Kontakt     zur Hauptseite     zurück
zurückvoriges   nächstesweiter
ESP

Reise Lima-Guayaquil 05.2: Guayaquil: Stadtzentrum

Wunderschöne, alte Häuser neben Wolkenkratzern - der "Jahrhundertpark" mit einem "Heldendenkmal" - der Kommunistenstern, der soziale Errungenschaften bedeutet - Stadtvater Carbo - Fussgängerzone mit Engelsbrunnen in Mandalaform

Zentrum von Guayaquil, alte Häuser am Boulevard des
              9. Oktober (Bulevar Nueve de Octubre) (03)  Zentrum von Guayaquil, segnende Engelsfigur mit
              Bewässerung

Fotoreportage von Michael Palomino (2009)
Fotos vom August 2008

Compartir / teilen:

Facebook







5-Zack-Stern = Freimaurerstern:

Simon Bolívar und San Martín trafen sich in Guayaquil und waren zwei Freimaurer

Als die Befreiung hierher kamm, wollte niemend es. Da Spanier und Criollos alle befreundet und untereineander geheiratet hatten.

Die befreit haben waren aus dem ausland, sogar deutsche.

Weil es hier eine grosse Loge sein soll. Habe danach recherchiert, aber die aus Peru oder Kolumbien soll grosser sein
Es ist ein wichtiger Haffen. Eins wo Piraten aus hamburg kammen.

(Rudolf Ganz)


Guayaquil, Zentrum, Magersüchtige
Guayaquil, Zentrum, eine Magersüchtige

Nachdem ich das Visum für Peru erhalten hatte, machte ich mich noch auf einen kleinen Bummel.
Zentrum von Guayaquil, am Boulevard des
                          9. Oktober (Bulevar 9 de Octubre), die alten
                          Laternen sind passend zu alten Häusern
                          gehalten
Zentrum von Guayaquil, am Boulevard des 9. Oktober (Bulevar 9 de Octubre), die alten Laternen sind passend zu alten Häusern gehalten

Leider gibt es in Guayaquil mehr alte Laternen als alte Häuser.
Zentrum von Guayaquil, alte Häuser am
                          Boulevard des 9. Oktober (Bulevar Nueve de
                          Octubre) (01)
Zentrum von Guayaquil, alte Häuser am Boulevard des 9. Oktober (Bulevar Nueve de Octubre) (01)

Früher war die gesamte Altstadt mit solchen wunderschönen, alten Häusern gestaltet.
Zentrum von Guayaquil, alte Häuser am
                          Boulevard des 9. Oktober (Bulevar Nueve de
                          Octubre) (02)
Zentrum von Guayaquil, alte Häuser am Boulevard des 9. Oktober (Bulevar Nueve de Octubre) (02)

Als Besucher denkt man sich, wie schön muss Guayaquil um 1900 ausgesehen haben.
Zentrum von Guayaquil, alte Häuser am
                          Boulevard des 9. Oktober (Bulevar Nueve de
                          Octubre) (03)
Zentrum von Guayaquil, alte Häuser am Boulevard des 9. Oktober (Bulevar Nueve de Octubre) (03)

Guayaquil war scheinbar eine Stadt der Arkaden so wie Bern, und die abgerundeten Fenster und die Balkone gleichen die rechteckigen Formen aus. Die Architektur verkörpert den Lebensstil der reichen, rassistischen Kolonialisten. Die Armen siedeln im Norden und im Süden der Stadt. Im Zentrum Guayaquils sieht man die Armut nicht.

Bürgermeister Jaime Nebot führt seit 2000 die Programme für die Erneuerung der Stadt Guayaquil. Der Norden und der Süden der Stadt sind in diesem Programm nicht enthalten [7]. Schrittweise erhält jede Strasse im Stadtzentrum ein neues Gesicht, wie z.B. die Allee des 9. Oktobers [18], und Jaime Nebot liess auch das Schnellbussystem "Metrovia" installieren. Gemäss der britischen Gesellschaft "City Mayor" ist Jaime Nebot unter den besten 10 Bürgermeistern der Welt [7,18].
Bürgermeister Jaime Nebot von
                            Guayaquil, Portrait
Bürgermeister Jaime Nebot von Guayaquil, Portrait

Zentrum von Guayaquil, das Denkmal am
                          Jahrhundertplatz ("Plaza del
                          Centenario") mit der
                          "Heldensäule" ("Columna de los
                          Próceres")
Zentrum von Guayaquil, das Denkmal am Jahrhundertplatz ("Plaza del Centenario") mit der "Heldensäule" ("Columna de los Próceres")

Guayaquil feiert im Stadtpark eine "Heldensäule" (wörtlich: "Säule der Berühmtheiten"). Psychologisch ist das zweischneidig: Einerseits fördern solche Heldensäulen den Nationalismus und das Zusammengehörigkeitsgefühl. Andererseits wird die Bevölkerung quasi dazu verpflichtet, diese "Helden" zu kennen. Aber andererseits werden alle anderen Besucher abgewertet, die keine "Berühmtheiten" geworden sind.

