Im April 2012 war ich über 2 Wochen in Otavalo (Provinz
Imbabura). Die Reise geht von Quito mit einem Schnellbus bis
zum Terminal Carculén, wo man einen Reisebus nimmt, z.B. von
der Busfirma "Los Lagos". Die Fahrt nach Otavalo dauert zwei
Stunden. Otavalo liegt in der Provinz Imbabura.
Es gab viele positive Eindrücke, und ein paar negative
Sachen, die man leicht verbessern kann:
Positive Eindrücke von Otavalo
-- Strassenschilder und
Hausnummern: im Zentrum von Otavalo sind schöne
Strassenschilder angebracht, und manchmal findet man sogar
eine Hausnummer. In den Aussenquartieren sind Hausnummern
aber nur noch selten bis gar nicht mehr da, mit allen
Nachteilen, wenn es zu einem Notfall kommt.
-- praktisch keine
sichtbare Kriminalität: In Otavalo konnte keine
grosse Kriminalität beobachtet werden. Dies ist so, weil die
Ureinwohner, die Ketschua-Indigenas, fast 50% der
Bevölkerung ausmachen und noch nicht so sehr vom Grössenwahn
von Alkohol und Diskothek und Drogen betroffen sind, wie
dies die Mestizen an der Küste machen. Die Bewohner dagegen
schilderten, dass in der Nacht in den Dörfern auch
kolumbianische Diebesbanden unterwegs seien. Ausserdem
praktizieren die jungen Erwachsenen der Mestizen vor allem
am Freitag und Samstag ihren Drogen- und
Diskotheken-Grössenwahn mit lauten Stereoanlagen in Autos
und Diskotheken. Eine entsprechende Drogenkriminalität kann
nur vermutet werden.
-- sehr saubere Luft in
Otavalo: Otavalo hat keine Fabriken, die die Luft
verpesten, und eigentlich ist Otavalo mit seinen Lagunen
fast ein Luftkurort, der noch nicht entdeckt ist, für
Lungenkranke sicher gut geeignet
-- ruhige Spaziergänge und
Fahrradwanderweg in der Region Otavalo: In der
Region Otavalo kann man sehr gut ruhige Spaziergänge machen,
wenn man eine Karte hat und einen Wedel in der Hand hat, um
wilde Hunde zu verscheuchen, und wenn man Kopfsteinpflaster
nicht scheut. Die Lagune Lago San Pablo kann man umwandern
oder auch mit dem Fahrrad eine Runde drehen. Auch grosse
Velotouren werden bald möglich sein, wenn die ehemalige
Eisenbahnstrecke in einen Fahrradwanderweg umgestaltet ist.
Leider ist das Fahrradfahren auf Kopfsteinpflaster aber eher
nicht möglich. Nur der Bürgermeister hat's noch nicht
gemerkt.
-- relativ ruhige und
besonnene Menschen in Otavalo: Im Vergleich zu
anderen süd-"amerikanischen", städtischen Bevölkerungen ist
die Bevölkerung in Otavalo relativ ruhig und besonnen, sieht
genau hin und denkt nach, bevor sie etwas sagen oder tun,
und das ist sehr, sehr angenehm. Für die jungen Erwachsenen
der Mestizen gilt dies allerdings nicht, sondern die sind am
Freitag und Samstag so schlimm grössenwahnsinnig, besoffen
und mit Drogen vollgedröhnt wie die Leute an der Küste.
-- nur wenig Hupterror:
Hupterror ist nur sehr wenig zu verzeichnen
-- nur wenig
Alarmterrorismus: Die AutofahrerInnen in Otavalo
verstehen scheinbar, ihre Alarmanlage im Auto zu
beherrschen, und so kommt es nur sehr selten zu
Belästigungen durch Alarmterror, aber einige
Grössenwahnsinnige haben dann doch Spass am Alarmterror
gegen die Mitmenschen, vor allem freitags und samstags.
-- Hotels mit Warmwasser
am Lavabo: In Otavalo war auch in günstigen Hotels
Warmwasser am Lavabo anzutreffen. Das ist wirklich selten
-- Bankomaten
funktionieren meist: Bankomaten funktionieren in
Otavalo meistens problemlos, und man kann sogar Beträge
selber eingeben, die über den vorprogrammierten Beträgen
liegen (was in Kolumbien nie geht).
-- Kunsthandwerkprodukte
der Ureinwohner (die Ketschua, die Indigenas):
Otavalo ist ein Zentrum des Kunsthandwerks. Liebhaber von
Kunsthandwerk der Anden können sich hier eindecken mit
Webereien, Wandteppichen, Mützen, Umhänge, Decken, Stoffe,
Figürchen etc., und auch die nord-"amerikanischen"
Traumfänger gibt es in vielerlei Art und Weise und von
vielen Werkstätten im Angebot
-- musikalische Müllabfuhr:
In Ecuador sind in manchen Städten die Wagen der Müllabfuhr
mit einem Glockenspiel und einem Lautsprecher ausgestattet.
Das Glockenspiel der Müllabfuhr in Otavalo ist eine
willkommene, entspannende Abwechslung für den Alltag, wie
ein Schmetterling auf einem Blumenbild. WUNDERBAR. Ein
ebensolches Glockenspiel war in der Stadt Baños zu
beobachten. Viele Ecuadorianer wissen nicht, dass eine
musikalische Müllabfuhr etwas einmaliges ist in der Welt.
