für den Winter zu produzieren wie ein gutes Vollkornbrot, Schokolade oder zumindest Gasflaschen zu bringen.

Aber die peruanische Regierung oder die Regierung in Ayacucho tun nichts für die Indigenas. Schon der Transport wird wegen des katastrophalen Strassenzustands zum Problem. Noch nie war ein Regierungsvertreter in Milpo (Millpo). Stattdessen machen die Regierungsvertreter mit ihren hohen Löhnen im Ausland Ferien...

Feuerhaus und Schlafhaus
vergrössernFeuerhaus und Schlafhaus

Von Ferne kann man erahnen, welcher "Lebensstandard" hier in Milpo (Millpo) herrscht. Und dies ist nur ein Dorf von unzähligen in der von der peruanischen Regierung systematisch vernachlässigten Bevölkerung der hohen Sierra.

Das Häuschen links ist das Küchenhaus mit einer Feuerstelle, das Häuschen rechts ist das Schlafhaus.
Grossmutter
vergrössernGrossmutter

Sie ist die Bewohnerin der beiden Häuschen. Zwei Hunde bewachen sie. Altersheime gibt es nicht.
Grossmutter vor Feuerhaus
vergrössernGrossmutter vor Feuerhaus

Hier scheint die Steinzeit stehengeblieben: Kein Wasser, kein Strom, kein Telefon. Türe gibt es nicht.
Kessel im Feuerhaus, Fingerfehler
vergrössernKessel im Feuerhaus, Fingerfehler
Kessel mit Feuerstell im Feuerhaus vergrössernKessel mit Feuerstelle im Feuerhaus
Kessel hängen an der Decke vergrössernKessel hängen an der Decke

Die Decke ist schwarz vor Russ.
Grossmutter vor dem Wohnhaus zieht Wolle
vergrössernGrossmutter vor dem Wohnhaus zieht Wolle

Das Wohnhaus hat keine Fenster, nur eine Türe mit Fenstern ohne Scheiben. Fensterscheiben kann sich die Grossmutter nicht leisten. Es ist anzunehmen, dass in der Nacht die Türe mit Decken zugehängt wird.

Die Grossmutter bekommt von Ciriaco Sosa jeweils kleine Arbeits- aufträge zum Wolle ziehen. So kann sie ein paar Soles für das Essen verdienen.
Wohnhaus 01, Haushaltsachen mit Stuhl vergrössernWohnhaus 01, Haushaltsachen mit Stuhl
Wohnhaus 02, Kleidersäcke mit Kleidern vergrössernWohnhaus 02, Kleidersäcke mit Kleidern
Wohnhaus 03: Kleidersäcke mit Kleidern vergrössernWohnhaus 03: Kleidersäcke mit Kleidern
Wohnhaus 04: Rucksack und Schlafmatte
                      aufgehängt vergrössernWohnhaus 04: Rucksack und Schlafmatte aufgehängt

Die Grossmutter schläft mit der Schlafmatte auf dem nackten Erdboden.

Naturliebhaber, die die Kälte lieben, würden hier auf ihre Kosten kommen. Aber man muss alles selber mitbringen, in einem überfüllten Combi...
Wohnhaus 05: Eine Stange an der Deckedient
                      als Kleiderschrank, Fingerfehler vergrössernWohnhaus 05: Eine Stange an der Decke dient als Kleiderschrank, Fingerfehler

Ein "Schrank", der an der "Decke hängt", ist bei Familien in Armut sehr oft anzutreffen, weil das Geld für Möbel fehlt. Und Möbel sind in der Sierra besonders teuer, weil das Holz knapp ist, und weil kaum jemand Möbel übrig hat, die man billig weiterverkaufen könnte.
Wohnhaus
                      06: Tassen an der Decke aufgehängt vergrössernWohnhaus 06: Tassen an der Decke aufgehängt

Auch eine Kommode oder ein Küchenschrank fehlt. Also dienen Haken an der Decke als Aufbewahrungsort für Tassen etc., um Platz am Boden zu sparen.
Wohnhaus 07: Dachkonstruktion mit
                        Grossmutter vor dem Haus
vergrössernWohnhaus 07: Dachkonstruktion mit Grossmutter vor dem Haus

Es erscheint auf den ersten Blick fragwürdig, wieso die Bewohner von Milpo (Millpo) diese Grossmutter in diesen Umständen wohnen lassen. Aber die anderen Familien haben selber kaum Geld. Da ist Hilfe sehr beschränkt.
Milpo (Millpo): Dorfzentrum mit Weiden
vergrössernMilpo (Millpo): Dorfzentrum mit Weiden

Das Dorfzentrum von Milpo besteht aus ca. 10 bis 12 Häusern. Davor weiden Pferde in den grossen Gebieten ohne jeden Zaun. Sie halten den Kontakt zu den Menschen und laufen scheinbar nicht weg.