Vorne weg laufen wieder Fettsüchtige. Man könnte meinen, wir sind in einem "amerikanischen" Bundesstaat.
Zentrum von Guayaquil, noch eine
                          Fettsucht auch am Jahrhundertplatz
                          ("Plaza del Centenario")
Zentrum von Guayaquil, noch eine Fettsucht auch am Jahrhundertplatz ("Plaza del Centenario")

Die Fettsucht ist in Guayaquil immer präsent. Gewissen Menschen scheint es zu gut zu gehen...
Zentrum von Guayaquil, das Denkmal am
                          Jahrhundertplatz ("Plaza del
                          Centenario") mit der "Säule der
                          Berühmtheiten" ("Columna de los
                          Próceres"), Nahaufnahme
Zentrum von Guayaquil, das Denkmal am Jahrhundertplatz ("Plaza del Centenario") mit der "Säule  der Berühmtheiten" ("Columna de los Próceres"), Nahaufnahme

Details:
1918 wurde die Heldensäule im Gedenken an den Freiheitstag des 9. Oktobers 1820 gebaut, und 1920 der darumliegende Park auf dem "Jahrhundertplatz" ("Plaza del Centenario") im Gedenken an 100 Jahre Unabhängigkeit eingeweiht [1].

Die Heldensäule ist 27 Meter hoch und kostete damals 500.000 Sucres. Die eigentliche Säule ist in Bronze gegossen und 10,8 m hoch und ist mit dem Text der Unabhängigkeitserklärung beschriftet. Am Fuss ist die Säule 6 mal 6 Meter breit. Die Figuren der Heldensäule stellen einige entscheidende Personen der Unabhängigkeit von 1820 dar: José Joaquín de Olmedo (Ostseite) , el General José de Villamil (Nordseite), José de Antepara (Westseite) und Capitán León de Febres Cordero (Südseite).

Die Ecken der Basis werden mit allegorischen Figuren geschmückt: die Geschichte, die Justiz, der Patriotismus und das Heldentum [1]. Und zuoberst jubelt die "Freiheit", nicht mehr von der rassistisch-spanischen Machtclique beherrscht zu werden [2]. Nun, eine Clique löste eine andere ab... [3] Und eigenartigerweise wurde die Heldensäule von spanischen Bildhauern geschaffen, zuerst Agustín Querol, und nach dessen Tod José Monserratt [4]. Wer spricht denn da von "Unabhängigkeit", ist doch alles nur gelogen... [3]

Zentrum von Guayaquil, Tafel und Wappen
                          am Jahrhundertplatz ("Plaza del
                          Centenario")
Zentrum von Guayaquil, Tafel und Wappen am Jahrhundertplatz ("Plaza del Centenario")

Details: Der Jahrhundertplatz kam nicht von heute auf morgen [3]:
Der Jahrhundertplatz ("Plaza del Centenario") zum 100-Jahr-Jubiläum der "Unabhängigkeit" mit seiner Heldensäule wurde lange vorbereitet. Der erste Vorstoss dazu ging vom Kantonsrat ("Consejo Cantonal") im Jahre 1891 aus. Als die Planung konkret wurde, stellte das Säulenkomitee ("Comité Cívico") fest, dass einige der zu kaufenden Immobilien bereits weiterverkauft worden waren. Also überlegte man sich, die Säule an einen anderen Ort zu verlegen (Calle Boyacá und Calle Chanduy (heute Calle García Avilés), kam dann aber von dem Ortswechsel ab und beharrte auf dem Standort im zukünftigen Park, woraufhin Enteignungen stattfanden. Als man nach dem  Baubeginn der Heldensäule im Jahre 1901 feststellte, dass die Säule viel grösser war als erwartet, löste man die Vergrösserung des Parks ab 1911 mit neuen Enteignungen. Als 1914 alle Teile der Heldensäule eingetroffen waren, erschien der Park erneut zu klein, und am 8. Oktober 1915 beschloss der Stadtrat (Congreso) erneut Enteignungen zur Herstellung annehmbarer Dimensionen, begleitet von der Gründung eines Wirtschaftsfonds. Am 30. November 1917 beschloss das Kantonsparlament ("Consejo Cantonal") den Namen "Jahrhundertpark" ("Plaza del Centenario"), der dann 1920 eingeweiht wurde [4].

Zentrum von Guayaquil, die Tafel am
                          Jahrhundertplatz ("Plaza del
                          Centenario"), Nahaufnahme
Zentrum von Guayaquil, die Tafel am Jahrhundertplatz ("Plaza del Centenario"), Nahaufnahme

Der Jahrhundertplatz ("Plaza del Centenario") wird umgeben von
-- Peter-Moncayo-Allee ("Avenida Pedro Moncayo", im Westen, links)
-- Viktor-Manuel-Rendon-Strasse (Calle Víctor Manuel Rendón, im Norden, oben)
-- Lorenz-von-Garaycoa-Allee ("Avenida Lorenzo de Garaycoa", im Osten, rechts)
-- Velez-Strasse ("Calle Vélez", im Süden, unten).

Der Park hat die Grösse von vier Häuserblocks  mit einem grossen Rondell im Zentrum und mit einem grosszügig angelegten Rundweg und Nischenplätzen zum Verweilen. Der Verkehr rund um den Park lässt aber heute kein "lauschiges" Erlebnis mehr zu...
Zentrum von Guayaquil, der
                          Kommunistenstern am Jahrhundertplatz
                          ("Plaza del Centenario") mit der
                          Aufschrift "Damit Guayaquil unabhängig
                          wird" ("Por Guayaquil
                          Independiente"), Nahaufnahme
Zentrum von Guayaquil, der Kommunistenstern am Jahrhundertplatz ("Plaza del Centenario") mit der Aufschrift "Damit Guayaquil unabhängig wird" ("Por Guayaquil Independiente"), Nahaufnahme

Passanten sagten mir, Guayaquil sei früher eine kommunistische Hochburg gewesen, und deswegen hätte die Stadt den Kommunistenstern im Wappen, den man aber eigentlich schon lange entfernen sollte.