Auf meinen Reisen in Europa und Süd-"Amerika" habe ich so
etwas wunderbares jedenfalls in keinem anderen Land gesehen.
-- musikalischer
Gas-Service: Auch der Lastwagen, der die
Gasflaschen bringt, ist mit einer Musik ausgestattet, aber
diesmal mit Flöte und Gitarre - wiederum sehr entspannend.
WUNDERBAR.
-- kein Drogenkonsum in
Otavalo beobachtet: Drogenkonsum konnte nirgendwo
beobachtet werden. Auch der Anbau von Coca ist in Otavalo
KEIN Thema. Die "cocaleros" sind anderswo. Es kann dabei nur
vermutet werden, dass die grössenwahnsinnigen Mestizen
freitags und samstags Drogen konsumieren und deswegen auch
eine Drogenkriminalität in der Region Otavalo existiert.
-- menschliche Treppen:
Otavalo hat an den Berghängen viele Treppenaufgänge mit
Zwischenniveaus gebaut. Lange, ununterbrochene Treppen gibt
es in Otavalo nicht. Vielleicht könnten Rutschbahnen das
Leben noch vereinfachen - für den Weg abwärts.
-- Tropenfrucht Taxo
ist in Otavalo üblich
Dörfer der Ketschua-Ureinwohner in der Region
Otavalo
-- keine Hausnummern:
In den Dörfern der Ketschua-Ureinwohner fehlen Hausnummern
gänzlich.
-- Dörfer der
Ketschua-Ureinwohner haben kaum Produkte des normalen
Bedarfs: Es fehlen Zeitungen, Internetcafés,
Information, und es fehlt in den Dörfern an Obst, denn es
sind z.B. in Quinchuqui nur Bananen vorhanden (anderes Obst
wird mit einem "Obst-Auto" gebracht, das fährt aber nur
zweimal pro Woche ohne festen Fahrplan zu willkürlichen
Zeiten durchs Dorf und es ist Zufall, ob dann jemand zu
Hause ist oder nicht...)
-- Dörfer der
Ketschua-Ureinwohner haben oft noch Erdstrassen: Im
Sommer ohne Regen sind die Erdstrassen eine Bereicherung für
den Wanderer. Aber in Otavalo regnet es im Winter relativ
viel, und so kommt es, dass bei Regen viele Autos die
Erdstrasse nicht mehr hochkommen. Zumindest an Steigungen
sollten befestigte Strassen sein oder zumindest zwei
einigermassen befestigte Fahrspuren. Gute, befestigte
Feldwegen mit Entwässerungssystemen wie in den europäischen
Alpen habe ich nicht gesehen. Die Kultur der befestigten
Feldwege fehlt in der Region Otavalo.
Durch den Klimawandel regnet es in der Region Otavalo
ausserdem immer mehr. Die Strassen zu befestigen bzw. in
Betonplatten zu legen oder zumindest teilweise in Beton zu
legen wäre somit eine der dringendsten Angelegenheiten für
die Region Otavalo.
-- Dörfer der
Ketschua-Ureinwohner haben oft unwegsames
Kopfsteinpflaster: Aus mir unerklärlichen Gründen
sind viele Strassen in den Dörfern der Ketschua-Ureinwohner
in der Region Otavalo komplett in Natur-Kopfsteinpflaster
gelegt, ebenso Strassen in den Aussenbezirken von Otavalo,
z.T. mit schmalen Trottoirs in flachem Zement, oft aber auch
ohne Trottoir. Spazieren und Fahrradfahren ist so nur schwer
möglich, Kinderwagen und Rollstuhl und kleine Karren
schieben ist unmöglich. Mit einem breiten Zementstreifen am
Rand kann man die Situation leicht entschärfen, indem man
Zement über die Steine giesst und planiert. Eine weitere
Methode wäre, die Natursteine zum Teil abzuschleifen, um
Fahrradverkehr und bequemen Fussgängerverkehr zu ermöglichen
(wie auf dem Bahnhofplatz von Strassburg), aber da fehlt
wahrscheinlich die Maschine dazu.
-- Dörfer der
Ketschua-Ureinwohner haben oft keine oder dann nur schmale
Trottoirs: Ebenso aus unerklärlichen Gründen weisen
viele Strassen in den Dörfern der Ketschua-Ureinwohner in
der Region Otavalo nur schmale bis sehr schmale Trottoirs
auf, so dass oft nur noch 20 cm übrigbleiben.
-- offene Gräben in den
Dörfern: Die Dörfer der Ketschua-Ureinwohner weisen
manchmal auch bis zu einem halben Meter tiefe, offene
Strassengräben auf (z.B. in Quinchuqui). So manch ein
unvorsichtiger Autofahrer musste sein Auto bereits aus einem
Graben holen, wobei ein oder sogar zwei Räder "in der Luft"
hingen (war am 28.4.2012 in Quinchuqui zu beobachten, und
der Autobesitzer wollte keine Polizeihilfe oder technische
Hilfe haben)...
-- manche
Ureinwohner-Führer führen schlecht: Manche
Ureinwohner-Führer ("dirigentes") führen sich auf wie die
Mestizen und sacken einen Grossteil des Geldes, das ihnen
von der Regierung zur Verfügung gestellt wird, selber ein.