Der Naturliebhaber mag Milpo paradiesisch finden. Für die Indigenas existiert hier die nackte Armut.
Ciriaco Sosa mit einem Grossvater
vergrössernCiriaco Sosa mit einem Grossvater
Grossvaters Gesicht ohne Zähne
vergrössernGrossvaters Gesicht ohne Zähne

Zahnarzt kennen die Indigenas nicht. Dafür reicht das Geld nicht. Alte Indigenas ohne Zähne sind die Regel.
Der Indigena-Grossvater mit Füssen ohne
                      Socken vergrössernDer Indigena-Grossvater mit Füssen ohne Socken

Indigenas tragen keine Socken. Man sieht hier die zerfurchten Füsse des Grossvaters.

Schon von Kindesbeinen an laufen die Indígenas ohne Socken in den Schuhen. Aber barfuss laufen sie auch nicht, um Verletzungen zu vermeiden.
Mädchen mit Baby auf dem Rücken vergrössernMädchen mit Baby auf dem Rücken

Schon die kleinen Mädchen lernen, Kleinkinder auf dem Rücken zu tragen. Hier trägt wohl die grosse Schwester die kleine Schwester auf dem Rücken. Als grössere Tochter wird das Mädchen grössere Lasten auf dem Rücken tragen, und später wird sie ihre eigenen Kinder auf dem Rücken tragen.

Die Kleinkinder auf dem Rücken können sich in den Tüchern relativ flexibel bewegen und verlieren doch nie den Körperkontakt zur Mutter. Einfacher und besser geht es eigentlich nicht.

Kinderwagen sieht man in Ayacucho praktisch nie. So etwas haben nur die Reichen, die die Babys und Kleinkinder von der körperlichen Wärme der Mutter fernhalten.
Mädchen mit Baby auf dem Rücken, Nahaufnahme
vergrössernMädchen mit Baby auf dem Rücken, Nahaufnahme

Die roten Bäckchen sind keine Anzeichen der Freude, sondern sind Erfrierungen durch die Kälte in der Nacht. Niemand weiss, ob das Kleinkind auf dem Rücken den Winter überleben wird...


4. Die Rückfahrt von Milpo (Millpo) nach Ayacucho

Da der Unimog nicht repariert werden konnte, gab es an diesem Tag nur ein einziges Combi zurück nach Ayacucho, und das fuhr bereits um 13 Uhr los. Also blieb für weitere Fotos über Bewohner von Milpo keine Zeit mehr, und Ciriaco und ich mussten uns bereits jetzt wieder in ein Combi quetschen.


Landschaftsfotos

Indigenas im Combi, Nahaufnahme vergrössernIndigenas im Combi, Nahaufnahme

Das Combi ist wieder "gestopft" voll. Die Indígenas haben einen sorgenvollen Ausdruck, und es lassen sich auch nicht alle fotografieren.
Schafherde
vergrössernSchafherde
Wiese mit Wäldchen am Horizont
vergrössernWiese mit Wäldchen am Horizont
Miserabler Wegezustand / Strassenzustand und
                      starke Erosion am Strassenabhang
vergrössernMiserabler Wegezustand / Strassenzustand und starke Erosion am Strassenabhang

Die Indígenas haben kein Geld für Strassenbefestigungen. Gesicherte Abhänge gibt es nicht. So frisst sich das Regenwasser in die Erde und fabriziert bizarre Erosionsbilder. Hangabbrüche sind regelmässig die Folge.
Weg mit Feldern und Panorama
vergrössernWeg mit Feldern und Panorama