Details: Wie war denn das genau mit dem Kommunistenstern von Guayaquil:

In den frühen 1920er Jahren war die Küste Ecuadors keine Hochburg der gewalttätigen, kommunistischen Arbeiterbewegung. Nichtsdestotrotz kam durch die internationalen Verbindungen über den Hafen von Guayaquil die Schulung der Bevölkerung mit einem sozialen und politischen Bewusstsein in Gang. Inflation, Arbeitslosigkeit, Lebensmittelknappheit und steigende Preise brachten die Stimmung so weit, dass 1922 ein Generalstreik stattfand. Am 15. November 1922 trieb die Polizei die protestierenden Streikenden ins Hafenviertel, riegelte es ab und erschoss 100e von ihnen. Die Regierung meinte, sie hätte mit diesem Massaker den bolschewistischen Aufstand beendet und die Wühlarbeit unter Kontrolle gebracht. Genau das Gegenteil passierte: Der 15. November wurde zum Gedenktag und zur Initialzündung der wachsenden Arbeiterbewegung Ecuadors, um die soziale Revolution zu vollziehen. Die Linke organisierte sich in ziviler Form. Am 9. Juli 1925 putschten dann die z.T. kommunistisch geschulten Militärs gegen die bürgerliche Regierung ("Revolución Juliana"), und so brachte die kommunistisch gebildete Militärführung unter Idelfonso Mendoza Vera soziale Reformen auf den Weg, z.B. die Einrichtung eines Arbeitsministeriums und die Soziale Wohlfahrt sowie ein fortschrittliches Arbeitsgesetz. Ehemalige kommunistische Aktivisten schlossen sich den Sozialisten an [5].

Der Kommunismus von Guayaquil hat also schlussendlich in einen konstruktiven Sozialismus mutiert. So muss man den "sanften" Kommunistenstern in Hellblau verstehen, und die Bevölkerung weiss das alles, nur die Ausländer nicht, weil es nicht auf der Tafel steht. Es herrscht aber eine riesige Armut in Ecuador, die man nicht sieht, weil jeglicher Strassenhandel verboten wurde. Also haben die sozialen Errungenschaften wie Soziale Wohlfahrt oder Arbeitsgesetz die grossen Bevölkerungsschichten in der Sierra noch nicht erreicht, und die Armen der Sierra strömen weiter mit falschen Vorstellungen nach Guayaquil... [3]

Gewisse politische Gruppierungen würden auch eine Unabhängigkeit von Ecuador anstreben, hätten aber nie eine Chance.

Zentrum von Guayaquil, Sicht vom
                          Jahrhundertplatz (Plaza del Centenario) auf
                          den Boulevard des 9. Oktober (Bulevar Nueve de
                          Octubre)
Zentrum von Guayaquil, Sicht vom Jahrhundertplatz (Plaza del Centenario) auf den Boulevard des 9. Oktober (Bulevar Nueve de Octubre)

Wenn man nun auf den Boulevard des 9. Oktobers zurückschaut, dann sieht man gleich, dass nicht mehr viel der herrlichen, alten Bausubstanz übrig ist. Die Beton-Hochhäuser schrauben sich epidemieartig in die Höhe.
Zentrum von Guayaquil, Strassenschilder
                          Boulevard des 9. Oktober (Blvd. 9 de Octubre)
                          / Garaycoa-Allee (Avenida Lorenzo de
                          Garaycoa)
Zentrum von Guayaquil, Strassenschilder Boulevard des 9. Oktober (Blvd. 9 de Octubre) / Garaycoa-Allee ("Avenida Lorenzo de Garaycoa")

Einfache, aber saubere Strassenschilder im Zentrum von Guayaquil.
Zentrum von Guayaquil, da sind immer
                          wieder bewegliche, kippbare Abfallkübel mit
                          Regenschutz aus grünem Metall anzutreffen
Zentrum von Guayaquil, da sind immer wieder bewegliche, kippbare Abfallkübel mit Regenschutz aus grünem Metall anzutreffen

Die Abfallkübel von Guayaquil sind die schlauesten Abfallkübel, die ich je gesehen habe: kippbar, mit Regenschutz, und grosse Abfallteile kann man wegen der Überdachung auch nicht darin unterbringen.

Jaime Nebot gab im Jahr 2002 dem ehemaligen Polizeikommissar von New York, William Bratton, den Auftrag, einen Plan für die Reduzierung der Gewalt in Guayaquil aufzustellen. Bratton war die rechte Hand von New Yorks Bürgermeister Giuliani und seiner 0-Gewalt-Politik [17]. Die Abfallkübel wurden dann vom sozial-christlichen Bürgermeister Jaime Nebot 2003 eingeführt und enthalten auch versteckte Geräuschsensoren für die Polizei, ein Element des Konzepts des New Yorker Bürgermeisters Giuliani für eine 0-Gewalt-Politik [7].
Zentrum von Guayaquil, kippbarer
                          Abfallkübel mit Regenschutz aus grünem Metall,
                          Nahaufnahme
Zentrum von Guayaquil, kippbarer Abfallkübel mit Regenschutz aus grünem Metall, Nahaufnahme

Effizient in der Handhabung und mit Regenschutz scheint diese Form von Abfallkübel unschlagbar. Und für tropfende Abfälle ist auch gleich ein Abwassersieb im Boden eingebaut. Die Abfallkübel sind scheinbar an die Kanalisation angeschlossen. Einzig das Design des Abfallkübels scheint langweilig. Da hätte man doch mit der Umrahmung etwas Schöneres draus machen können.