-- Ketschua-Ureinwohner
mit z.T. rabiaten Erziehungsmethoden - fehlende
Kinderpsychologie: Es konnte beobachtet werden,
dass die Ketschua-Ureinwohner noch (!) keine grossen
Kenntnisse der Kinderpsychologie haben und somit auch oft
Kinder schlagen oder mit Brennnesselstichen bestrafen. Hier
fehlt es an Bildung und Kommunikation zur gewaltfreien
Erziehung mit Bestrafungen, die nicht sehr schmerzen, aber
doch für das Kind spürbar sind.
-- Frauentracht:
Die Frauen der Ketschua-Ureinwohner der Region Otavalo
tragen in den Dörfern fast alle die traditionelle
Trachtenkleidung mit weisser, bestickter Bluse, schwarzem
Umhang (fachalina) und schwarzem, knöchellangen Rock
(hanaco). Diese Kleidung wird den Mädchen von Kindesbeinen
anerzogen, und die Mädchen spielen manchmal sogar Fussball
im Rock mit den Buben zusammen.
-- Männertracht:
Die Männer der Ketschua-Ureinwohner der Region Otavalo
tragen oft eine weisse Hose (!) und einen schwarzen Hut
sowie einen Haarzopf. Die jungen Männer tragen oft einen
langen Haarschwanz im Stile von Atahualpa.
-- Papierbälle mit
Klebeband bereiten grosse Freude: Die peruanische
Methode, aus ein paar Zeitungsblättern und Klebeband einen
Papierball anzufertigen, ist den Ketschua in Otavalo nicht
bekannt, und es ist eine grosse, positive Überraschung, wenn
man ihnen einen Papierball anfertigt, der keine
Fensterscheiben kaputtmacht und auch keine Schmerzen
verursacht.
-- günstige Gästezimmer
fehlen: Die Strategie, private und günstige
Gästezimmer anzubieten, fehlt den Ketschua-Ureinwohnern
bisher leider noch völlig. Solche Gästezimmer sollten dann
nicht neben Hundezwingern oder Hühnerställen mit Hahn
stehen, denn dann bleiben die Gästezimmer eher leer bzw.
sind für Touristen unbewohnbar.
Kleine Hotels in Dörfern konnten nur in Peguche und in
Araque beobachtet werden, wobei das kleine Hotel in Peguche
sehr kalte Zimmer hat, weil systematisch Fensterscheiben
fehlen, wo Mückennetze eingebaut sind. Und das kleine Hotel
in Araque an der Lagune hat zwar Sicht auf die Lagune "Lago
San Pablo", das Haus steht aber neben einem
Diskothekenterroristen (Spaziergang an einem
Samstagnachmittag, 21.4.2012, ca. 16 Uhr), und kein Tourist
will neben einer Diskothek logieren.
-- Inka-Brot:
Gemäss José Cotacachi, der einen eigenen Backofen besitzt
und regelmässig Inka-Brot herstellt, besteht Inka-Brot aus
folgenden Zutaten:
Maismehl oder Weizenmehl + warmes Wasser + Backpulver + Salz
+ Butter.
Drei Vulkangebirge rund um Otavalo
Otavalo ist von drei Vulkangebirgen umgeben:
-- das Vulkangebirge des Vulkans Imbabura liegt im Nordosten
von Otavalo. An seinem Fuss liegen die Dörfer (von Nord nach
Süd) Ilumán, Quinchuqui, Agato, La Compañía, El Chilco,
Camuendo und Araque, insgesamt ca. 15 km Luftlinie.
-- das Vulkangebirge des Vulkan Fuya Fuya liegt Südwesten
von Otavalo
-- das Vulkangebirge des Vulkans Cotacachi liegt im
Nordwesten von Otavalo.
Kunsthandwerk in den Dörfern der Region Otavalo
-- Peguche: Webereien mit Webmaschinen für die Produktion
von Hängematten und Stoffen (diese Webereien mit Maschinen
hört man an Werktagen mit ihren lauten und antiken
Webmaschinen, wunderbar zu beobachten), Handweberei mit
Schals, Umhänge (ponchos), sonstige Webwaren (tejidos), und
im Geschäft "Zum grossen Condorvogel" ("El Gran Condor") im
Zentrum von Peguche kann man auch bestickte Gürtel und
wunderschöne Etuis und Portemonnaies (Geldbeutel) erwerben
(habe ich selbst gesehen).
-- Quinchuqui: Handweberei, Produktion von Traumfängern
(habe ich selbst gesehen)
-- La Bolsa, Carabuela: Handweberei (gemäss Aussagen der
Bevölkerung)
-- Cotacachi: Dort werden vor allem Lederwaren produziert,
aber auch Weberei (gemäss Aussagen der Bevölkerung)
-- La Joya: Dort steht eine alte, zerfallene Fabrik (gemäss
Aussagen der Bevölkerung)
-- Agato: Weberei und Landwirtschaft (habe ich selbst
gesehen)
-- San Rafael: Fussmatten (estera) und Binsen (dotora)
(gemäss Aussagen der Bevölkerung).
Einige Details zu den alten Webmaschinen: Die Webmaschinen
in den Dörfern um Otavalo sind meist europäischer Bauart und
sehr alt. Das heisst: Zuerst wurden die alten Webmaschinen
als Occasion nach Quito verschifft, und wenn in Quito neuere
Occasion-Webmaschinen eintreffen, dürfen die
Ureinwohner-Dörfer die uralten Webmaschinen aus Quito
übernehmen. Diese alten Webmaschinen in der Region Otavalo
erinnern an die Plastiken von Jean Tinguely life, und ein
Ohrschutz oder Ohrenstöpsel sind ein Muss. Die Webmaschinen
sind dabei aus Komponenten aus verschiedenen Ländern
zusammengesetzt. Der Rahmen kam z.B. aus England oder aus
Frankreich, die Motoren aber waren oft aus der Schweiz von
Brown Boveri.