Für Naturliebhaber ist die Landschaft paradiesisch, wenn da die Kälte nicht wäre.
Weg mit primitivem Wassergraben
vergrössernWeg mit primitivem Wassergraben

Die Wassergräben sind in primitivster Art und Weise angelegt, ohne jegliche Auslegung mit Steinen oder Zement. Im Hintergrund erkennt man eine Rinderherde, die den Weg blockiert.
Rinderherde 01
vergrössernRinderherde 01

Rinderherde 02
vergrössernRinderherde 02
Weg, Graben, Kornfeld und Panorama
vergrössernWeg, Graben, Kornfeld und Panorama
Strassenabhang mit starker Erosion vergrössernStrassenabhang mit starker Erosion, Nahaufnahme
Steinige Weide, eine Indigena hütet Vieh
vergrössernSteinige Weide, eine Indigena hütet Vieh
Weide mit Vieh und Feldmauern vergrössernWeide mit Vieh und Feldmauern
Feldmauern
vergrössernFeldmauern

Allgemein sind die Feldmauern auch ein Unterschlupf für Kleintiere.


Weide mit Feldmauern aus Stein
vergrössernWeide mit Feldmauern aus Stein

Combi Innenaufnahme

Combi mit lebendigem Schwein auf dem Dach
vergrössernCombi mit lebendigem Schwein auf dem Dach

An einem Weiler wird ein Schwein aufgeladen. Die Indígenas haben keine Scheu, ein lebendiges Schwein zu fesseln und auf dem Dach des Combi zu transportieren. Tierschutz gibt es nicht, und Menschenschutz gibt es in Peru sowieso nur für Reiche.
Überladenes Combi, Frontansicht
vergrössernÜberladenes Combi, Frontansicht

Die Polizei lässt solche überladenen Combis passieren. Sie weiss um die Umstände und hat keine andere Wahl, denn für einen Europa-konformen Verkehr müsste man zuerst einmal den Strassenzustand verbessern. Der Staat ist aber zu nichts bereit, was die Indígenas angeht...
Der
                      Indigena, und ein Weiler im Hintergrund
vergrössernDer Indigena, und ein Weiler im Hintergrund
Steiler Feldweg 01
vergrössernSteiler Feldweg 01

Der Feldweg ist z.T. derart steil, dass ein Teil der Leute aussteigen muss, damit das Combi den Weg passieren kann, denn dieses japanische Combi hat nur Zweiradantrieb.
Steiler Feldweg 02, miserabler Wegezustand /
                      Strassenzustand
vergrössernSteiler Feldweg 02, miserabler Wegezustand / Strassenzustand
Wassergraben, der natürlich mäandriert
vergrössernWassergraben, der natürlich mäandriert

Die Landschaft ist für Naturliebhaber paradiesisch, wenn nur die Kälte nicht wäre...
Noch zwei Indigenas mehr
vergrössernNoch zwei Indigenas mehr

Das Combi ist noch nicht voll genug. Ab jetzt habe ich nur noch einen "Stehplatz".
Volles Combi, Seiteneingang
vergrössernVolles Combi, Seiteneingang
Der
                      Combi-Chauffeur vergrössernDer Combi-Chauffeur

Seine Fahrleistung mit einem überladenen Combi auf dem miserablen Feldweg ist mehr als eine Würdigung wert.


Indigena-Grossmutter mit Lamm auf dem
                      Schoss vergrössernIndigena-Grossmutter mit Lamm auf dem Schoss

Die Indígenas haben ein sehr persönliches Verhältnis zu ihren Tieren. Das Lamm auf dem Schoss der Grossmutter ist kein Einzelfall.

Die Mütter mit Kleinkindern säugen auch ihre Kinder im Bus. Nuggi oder Schnuller gibt es nicht. In ganz Peru habe nie einen einzigen Nuggi oder Schnuller gesehen. Der Nuggi oder Schnuller ist die Brust der Mutter selbst. So ist die Natur und nicht ein Nuggi und auch kein Schnuller...
An der Via Libertadores, Indigenas warten auf
                      einen Bus
vergrössernAn der Via Libertadores, Indigenas warten auf einen Bus