Die Armut in der Stadt treibt gewisse Leute jedoch dazu, die neuen Abfalleimer zu klauen. Bis Januar 2008 waren es 34 geklaute Abfallkübel ("hurto de las bombonas") [6]. Das Metall wird dann jeweils beim Schrotthändler in bare Münze umgewandelt. Von Armut ist im Zentrum von Guayaquil also nichts zu sehen, aber sie ist wohl zu bemerken, oder es handelt sich um kriminelle Banden mit Auto... Also fehlt eine diebstahlsichere Konstruktionsergänzung [3].
Zentrum von Guayaquil, die Garaycoa-Allee
                          beim Jahrhundertplatz ist in rot-schwarzem
                          Betonpflaster gelegt, um die Geschwindigkeit
                          der Autos abzudämpfen
Zentrum von Guayaquil, die Garaycoa-Allee beim Jahrhundertplatz in rot-schwarzem Betonpflaster

Das rot-schwarze Betonpflaster soll die Geschwindigkeit der Autos abdämpfen. Gleichzeitig provoziert es aber mehr Lärm, so dass der Effekt eigentlich eher negativ ist. Und leider wird nach einer gewissen Zeit das Rot nicht mehr zu sehen sein, weil die Reifen schwarz abfärben.

Es erscheint eigenartig, dass man im Zentrum von Guayaquil keine Armen sieht. Bürgermeister Jaime Nebot hat im Rahmen seiner 0-Gewalt-Politik jeglichen Strassenhandel verboten, und Überwachungskameras sorgen dafür, dass dies auch so bleibt und niemand einen Stand auf einem Trottoir errichtet [17]. Es erscheint eigenartig, dass Strassenhändler an Kriminalität beteiligt sein sollen. Das absolute Verbot von Strassenhandel lässt eher auf eine 0-Toleranz-Politik und totale Verdrängung des Problems der Armut schliessen [3].

Zentrum von Guayaquil, Fussgängerinsel an
                          der Garaycoa-Allee in Weiss mit Fussgängern
Zentrum von Guayaquil, Fussgängerinsel an der Garaycoa-Allee in Weiss mit Fussgängern

Fussgängerinseln sind hier nur markiert, aber immerhin sind Fussgängerinseln markiert. In Peru dagegen habe ich bis heute noch keine einzige Fussgängerinsel gesehen, auch wenn die Strasse 5 Spuren hat.
Zentrum von Guayaquil, Ecke Boulevard des
                          9. Oktober / Escobedo-Allee, mit alter
                          Architektur zwischen Betonblocks
Zentrum von Guayaquil, Ecke Boulevard des 9. Oktober (Bulevar 9 de Octubre) / Escobedo-Allee (Avenida Escobedo), mit alter Architektur zwischen Betonblocks

Man muss schon genau hinschauen, um die alte Architektur zu entdecken, die in Guayaquil zwischen Betonblocks "eingeklemmt" ist. Auch dieses Haus weist Arkaden auf.

Die Altstadt von Guayaquil gibt es also nicht mehr. Früher war das alles auch einmal "malerisch" gewesen, hier z.B. die Promenade von Guayaquil um ca. 1920 [9]:
Die Promenade von Guayaquil um ca.
                            1920

Im Gegensatz dazu ist die Altstadt der ecuadorianischen Hauptstadt Quito erhalten und seit 1978 sogar Weltkulturerbe der UNESCO [8].
Zentrum von Guayaquil, eine Sitzgruppe
                          mit drei Bänken rund um einen Baum mit
                          Baumscheibe
Zentrum von Guayaquil, eine Sitzgruppe mit drei Bänken rund um einen Baum mit Baumscheibe

Immer wieder wurden am Boulevard des 9. Oktober Sitzgruppen mit drei schönen Bänken und einem Baum hergerichtet. Die Bevölkerung wird dadurch nicht nur daran erinnert, dass Bäume einen Wert haben, sondern der Baum wird durch die Bänke vor Autos absolut geschützt.

Die Baumscheiben aus Metall werden inzwischen auch geklaut [6] und dann beim Schrotthändler zu barer Münze gemacht. Das Stadtzentrum ist manchen Armen aus den Aussenquartieren einfach zu schön, oder vielleicht handelt es sich beim Diebstahl gar nicht um Arme, sondern um Banden mit Auto... [3]
Zentrum von Guayaquil, ein Strassenschild
                          des Boulevards des 9. Oktober ("Bulevard
                          9 de Octubre")
Zentrum von Guayaquil, ein Strassenschild des Boulevards des 9. Oktober ("Bulevard 9 de Octubre")

Man stelle sich vor: Früher war die gesamte Altstadt so, und wäre heute auch Weltkulturerbe der UNESCO...
Zentrum von Guayaquil, Boulevards des 9.
                          Oktober ("Bulevard 9 de Octubre"),
                          Trottoir in Kacheln gelegt
Zentrum von Guayaquil, Boulevards des 9. Oktober ("Bulevard 9 de Octubre"), Trottoir in Kacheln gelegt

Die Trottoirs von Guayaquil sind in der Altstadt zu einem erheblichen Teil in Kacheln gelegt. Die Tropenstadt scheint auf die kühle Ausstrahlung der Kacheln Wert zu legen. Schwarzbelag würde die Stadt ja nur noch mehr aufheizen.
Zentrum von Guayaquil, Boulevards des 9.
                          Oktober ("Bulevard 9 de Octubre"),
                          gestaltete Strassenkanalisation, in die kein
                          Autoreifen reinfährt
Zentrum von Guayaquil, Boulevards des 9. Oktober ("Bulevard 9 de Octubre"), gestaltete Strassenkanalisation, in die kein Autoreifen reinfährt