Negative Eindrücke von Otavalo
Leider waren in Otavalo einige Mängel festzustellen, die man
korrigieren sollte, um das Leben und auch den Tourismus
angenehmer zu gestalten. Insgesamt hat die Region Otavalo -
wenn man diese Mängel korrigiert, ein riesiges
Touristenpotential mit den vielen Spazierwegen und mit der
Lagune:
-- dauernd schwankendes
Internetsignal: das Internetsignal schwankt sehr in
Otavalo und es kommt nur selten vor, dass die Leitung stabil
ist, das heisst, die Elektrizitätsgesellschaft spielt immer
wieder mit der Stromstärke auch am Tag, und das ist schlimm,
denn so wird das Internet immer wieder unterbrochen und vor
allem die drahtlosen Systeme in Hotels leiden unter diesem
schwankenden Internetsystem in Otavalo. Einwohner
berichteten, das Internetsignal schwanke immer so
-- ein bisschen Hupterror:
einige Schweine-Taxifahrer in Otavalo kopieren den
peruanischen Hupterror gegen Fussgänger und auch gegen
Häuser und Hotels, sogar in der Nacht um 4 Uhr früh -
scheinbar aus sadistischem Spass
-- ein bisschen
Alarmterror: Einige AutofahrerInnen haben Spass,
mit ihrer Alarmanlage die MitbewohnerInnen zu belästigen,
vor allem freitags und samstags
-- Messer und Gabel kaum
vorhanden: In vielen volkstümlichen Restaurants der
Region Otavalo (in den Verpflegungsständen auf dem
Ponchoplatz und in den Dörfern in den Haushalten) fehlen
Messer und Gabel. Die Indigenas essen nur mit dem Löffel und
das Fleisch essen sie von Hand. Händewaschen vor dem Essen
ist dabei nicht üblich, aber die Mägen gewöhnen sich
scheinbar daran. Fleisch von Hand essen geht schneller, so
die Ureinwohner, und sie haben Recht. Manche lassen sich
dann aber das Fleisch auch in kleinen Stücken servieren. Die
Teller kosten 1,50 bis 1,75 Dollar. Getränk ist separat
mitzubringen, zum Beispiel ein Mineralwasser (0,5 Liter) für
35 Dollar-Cents.
In Touristenrestaurants - bei entsprechend hohem Preis von
bis zu 4,50 Dollar für ein Mittagessen - sind Messer und
Gabel natürlich inklusive, und auch in volkstümlichen
Restaurants beim Busterminal und im Zentrum von Otavalo gab
es ebenfalls Messer und Gabel, zum Preis von 1,50.
-- keine Einfädler in
Otavalo: Obwohl in Otavalo der Hauptort Ecuadors
für genähtes Kunsthandwerk ist - aus den wunderschönen
Stoffen werden Taschen, Portemonnaies und wunderschöne
Federmäppchen gefertigt, ausserdem aus Wolle Umhänge und
Wandteppiche gewebt, sowie Blusen gestickt und Traumfänger
genäht - also, trotz all dieses genähten Kunsthandwerks gibt
es für die Näher und Näherinnen keine Einfädler, um einen
Faden leicht durch das Nadelöhr zu ziehen. Eine Suche in ca.
25 Geschäften blieb erfolglos. Wer also nach Otavalo kommt,
kann der nähenden Bevölkerung mit mitgebrachten Einfädlern
eine Riesenfreude bereiten.
-- Leitungswasser nicht
trinkbar: Leider ist das Leitungswasser in Otavalo
kein Trinkwasser. Wenn die Stadtverwaltung das fertigbringen
würde, könnten viele Bewohner viel Geld sparen.
-- Gefahr durch
gefährliche Hunde / Hunde-Terrorismus in Dörfern der
Region Otavalo: Leider kommt es in den Dörfern rund
um Otavalo relativ oft vor, dass wilde, aggressive
Hundebanden anzutreffen sind - bzw. die Hundemeuten finden
die Spaziergänger, und dann werden die Fremden ohne Grund
bedroht oder auch einheimische Menschengruppen bedroht. Ich
konnte die aggressiven Hunde jeweils mit einem Täschchen mit
Notizen in A4-Format verscheuchen (quasi ein Wedel). Einmal
aber (auf der alten Eisenbahnstrecke bei Eugenio Espejo)
waren es drei grosse, aggressive Hunde, die mich nicht
passieren liessen, so dass ein Umweg nötig wurde. Im
Gespräch mit Nachbarn kam heraus, dass der Hundebesitzer
nicht anwesend war und die Hunde sehr Hunger haben mussten
und deswegen ihren Sinn verloren hatten. Und ein anderes Mal
(beim Aufstieg von der Casique-Otavalo-Strasse zur Lagune)
rief ich laut, dass jemand die Hunde kontrolliere, und dann
kam ein Bub auf ein Dach eines Hauses und warf mit zwei
Steinen nach den Hunden, und erst beim zweiten Stein
verschwanden die Hunde.