Nach dem Abbiegen in die Via de los Libertadores steigen Ciriaco und ich aus dem Combi aus und warten auf einen grösseren Bus. Wir laufen zurück in Richtung eines Restaurants für ein Mittagessen. Da sitzen Indigenas und warten auf ihren Bus. Das Gepäck steht in traditionellen Tüchern verpackt auf der Erde. Bei den Indígenas wird alles in Tücher verpackt, die man auf dem Rücken tragen kann. Koffer gibt es nicht.
An der Via Libertadores, ein Plakat verkündet
                      ein Entwicklungsprojekt für die Landwirtschaft
vergrössernAn der Via Libertadores, ein Plakat verkündet ein Entwicklungsprojekt für die Landwirtschaft

Als ich die Frau frage, ob das Projekt auch realisiert wird, sagt die Frau, dass nichts passiert, seit das Schild da steht. Die Regierungen in Peru kündigen oft laut Projekte an, die nicht realisiert werden, um die Bevölkerung zu verarschen...
An der Via Libertadores, Lehmmauer
vergrössernAn der Via Libertadores, Lehmmauer

Es stellt sich immer die Frage, wie lange diese Lehmmauern dem Regen standhalten.
An der Via Libertadores, Hostal / Hospedaje
                      (Herberge) Vallejo
vergrössernAn der Via Libertadores, Hostal / Hospedaje (Herberge) Vallejo

Diese kleine Kneipe an der Via de los Libertadores ist eine traditionelle Bushaltestelle für eine Pinkelpause und für den Provianteinkauf. Die Toiletten sind aber Stehtoiletten und nicht mehr. Die Räume haben oft keine Fenster.
An
                      der Via Libertadores, Indigena-Lehmhaus
vergrössernAn der Via Libertadores, Indigena-Lehmhaus
An der Via Libertadores, französischer
                      Velofahrer / Fahrradfahrer, im Hintergrund
                      Blechhütten
vergrössernAn der Via Libertadores, französischer Velofahrer / Fahrradfahrer, im Hintergrund Blechhütten

Der französische Velofahrer / Fahrradfahrer gab an, er sei in 6 Tagen mit dem Velo / Fahrrad von Lima nach Ayacucho gefahren und suche nun eine ruhige Unterkunft vor Ayacucho.

Die Wellblechhütten im Hintergrund scheinen nicht sehr luftdicht zu sein. Aber an der Strasse "Vía de los Libertadores" ist es auch bereits nicht mehr so kalt.
An der Via Libertadores, Studentenbus 01,
                      Peruanerinnen vergrössernAn der Via Libertadores, Studentenbus 01, Peruanerinnen

Nach dem Mittagessen wurden Ciriaco und ich von einem Studentenbus mitgenommen. Die Studenten hatten die Jacken an, denn einige Fensterscheiben des Busses waren zerbrochen und nicht repariert. Man kann es auch "automatische Lüftung" nennen.

Die Studenten waren von der landwirtschaftlichen Fakultät der Universität Ayacucho. Sie erzählten, sie seien in der Sierra zu bestimmten  Gesteinsformationen gefahren. Auf die Probleme der Sierra angesprochen sagten sie sofort, dass das Ausbildungsprogramm an der Universität völlig an den Problemen des Landes vorbeigeht.

An der Via Libertadores, Studentenbus 02,
                      Peruaner vergrössernAn der Via Libertadores, Studentenbus 02, Peruaner

Ich sagte den Studenten, dass in Peru ein anständiges Vollkornbrot aus Dinkel oder Amaranth fehlt, dass die Ernährung in der Sierra anders sein muss als in der Wüstenebene am Meer oder im Urwald, dass eine anständige Schokolade und dass Honig fehlt. Sie stimmten mir in allen Punkten zu, ebenso der Gruppenleiter. Ob die Angaben aber bis zum Landwirtschaftsministerium und Wirtschaftsministerium durchdringen, scheint nicht garantiert.


Wann kommt denn der erste Regierungsvertreter einmal nach Milpo, um die Zustände zu verbessern?


Aber einige dieser Ureinwohner geben das Geld lieber für Bier aus, als im Leben vorwärtszukommen. Ich habe es mit meinen eigenen Augen gesehen. IQ70 will nicht mehr als das.

Und viele dumme Eltern in Peru beschränken die Entwicklung ihrer Kinder absichtlich, so dass sie dumm bleiben. Ich habe es mit meinen eigenen Augen gesehen.





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