Die Architekten haben scheinbar genau untersucht, woher der Abfall in der Regenrinne stammt, und sind zum Schluss gekommen, dass eine Abgrenzung zu den Autoreifen Sinn macht, um die Reinigung zu erleichtern. Hervorragend. Für das Regenwasser der Strasse sind Durchlässe gebaut, oder das Regenwasser fliesst woanders hin. Ausserdem werden die Reifen beim Parkieren nicht den hohen Trottoirkanten ausgesetzt. Intelligent.
Zentrum von Guayaquil, Boulevards des 9.
                          Oktober ("Bulevard 9 de Octubre"),
                          da stehen die Polder so wie Schachfiguren
Zentrum von Guayaquil, Boulevards des 9. Oktober ("Bulevard 9 de Octubre"), da stehen die Polder so wie Schachfiguren

Dieselben Poller in der Form von Bauern-Schachfiguren werden auch in Frankreich verwendet (Dijon, Dole, Revigny-sur-Ornain etc.). Die Poller wirken auf den ersten Blick amüsant, auf den zweiten Blick aber monoton männlich.
Zentrum von Guayaquil, Boulevards des 9.
                          Oktober ("Bulevard 9 de Octubre"),
                          ein riesiges, anonymes Hochhaus
Zentrum von Guayaquil, Boulevards des 9. Oktober ("Bulevard 9 de Octubre"), ein riesiges, anonymes Hochhaus

Der Kapitalismus pfadet sich in Guayaquil im Bankenviertel seine Bahn "nach oben". Aber wer wollte leben ohne Banken...
Zentrum von Guayaquil, wieder ein
                          kippbarer Abfallkübel in Metall mit
                          automatischem Regenschutz
Zentrum von Guayaquil, wieder ein kippbarer Abfallkübel in Metall mit automatischem Regenschutz

Der ist so hervorragend, dieser Abfallkübel. Und wieder sieht man ein Ablaufsieb unter dem Abfallkübel für den Fall, dass flüssige Ware aus dem  Abfallkorb herausläuft.

Vor Metalldieben ist aber nichts sicher... [6]
Zentrum von Guayaquil, eine rote Kirche
                          mit dem Carbo-Denkmal
Zentrum von Guayaquil, eine rote Kirche mit dem Carbo-Denkmal

Mitten unter Hochhäusern entdeckt man die Kirche "La Merced" an der Rendon-Strasse (Calle Víctor Manuel Rendón) mit dem Carbo-Denkmal davor. Die Szenerie erinnert an New York, wo ebenfalls kleine Kirchen direkt neben Hochhäusern stehen.

Die Kirche "La Merced" wurde im 18. Jahrhundert gebaut und nach einem Brand neu aufgebaut [10]. Die Innenausstattung soll wunderschön sein [11], aber natürlich alles im Auftrag des rassistischen Christen-Gottes... [3]
Zentrum von Guayaquil, das Carbo-Denkmal
                          von vorn
Zentrum von Guayaquil, das Carbo-Denkmal von vorn

Das Denkmal von Pedro Carbo Noboa ist mit einem Brunnen gestaltet, und die Brunnenmauer dient auch als Sitzbank. Da fehlt nur noch der Trinkwasserzugang für den Durst, und dann wäre auch diese Gestaltung - perfekt.

Details: Pedro Carbo Noboa ist ein Stadtvater von Guayaquil:
Pedro Carbo (1813-1894 [12], mit beiden Nachnamen Pedro Carbo Noboa [13]), Sohn des Verteidigers von Guayaquil im Februar 1816, Marschall José Carbo Unzueta, gegen Admiral Guillermo Brown. Nach Studium in Guayaquil und Kriegsabenteuern in Mexiko war er ab 1833 wieder in Guayaquil politisch tätig, war mehrmals Kriegsminister, musste mehrmals ins Exil (Lima, Paris) wegen seiner humanistischen Positionen gegen Diktatoren und gegen die Terror-Kirche, war mehrmals Präsident von Regionalparlamenten und von Guayaquil, Gründer der Stadtbibliothek von Guayaquil (1862), dann nach einem längeren Paris-Exil Senator von Guayas in Quito (1865) und Präsident der Kammer ("Cámara") bis 1866 mit sehr weitsichtigen Projekten. 1867 wurde er wieder Senator in Quito. 1868 schrieb er Broschüren gegen die Buchzensur "Die Bücherfrage" ("La Cuestion de Libros") und "Weitere Bücherfragen" ("Otras Cuestiones relacionadas con ellas"), z.B. in Sachen wissenschaftliche Publikationen von Blutkreislaufdiagrammen etc. Als er im Jahre 1869 gegen den Militärputsch von García Moreno protestierte, musste erneut ins Exil, und ging wieder nach Lima und von dort 1870 nach Paris, bis zum Mord an dem  blutigen Tyrannen 1875. 1876 wurde er unter Präsident Dr. Antonio Borrero Finanzminister Ecuadors, nach der Errichtung der Diktatur unter Ignacio de Veintemilla Kriegsminister, bis er 1877 wegen Unvereinbarkeiten mit dem Diktator zurücktrat. 1880 organisierte er in Guayaquil die Nationalausstellung, wo Neuigkeiten wie das Telefon oder eine Eismaschine vorgestellt wurden. Ausserdem war er Herausgeber wichtiger, ecuadorianischer Bücher ("Páginas de la Historia del Ecuador" 1878; "La Ciencia del buen Ricardo" über das Leben von Benjamin Franklin, 1879; "Compendio Histórico de la Provincia de Guayaquil" von Jacinto Moran de Buitrón, 1879; "El canal Interoceánico" 1880; "Memoria sobre el río y el puerto de Guayaquil y las mejoras que ambos necesitan" 1881 mit der Angabe technischer Entwicklungsmöglichkeiten für die Flussschifffahrt (Schleusenbau, den Fluss regelmässig etwas ausbaggern etc.). Nach neuem kurzem Zwangs-Exil in Lima 1882 wurde er nach seiner Rückkehr im Juli 1883 Oberchef (Jefe Supremo) von Guayas und gründete am 15. Oktober 1883 die Universität. Er war sein ganzes Leben ein perfekter Demokrat, der allen grüsste, war im Volk beliebt und wurde zum Vater der Stadt Guayaquil. 1894 verstarb er an einer Lungenentzündung [14].