Diese aggressiven Hunde sind ein grosses Problem in den
Dörfern der Ureinwohner von Otavalo. Sie können nicht nur
Menschen schädigen oder Kinder töten, sondern als Resultat
der Wildheit der Hunde in der Region Otavalo kommt es
relativ oft vor - z.B. in Peguche - dass Hunde nach
Hundekämpfen auf der Strasse (die Kämpfe sind von den Hunden
und NICHT von Menschen veranstaltet) nur noch drei intakte
Beine haben und dauernd hinken, ohne dass ihnen geholfen
würde. Irgendwie scheinen die Indigenas zu denken, dass es
gut ist, wenn ein Hund nicht mehr so rennen kann, dann ist
er weniger wild und nur noch friedlich...
Hunde an der Leine oder an der Kette mit Hundehaus konnten
in der Region Otavalo nicht beobachtet werden. Diese Kultur
fehlt - fehlt auch im kriminellen Peru.
-- widerliche, katholische
Rom-Kirche mit Prozessionen mit Schüssen und
Raketenböllern auch in der Nacht: Die
rassistisch-katholische Kirche in Otavalo hat die
Angewohnheit, mitten in der Nacht bzw. am frühen Morgen
zwischen 4 und 5 Uhr laute Prozessionen zu veranstalten, die
alle Leute aufwecken, Pistolenschüsse und Raketenböller
inklusive, und das ist absolut rassistisch und sadistisch
gegen die Bevölkerung und gegen jedes Gesetz der Nachtruhe.
Da finden zum Beispiel im April 9 Nächte hintereinander
"Jungfernprozessionen" statt, die um 4 Uhr früh beginnen und
um 6:30 aufhören und den Menschen systematisch mit
Lautsprechermusik und Lautsprecherpredigt die morgendliche
Stille und den morgendlichen Traum rauben, mit
Pistolenschüssen am Ende inklusiv. Oder dann feierte eine
"katholisch"-christliche Schule am Hauptplatz, wo die
"christlich-katholische" "Kathedrale" steht, ihren 65.
Geburtstag und lässt am Abend und am frühen Morgen um 5 Uhr
ebenfalls Böller- und Pistolenschüsse ab.
Scheinbar will die rassistisch-katholische
Kolonialistenkirche aus Rom, dass die Schüsse und
Raketenböller auch bis in den Dörfer der Region wahrgenommen
werden. Der Kolonialismus der Rom-Kirche setzt sich in
Otavalo also bis heute mit "geballter Kraft" fort bzw. man
soll vor der "Staatsreligion" Angst vor Erschiessen haben,
wenn man nicht an den Juden "Jesus" und an die dummen
"Jungfrauen" glaubt. Der Psychoterror der Rom-Kirche in
Otavalo könnte kaum grösser sein. Das stört nicht nur die
Ureinwohner, sondern das stört vor allem auch alle Touristen
und wirkt abstossend - in Kombination mit einem unsinnig
grossen Kreuz auf einer Rampenstrasse (Balcón de Otavalo)
für einen Juden "Jesus", der nie in "Amerika" war.
Eigenartig ist, dass in Europa Pistolenschüsse und
Raketenböller zugunsten des Juden "Jesus" schon lange nicht
mehr üblich sind, oder nie üblich waren. Und in Ecuador
sollten eigentlich Denkmäler im Sinne der Inkaführer und der
lokalen Kulturen stehen und nicht jüdische Kreuze aus dem
Nahen Osten. Befreit euch vom Kolonialismus.
-- katholische Rom-Kirche
mit Rock-Gottesdienst-Einleitung am Sonntag von 8 bis 9
Uhr in Otavalo-Zentrum: Im Zentrum von Otavalo war
von einem Hotel aus an einem Sonntag (22.4.2012) von 8 bis 9
Uhr ein Rockkonzert zu hören, das das ganze Quartier
beschallte, höchstwahrscheinlich als "Einladung", an einen
"christlich"-katholisch-rassistischen "Gottesdienst" zu
kommen. Der Psychoterror der Rom-Kirche in Otavalo kennt
keine Grenzen.
-- "Christen" in Otavalo
behaupten, ihr Gott sei "für alle da": Regelmässig
behaupteten in Otavalo bestimmte "Christen", ihr "Gott" sei
"für alle da". Nun, dass dieser "Gott" der "Christen" nur
für "Christen" gilt und dass alle Menschen "Christen" werden
sollten, das wurde jeweils nicht gesagt sondern höflich
verschwiegen. Die Manipulation und der Psychoterror der
Rom-Kirche in Otavalo kennen keine Grenzen.
-- das grosse
"Christenkreuz" am Hang von Otavalo: Das
"Christentum" in Otavalo hat sich am Otavalo-Balkon (Balcón
de Otavalo) ein Territorium gesichert und Rio de Janeiro
kopiert, indem dort ein riesiges Kreuz und ein
Gemeindezentrum sowie ein Open-Air-Messplatz gebaut wurden -
wie wenn Otavalo ein kleiner Vatikan sein sollte. Die
rassistische Rom-Kirche agiert so mit ihrer Ideologie eines
Juden Jesus, Jungfrauen, Sünden und Teufel immer mehr gegen
Menschenrechte und Ureinwohner, statt weniger und
menschlicher zu werden. Die Regierung in Otavalo scheint es
nicht zu merken sondern es scheint so, dass die Ureinwohner
immer mehr dem Psychoterror der Kirche ausgesetzt werden
sollten. Dabei ist die katholische Kirche ja aus Europa und
gehört keineswegs zu Süd-"Amerika", sondern ist die
kolonialistische Hauptstütze von Rom, das bis heute den
Kontinent terrorisiert...