Zentrum von Guayaquil, das Carbo-Denkmal
                          von vorn, Nahaufnahme
Zentrum von Guayaquil, Trottoirauffahrt
                          in Metallgitter und Dolendeckel der
                          Kanalisation in engem Gitter
Zentrum von Guayaquil, Trottoirauffahrt in Metallgitter und Dolendeckel der Kanalisation in engem Gitter

Eine Auffahrt mit einem starken Metallgitter ist bemerkenswert. Viele Städte in der Schweiz schaffen diese rollstuhlfreundliche Lösung bis heute nie. Der Dolendeckel hinten dran mit seinen kurzen, aber breiten Rillen, ist ebenfalls bemerkenswert. Auch solche Gulideckel zu montieren schaffen bis heute viele schweizer Ortschaften einfach nicht...

Auch die Metallgitter und Dolendeckel im schönen Stadtzentrum sind vom Diebstahl betroffen [6]. Der Schrotthändler vergütet alles und schmelzt ein, was kommt. Der Diebstahl von Dolendeckeln ist weltweit zu beobachten, weil die Metallpreise stetig steigen. Scheinbar muss man inzwischen jeden Dolendeckel mit einem Schloss versehen... [3]

Zentrum von Guayaquil, geriffelte
                          Trottoirrampe aus Zement neben Stufen
Zentrum von Guayaquil, geriffelte Trottoirrampe aus Zement neben Stufen

Es fehlt aber das Geländer, woran sich Rollstuhlfahrer daran hochziehen können.
Zentrum von Guayaquil, Trottoirrampe mit
                          Geländer neben Stufen
Zentrum von Guayaquil, Trottoirrampe  mit Geländer neben Stufen

Diese Fussgängerrampe ist der Prototyp der Fussgängerfreundlichkeit, mit Geländer und Geländersockel. Scheinbar existiert in Guayaquil eine IG Fussgänger oder ein Verein für behindertengerechtes Bauen. Da können auch europäische Städte neidisch werden. Man hätte die Rampe aber besser über das gesamte Trottoir gezogen, dann bräuchte es gar keine Stufen.
Zentrum von Guayaquil, Strassenbild mit
                          alter Architektur neben Betontürmen
Zentrum von Guayaquil, Strassenbild mit alter Architektur neben Betontürmen

Wieder ist ein Altstadthaus zwischen Betonhäusern "eingeklemmt".
Zentrum von Guayaquil, ein Verkehrsschild
                          signalisiert eine Höchstgeschwindigkeit von 35
                          km/h
Zentrum von Guayaquil, ein Verkehrsschild signalisiert eine Höchstgeschwindigkeit von 35 km/h

Diese Innerorts-Höchstgeschwindigkeit von 35 km/h gilt eigentlich in ganz Süd-"Amerika", wird aber kaum eingehalten, weil einfach nie kontrolliert wird. Das heisst, die Polizei ist schon zufrieden, wenn nicht über 50 km/h gefahren wird...
Zentrum von Guayaquil, der
                          Kommunistenstern ist bis heute (2008) noch in
                          jedem Dolendeckel als Wappen verewigt
Zentrum von Guayaquil, der Kommunistenstern ist bis heute (2008) noch in jedem Dolendeckel als Wappen verewigt

Der Kommunistenstern ist bis heute in jedem  grossen Schachtdeckel eingeprägt. Wenn man weiss, dass der Kommunismus in Guayaquil im Sozialismus endete, kann man diesen Stern sogar verkraften.

Auch die Schachtdeckel sind vor Diebstahl nicht mehr sicher... [6]. Dann verschwindet zumindest schrittweise der Kommunistenstern... [3]
Zentrum von Guayaquil, Fussgängerzone und
                          Baumgruppe an der Pichincha-Allee (Avenida
                          Pichincha)
Zentrum von Guayaquil, Fussgängerzone und Baumgruppe an der Pichincha-Allee (Avenida Pichincha)

Fussgängerzonen innerhalb der Altstadt in Geschäftsstrassen sind in Guayaquil noch rar gesät - so war es wenigstens im Jahre 2008. Die bis dahin eingerichtete Fussgängerzone erstreckte sich im Verwaltungsviertel sternartig über nur zwei Häuserblocks. Hier sieht man den Eingang zur Fussgängerzone der Pichincha-Strasse (Calle Pichincha), und in der Ferne lockt - wieder ein "Heldendenkmal". Leider fehlte es in der Fussgängerzone noch an Bänken zum Verweilen.

Vielleicht kommt es nicht von ungefähr, dass die Fussgängerzone an der Pichincha-Allee gebaut wurde, denn Pichincha ist der Hausberg der Hauptstadt Quito, wo am 24. Mai 1822 eine Schlacht stattfand. Die rassistischen Spanier wurden geschlagen und die Region Quito ("Real Audiencia de Quito") wurde vom rassistischen Spanien "unabhängig" [15]. Eine Machtclique löste die andere ab... [3]

Fussgängerzone von Guayaquil an der
                          Pichincha-Allee, Mandalabrunnen mit einem
                          weiblichen Trompetenengel
Fussgängerzone von Guayaquil an der Pichincha-Allee, Mandalabrunnen mit einem weiblichen Trompetenengel

Man sieht, dass in der Fussgängerzone von Guayaquil europäische Kultur und nicht süd-"amerikanische" Kultur gepflegt wird. Die Verwaltung scheint sich hier ein eigenes, kleines "Paradies" geschaffen zu haben. Der Brunnen in Kreisform mit einem Engel in der Mitte ist ein klassisches Mandala...
Fussgängerzone von Guayaquil an der
                          Pichincha-Allee, die Figur des weiblichen
                          Trompetenengels, Nahaufnahme
Fussgängerzone von Guayaquil an der Pichincha-Allee, die Figur des weiblichen Trompetenengels, Nahaufnahme

... mit einem Trompetenengel...
Fussgängerzone von Guayaquil,
                          Mandalabrunnen mit segnender Engelsfigur mit
                          Bewässerung
Fussgängerzone von Guayaquil, Mandalabrunnen mit segnender Engelsfigur mit Bewässerung

... oder mit einem segnenden  Engeln. Das Mandala wird hier durch das sprenkelnde Wasser lebendig. Der Engel wird "bewässert", so dass er quasi lebendig wird. Hier spielen also drei geistige Energien ineinander: die Mandalaform, das Wasser, und ein Engel. Positiver kann die Kombination der Energien eigentlich kaum noch sein. Sitzen kann man auf dem Brunnenrand. Die Gestaltung ist hervorragend. Fehlt nur noch Trinkwasser oder ein Strassencafé, aber die Tradition von Strassencafés gibt es in Guayaquil scheinbar nicht. Ich habe in kein einziges gesehen. Die Stadtverwaltung meint scheinbar, "Strasse" sei eben "Strasse", und ein Strassencafé würde mehr Abfall bedeuten. Das meinen auch die dummen Verwaltungen in Peru.

Mal abwarten, vielleicht wird die Fussgängerzone ja in den nächsten Jahren verlängert...

Zentrum von Guayaquil, ein Gebäude der
                          Stadtverwaltung in Weiss, ein alter
                          Prachtsbau, davor wieder ein Engelsbrunnen,
                          links das Sucre-Denkmal
Zentrum von Guayaquil, ein Gebäude der Stadtverwaltung in Weiss, ein alter Prachtsbau, davor wieder ein Engelsbrunnen, links das Sucre-Denkmal

Die Stadtverwaltung sitzt in diesen alten Prachtsbauten. Ich war auf der Suche nach einem guten Stadtplan unterwegs. Und alle Buchläden hatten mir gesagt, die Stadtverwaltung an der Calle Pichincha müsste eigentlich einen guten Stadtplan verkaufen können.
Zentrum von Guayaquil, ein Gebäude der
                          Stadtverwaltung in Ocker, ebenfalls ein alter
                          Prachtsbau
Zentrum von Guayaquil, ein Gebäude der Stadtverwaltung in Ocker, ebenfalls ein alter Prachtsbau

Von einem Verwaltungsgebäude wurde ich ins nächste geschickt...
Zentrum von Guayaquil, das Sucre-Denkmal
                          in der Fussgängerzone, Kreuzung
                          Pichincha-Allee / Ballén-Strasse (Avenida
                          Pichincha / Calle Clemente Ballén)
Zentrum von Guayaquil, das Sucre-Denkmal in der Fussgängerzone, Kreuzung Pichincha-Allee / Ballén-Strasse (Avenida Pichincha / Calle Clemente Ballén)

An der Kreuzung der Fussgängerzone steht der Krieger Sucre mit seinem Denkmal. Die absolut verkehrsfreie Kreuzung neben der Stadtverwaltung könnte ein lauschiger Ort sein, wenn da nicht das nationalistische, "patriotische" und militaristische Kriegerdenkmal mit Herrn Sucre wäre [3]. Sucre war u.a. der Sieger von Pichincha von 1822 [16]. Die ewige Erinnerung an die "Unabhängigkeitskriege" gegen Spanien belasten oder blockieren doch nur den Geist der Bevölkerung und ein geistiges Gleichgewicht in der breiten Bevölkerung für konstruktive, weitsichtige Taten wird eher behindert statt gefördert. Europa ist keine Kolonialmacht mehr und ist heute viel weniger rassistisch als die Mestizen-Bevölkerungen des heutigen Süd-"Amerika" gegen die Ureinwohner [3]. Auch ein Frauen-Denkmal habe ich in Guayaquil nicht gesehen.

Zentrum von Guayaquil, die Tafel des
                          Sucre-Denkmals in der Fussgängerzone
Zentrum von Guayaquil, die Tafel des Sucre-Denkmals in der Fussgängerzone



Text:
<Monumento a Sucre. Guayaquil el 20 de septiembre de 1908 con el fin de rendir homenaje a la memoria del "Abel Americano". Su altura total es de 8.50 metros, contando con una base principal que contiene 2 placas de bronce hacia los costados y el Escudo del Ecuador hacia al frente flanqueado con las palabras "A Sucre-Guayaquil".

Sobre la base en mención se desarrolla un conjunto escultórico en el que se aprecia un instante de la Batalla del Pichincha y en él, las imágenes del General José María Córdova, sable en mano, y el Teniente Abdón Calderón portando en su mano la bandera del batallón Yaguachi.

Es de destacar una imagen de Sucre más pequeña que da hacia el oeste y en la que, el Mariscal de Ayacucho tiene posados sus pies en dos montículos, en clara alegoría a los montes Pichincha y Potosí.

La estatua fue erigida por los Guayaquileños con el fin de rendir homenaje a la memoria de quien fuera uno de los héroes más importantes nacidos en el Continente Americano.>
x
Übersetzung (von Michael Palomino):
<Sucre-Denkmal.  Das Denkmal wurde am 20. September 1908 mit dem Ziel errichtet, dem "amerikanischen Abel" eine Ehre zu erweisen. Die Statue ist 8,5 Meter hoch und weist an ihrer Basis zwei Bronzetafeln sowie das ecuadorianische Wappen auf mit der Widmung "Zu Ehren von Sucre-Guayaquil" ("A Sucre-Guayaquil").