-- manchmal
Diskothekenterror: Manchmal ist auch in Otavalo der
Diskothekenterror anzutreffen, der aus Privatautos oder aus
Privathäusern kommt, vor allem freitags und samstags, aber
rassistische Musik wie im kriminellen Peru gibt es nicht
-- ein farbiger Fluss:
Die Tuch-Färberei in Otavalo "Indotesma" lässt ihre farbigen
Abwässer systematisch in den kleinen Fluss "Rio Tejar", der
dann z.B. weinrot gefärbt ist und nicht so viele Fische
aufweist - bzw. wahrscheinlich gar keine Fische aufweist.
Gemäss Angaben der Bevölkerung ist eine Kläranlage in
Planung.
-- der Hahn kräht:
Manchmal an gewissen Orten kräht der Hahn in Otavalo, und
vor allem in den Dörfern kräht der Hahn wie in Peru und
Nachtruhe ist dann unmöglich. Der Güggelterror ist dann so
stark wie in Lima in Los Olivos oder in Ayacucho.
-- Holzluft im Winter:
Im Winter wird in Otavalo noch oft mit Holz geheizt, und es
sind keine Filter vorhanden, was einen entsprechenden,
stickigen Luftgeruch mit sich bringt (soll krebserregend
sein).
Öffentlicher Verkehr in Otavalo
-- Bahnlinie 1977
stillgelegt: 1977 wurde die Bahnstrecke zwischen
Quito und Otavalo stillgelegt statt ausgebaut, weil der Zug
angeblich langsamer als der Bus war. Statt moderne
Zugkompositionen zu kaufen, wurde also die Bahnstrecke
stillgelegt - ein herber Verlust für das Land - und der
Bahntourismus ist damit blockiert. Die Bahngleise sind
meistens noch vorhanden, aber total verrottet und zum Teil
total verbogen oder unter Gras versteckt. Gemäss Aussagen in
der Bevölkerung ist vorgesehen, die Bahnstrecke wieder
instandzusetzen. Zuerst soll die Bahnstrecke aber als
Fahrradwanderweg umgebaut werden. Dies ist auf manchen
Karten schon so verzeichnet und Arbeiter an der Bahnstrecke
sagten dasselbe. Na, da weiss man also nie, was da kommt
oder nicht. Die Bahn kommt also sicher für 10 Jahre noch
nicht.
-- Regionalbusse:
die Regionalbusse sind wie die Überlandbusse mit starken
Motoren ausgestattet, immer derselbe Mercedes-Motor, und die
Steigungen sind in den Dörfern der Region Otavalo zum Teil
happig, ebenso der Strassenzustand.
-- der Busterminal ohne
Dach: Der Busterminal von Otavalo hat bis heute
kein grosses Dach, und da es in Otavalo viel regnet, stehen
dann die wartenden Passagiere oft im Regen. Da fehlt ein
grosses Hallendach. Das sollte dringend ergänzt werden, und
da der Klimawandel mehr Regen mit sich bringt, ist dieses
Hallendach wirklich dringend.
-- kein ÖV ab 18:30 Uhr
mehr: Otavalos öffentlicher Verkehr fängt um 5:30
Uhr an und hört um 18:30 Uhr auf. Viele Leute finden dies in
Otavalo "normal". Dabei könnte man mit kleinen Bussen oder
Colectivos bis 23 Uhr locker den ÖV aufrechterhalten und es
gäbe eine rege Nachfrage aus den Dörfern, denn Kriminalität
existiert in Otavalo nur wenig. So aber müssen sich die
jungen Leute immer Privatautos organisieren oder das teure
Taxi nehmen, oder Besuche werden schon um 18 Uhr beendet und
die Ureinwohner bleiben am Abend in ihren Dörfern ohne ÖV.
-- es fehlen Karten:
Touristen erhalten von den Hotels notfallmässige Karten, die
unvollständig sind. Die Einwohner von Otavalo selbst
erhalten keine Karten ihrer Region bzw. wissen nicht, dass
die Hotels gratis Karten abgeben. Als ich mehrmals Kopien
der Touristenkarte an Indigenas verteilte, hielten sie zum
ersten Mal eine Karte in den Händen.
-- es fehlen Linienkarten
des ÖV: Linienkarten des Öffentlichen Verkehrs habe
ich nirgendwo gesehen. Man kann sich mühsam die
verschiedenen Linien von den Frontscheiben der Busse
aufnotieren. Der grosse Markt in Otavalo wird dabei als
"Copacabana" bezeichnet. Linienbeispiele:
Centro Copacabana - Quinchuqui - Centro Calpaqui
Otavalo - Ilumán - Araque - Terminal de Lu (weitere Wörter
waren verdeckt und nicht lesbar)
Imbabuela - Copa-Cabana - Agato - Quinchuqui - Peguche -
Otavalo
San Pablo - Otavalo - San Pablo
Dabei fahren alle Linien durch Otavalo und meist durch das
Zentrum, nordwärts durch die Atahualpa-Strasse (in Richtung
Quito) und südwärts durch die Roca-Strasse (in Richtung
Ibarra und Kolumbien). Andere Linien umfahren das Zentrum
auf der Panamericana.
Negative Erlebnisse der Ureinwohner mit den
rassistisch-katholisch-"christlichen" Mestizen
-- Ureinwohner werden
nicht so ernst genommen: Drastischer Rückgang beim Verkauf
von Kunsthandwerk durch Gepäcklimiten bei
Fluggesellschaften und durch den unerklärlich steigenden
Wollpreis: Es war zu beobachten, dass die
Kunsthandwerkhersteller der Ureinwohner seit Jahren unter
fehlenden Kunden leiden, was durch die niedrigen
Gepäcklimiten der Fluggesellschaften seit dem steigenden
Ölpreis verursacht ist. Speziell die Weber der Ureinwohner
sind ausserdem durch den seit 2 Jahren sich verdoppelnden
Wollpreis betroffen und sind fast alle Bankrott.
Die Regierungen und Amtsstellen haben diese schlimme
Entwicklung bis 2012 nicht wahrgenommen, bis Michael
Palomino kam und in drei Tagen das Resultat präsentieren
konnte. Vor allem der unerklärlich steigende Wollpreis - in
2 Jahren um 100% gestiegen - gibt den Webern in Ecuador den
Rest und es kann nichts mehr zu einem lohnenden Preis
verkauft werden, bzw. kein Kunde akzeptiert eine
entsprechende Preiserhöhung. Viele Weber sind gezwungen, den
Beruf zu wechseln oder ein zweites Standbein z.B. als
Taxifahrer aufzubauen, um zu überleben. Viele Webstühle sind
in Ecuador durch diese von der Regierung nicht beachteten
Krise schon auf dem Müll gelandet. Viele Kinder weben gar
nicht mehr. Es fehlt an Kommunikation zwischen Ureinwohnern
und der Regierung, bzw. es scheint, dass die Ureinwohner
(Indigenas) von den Regierungen nicht so ernst genommen
werden.
Durch die wirtschaftliche Dauerkrise des Kunsthandwerks in
Ecuador - verursacht durch die Gepäckbeschränkungen der
Fluggesellschaften und den steigenden Wollpreis, werden
gewisse Feste in der Bevölkerung nicht mehr oder weniger
gefeiert. Hochzeiten sind z.B. nur noch 2 Tage lang und
nicht mehr 5 Tage lang.
-- Beschwören der
Vergangenheit statt der Zukunft: Bei den
Ketschua-Ureinwohnern in Otavalo herrscht eine Mentalität
vor, die mit grossen Postern immer noch an die Sklaverei
erinnert, statt sich politisch glaubwürdig zu formieren und
politische Kraft und Respekt zu entwickeln. Dabei schliessen
die Männer in gewissen Bereichen die Frauen sogar gänzlich
aus.
-- illegale Importzölle
auf Kunsthandwerk-Waren: Importzölle von Ecuador
verteuern das Kunsthandwerk zusätzlich: Seit die Regierung
von Ecuador jeglichen Handel auf die "legale" Ebene "heben"
will, werden auf alle Produkte Importzölle fällig, ausser
auf Waren des Kunsthandwerks, die 0% Zoll haben. Den
Zöllnern von Ecuador ist dies aber ziemlich egal und sie
erheben trotzdem Zoll auf Waren von Kunsthandwerk, und so
steigen die Preise auch bei Kunsthandwerkteilen unaufhörlich
von einem Tag auf den andern um 40%. Das heisst: Die Zöllner
erwerben sich einen illegalen "Privatverdienst", indem sie
die Ureinwohner am Zoll abzocken - jeweils immer mit der
Erpressung, die Ware zu beschlagnahmen, wenn kein Zoll
gezahlt wird. Die Ureinwohner von Ecuador können sich gegen
diese widerliche und willkürliche,
christlich-katholisch-rassistische Zollpraxis kaum wehren,
und ob die Regierung in Zukunft die Zöllner wiederholt
schult und kontrolliert, ist fraglich, aber auch nicht
ausgeschlossen. Am Besten wären Indigena-Zollbeamte für
Indigena-Passanten in Ketschua, dann ist jeder Rassismus
vermieden.
-- kriminelle Zöllner
berauben ecuatorianische Ureinwohner am Zoll: Des
Öfteren wurde mir berichtet, dass Indigenas am Zoll von
"christlich"-katholisch-rassistischen Zöllnern beraubt
wurden. Das heisst, der Indigena (Fall des
Musikinstrumentenbauers José Panamá aus Otavalo) wurde vom
peruanischen Zöllner bei der Ausreise aus Peru bei Tumbes
mit seiner Ware beiseite in einen Raum gerufen, komplett
ausgezogen und sein Geld gefunden (300 Dollar), und er
musste all sein Geld dem peruanischen Zöllner abgeben, um
nach Ecuador in sein Heimatland zu reisen und konnte danach
nichts beweisen, weil der Zöllner mit ihm alleine im Raum
gewesen war.
Oder ein Weber aus Peguche (José Cotacachi) erzählte, er
reise nun seit 7 Jahren nicht mehr viel, aber er sei früher
auf seinen Flugreisen immer wieder von Zollbeamten beraubt
worden, wenn er in Quito am Flughafen angekommen sei, wobei
nicht eruierbar sei, ob es nun "amerikanische" oder
ecuatorianische Zöllner gewesen waren, die da regelmässig
geraubt haben: Es haben immer wieder Sachen in den Koffern
gefehlt und die Zöllner haben ihn systematisch immer wieder
beraubt. Er habe auch Anzeige erstattet, aber dabei sei nie
etwas herausgekommen.