Über der Basis ist zusammenfassend eine Skulptur einer Kriegerszene dargestellt, um der Schlacht von Pichincha zu gedenken. Darunter ist auch ein Bild von General José María Córdova, mit dem Säbel in der Hand, und dem Leutnant Abdón Calderón, der die Fahne des Yaguachi-Bataillons in der Hand hält.

Ein kleineres Bild von Sucre ist auf der Ostseite angebracht, und auf diesem Bild ist zu sehen, wie der Marschall von Ayacucho auf zwei kleinen Hügeln steht, symbolisch für die Berge von Pichincha und Potosí.

Die Statue wurde von der Bevölkerung von Guayaquil mit dem Ziel der Ehrerweisung und der Erinnerung an einen der wichtigsten Helden errichtet, der auf dem amerikanischen Kontinent geboren wurde.>




Bemalte Balsaholz-Statue mit einem
                          Papagei und einem Tukan in einem Büro der
                          Stadtverwaltung
Bemalte Balsaholz-Statue mit einem Papagei und einem Tukan in einem Büro der Stadtverwaltung

Nun, ich wollte doch eigentlich einen Stadtplan kaufen. Aber die Stadtverwaltung hatte keinen Stadtplan. Stattdessen stand in einem Büro der Stadtverwaltung diese herrliche Figur eines Papageis und eines Tukans auf dem Schreibtisch.
Die Balsaholz-Statue mit einem Papagei
                          und einem Tukan, Rückseite
Die Balsaholz-Statue mit einem Papagei und einem Tukan, Rückseite

Der Gruss aus dem Urwald war somit eindeutig: Es muss sich um eine herrliche Welt handeln.

Ich frage mich nur, wieso die Stadtverwaltung so tolle fussgängerfreundliche Architekten hat, aber nicht fähig ist, einen brauchbaren Stadtplan für die gesamte Bevölkerung herzustellen, mit eingezeichneten Buslinien zumindest des Metrovia-Systems. Am Touristenbüro der Stadtverwaltung erhielt ich dann das A4-Blatt für Touristen mit den Teil-Stadtplänen.

Die Schweiz und Deutschland haben tolle Stadtpläne. So was fehlt in Süd-"Amerika".

Stadtplan von Zürich vom Verlag
                                    Kuemmerly und Frey
Toller Stadtplan von Zürich vom Verlag Kuemmerly und Frey
Toller Stadtplan von Hamburg
                                    vom Falk-Verlag
Toller Stadtplan von Hamburg vom Falk-Verlag


Solche tollen Stadtpläne fehlen in Süd-"Amerika", ja, fehlen sogar in Frankreich. Scheinbar soll die Armut total vertuscht werden, und es soll keinen Stadtplan mit den Armenvierteln geben. Aber die Entwicklung ist im Fluss. Das nächste Kapitel behandelt das Metrovia-Schnellbussystem.



zurückvoriges   nächstesweiter

Compartir / teilen:

Facebook







Quellen
[1] http://es.wikipedia.org/wiki/Columna_a_los_pr%C3%B3ceres_del_9_de_octubre
[2] http://www.enciclopediadelecuador.com/temasOpt.php?Ind=564&Let=
[3] Schlussfolgerung Palomino
[4] http://www.siecuador.com/tip/detail.php?id=8
[5] http://www.ncsu.edu/project/acontracorriente/winter_08/Becker.pdf
[6] http://archivo.eluniverso.com/2008/01/21/0001/18/2F16DD95FE2F476495377BA06EC30A85.aspx
[7] http://www.pagina12.com.ar/diario/elmundo/4-123902-2009-04-25.html
[8] http://www.ecuador-discover.de/bausteine/allee-der-vulkane/detail/reise/andenexpress-
von-quito-nach-guayaquil-8-tage/reiseablauf/
[9] http://www.absoluteastronomy.com/topics/Guayaquil
[10] http://www.ecuadorline.de/ecuador/reise_region_guayaquil.html
[11] http://www.marianne-heinz.ch/Etappenberichte-Dateien/44%20von%20Tumbes%20bis%20Quito/
von%20Tumbes%20bis%20Quito.htm
[12] http://bibliotecamunicipaldeguayaquil.gov.ec/index.php?option=com_content&view=article&id=112&Itemid=2
[13] http://es.wikipedia.org/wiki/Pedro_Carbo
[14] http://www.diccionariobiograficoecuador.com/tomos/tomo1/c2.htm
[15] http://de.wikipedia.org/wiki/Pichincha
[16] http://de.wikipedia.org/wiki/Antonio_Jos%C3%A9_de_Sucre
[17] http://en.wikipedia.org/wiki/Jaime_Nebot
[18] http://www.douglasdreher.com/proyectos/9deoctubreyplazacentenario.asp
[19] http://es.wikipedia.org/wiki/Jaime_Nebot

Fotoquellen
-- Bürgermeister Jaime Nebot, Portrait: http://es.wikipedia.org/wiki/Jaime_Nebot
-- Promenade von Guayaquil 1920 ca.: http://www.absoluteastronomy.com/topics/Guayaquil
-- Stadtplan von Zürich von Kuemmerly und Frey: http://www.swisstravelcenter.com/myswitzerland/de/zuerich/kusnacht
-- Stadtplan von Hamburg von Falk: http://stadtplanhamburg.net/falk-stadtplan-extra-standardfaltung-hamburg.html


^