Ein weiterer Weber aus Otavalo (Aurelio Cachimuel) lebte
früher in den "USA" in Neu-Mexiko, und sein Gepäck wurde auf
seinen Flugreisen regelmässig von Zollbeamten bestohlen, und
die Ursache habe nie eruiert werden können.
Und die Angestellte des Export-Import-Büros "Planeta Cargo",
Patricia Morocho, gab an - und auch José Faringo -, dass
beim Versand von Grosspaketen in Frachtflugzeugen es
durchaus vorkommen kann, dass von drei Paketen nur zwei
ankommen. Kann sein, dass da Zöllner ein Paket geraubt
haben. Aber wenn ich die ungesicherten Lager gewisser
Transportfirmen sehe, kann es auch sein, dass Diebe der
lokalen Bevölkerung da bedient haben...
Ein Ureinwohner-Hotelbesitzer in Otavalo (Hotel Chukitos)
gab dazu nur kleinlaut den Kommentar: "Natürlich ist das so,
dass die Zöllner die Indigenas beklauen". Und die normale
Bevölkerung Ecuadors weiss nichts davon, weil die Indigenas
nichts sagen, weil sie sonst nur noch mehr von
rassistisch-"christlich"-katholischen Beamten verfolgt und
blockiert werden.
Ein spezieller Fall ist der Fall der peruanischen
Geschäftsfrau Susana Salmo in Otavalo. Sie schilderte einen
Fall von vier Kolleginnen, die bei Tumbes von Peru nach
Ecuador Waren einführen wollten, jeder seinen Teil. Der
ecuatorianische Zoll aber machte eine eigene "Rechnung",
ordnete die gesamte Ware nur einer Person zu, und so konnte
die eine Person nicht alle Gebühren bezahlen und die gesamte
Kunsthandwerkware wurde beschlagnahmt. Eine Anzeige ist
hängig.
Der Klau durch Zöllner ist ein Tabuthema - und wenn
protestiert wird, dann droht Gefängnis, so sagte mir ein
weiterer Weber aus Otavalo (Arias). Ob die Regierungen in
Zukunft die Zöllner wiederholt schulen und kontrollieren,
ist fraglich, aber auch nicht ausgeschlossen, und wäre sehr,
sehr wünschenswert. Insgesamt müssen die Zöllner aber
scheinbar viel besser kontrolliert werden.
Es kann sich dabei um Zollbeamte aller Länder handeln,
ecuatorianische, peruanische oder brasilianische oder auch
"amerikanische" oder mexikanische Zöllner. Sie haben alle
schon einmal ecuatorianische Ureinwohner mit Kunsthandwerk
beraubt. Brasilien und Mexiko blockieren seit ca. einem Jahr
zum Beispiel jegliche Einfuhr von ecuatorianischem
Kunsthandwerk, konfiszieren die Ware und lassen den Händler
ohne nichts. Brasilien hat so Kunsthandwerk im Wert von 1
Mio. Dollar konfisziert, Mexiko von über 1 Million Dollar.
Der Raub am ecuatorianischen Kunsthandwerk hat also System.
Die ecuatorianische Regierung sollte sich wehren.
-- Raub durch einen
"falschen Händler": Durch die Nicht-Schulung der
Ureinwohner im Handelsgewerbe wird so mancher Ureinwohner
auch Opfer von Betrügern, die grosse Versprechungen machen
und dann mit dem Geld durchbrennen. Ein solches Opfer wurde
Luis Arias aus Otavalo im Frühjahr 2011, der auf einen
"Händler" aus Kolumbien hereinfiel, der behauptete, in
Kolumbien billig Waren im Wert von 600 Dollar besorgen zu
können. Nach der Abreise bestand noch eine Zeit lang
telefonischer Kontakt. Dann kam die Forderung von
zusätzlichen 30 Dollar Zollgebühr, die auch noch überwiesen
wurden, und dann brach der telefonische Kontakt ab. Luis
Arias hatte an einen "falschen Händler" 630 Dollar verloren
- weil er keine Handelsschule besucht hatte, die besagt,
sich vor Betrügern und Heuchlern zu hüten und immer alles
selber zu unternehmen, was grundlegende Finanzen eines
Betriebs angeht. Und für eine juristische Verfolgung haben
Ureinwohner normalerweise nicht den Mut und nach einem Raub
schon gar nicht das Geld dazu.
-- Schmuggel: Es
ist nur logisch, dass die willkürliche und rassistische
Praxis einiger Zollbeamten gegen Ureinwohner eine
Schmuggelpraxis nach sich zieht, um die kriminellen,
"christlich"-römisch-katholischen Zollbeamten zu umgehen. Ob
das legitim ist, kann sich jeder selbst beantworten. Die
Regierung von Ecuador scheint aber von den kriminellen
Zollbeamten eher wenig zu wissen, sonst würde mehr mit den
Ureinwohnern kommuniziert.
Die Lösung des Problems zwischen Ketschua-Ureinwohnern und
"christlich"-katholischen Mestizen ist einfach:
Die Mestizen sollten alle ein wenig von den Ureinwohnern
lernen (Mutter Erde und den Grossen Geist akzeptieren und
nicht mehr die Ureinwohner beklauen und auch ein wenig
Ketschua lernen), und die Ureinwohner könnten etwas
Systematik von den Mestizen lernen. Dann werden alle ein
bisschen Ureinwohner und ein bisschen Mestize sein, und es
herrscht kein Rassismus mehr.