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Notizen: Ambato im März 2010

Arrogante Bevölkerung - Fussgängerzone fehlt - öffentlicher Verkehr in Ambato funktioniert kaum - Alarm-Terror, Hupterror, Religionsradioterror - Städtebau und Geschäfte - Polizei in Ambato ohne ÖV und Polizei mit Mittagspause

von Michael Palomino (2011)

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Ambato liegt auf einer riesigen Fluss-Halbinsel, in einem riesigen Mäander, so wie die Altstadt von Bern auf einem Mäander liegt, nur in viel grösseren Dimensionen. Diese Fluss-Halbinsel ist zudem noch hügelig, und somit ergibt sich für Touristen in Ambato eine anfangs chaotisch anmutende Topographie. Ausserdem hat Ecuador aus einem absoluten und blinden Stolz heraus die eigene Währung abgeschafft und hat den "US"-Dollar eingeführt. Und dieser falsche Dollar-Stolz treibt in Ambato seine "Blüten".

Es gab da ein paar Auffälligkeiten in Ambato im März 2010, als ich dort eine Woche lang war:


Die arrogante Bevölkerung in Ambato

-- auffallend war, dass in Ambato ca. 1/4 der Bevölkerung blond sind, die Intelligenz aber nicht sehr viel höher war als in Peru, und dass nur wenige Leute von der Sierra-Urbevölkerung in Ambato zu sehen waren. In Ambato leben viele "gestylte" Leute, die völlig von der Realität abgehoben leben und der Natur entfremdet sind, ganz im Gegensatz zur Urbevölkerung, die in den Dörfern auf dem Land lebt. Die Leute in Ambato sind total im Autostress und im Modestress

-- wieso leben denn diese Leute in Ambato derart arrogant? Sie können es sich leisten, entweder durch das Ölgeschäft im Urwald nebenan, oder durch die Geldwäscherei von Drogengeldern aus Peru und Kolumbien gleichzeitig

-- die Reichen von Ambato kaufen sich "dicke" Autos, und die Ureinwohner (indígenas) wissen nicht, was sie falsch machen, werden vom Wirtschaftswachstum praktisch ausgeschlossen

-- der Nationalstolz der Bevölkerung in Ambato zerstört alle schöpferische Energie, auch im Hotel ist das Hauptproblem die Arroganz, die nicht erkannt wird, sondern es wird gelogen bis zuletzt

-- und bei Festen wird natürlich mit Raketen geballert, und die Ureinwohner (indígenas) wissen wieder nicht, was sie falsch machen und bleiben arm

Fussgängerzone fehlt

-- Ambato hat keine Fussgängerzone, eine Katastrophe, und die ganze Stadt ist immer mehr voll von Autos, und immer mehr Leute haben in Ambato einen 4mal4-Geländewagen - so dumm, das schreckt Touristen ab, und die bleiben dann nicht lange in Ambato. Das heisst, in ganz Ambato herrscht eigentlich Panik und niemand kann sich in der Stadt entspannen. Stadtbummel gibt es eigentlich nicht, sondern man spaziert immer zwischen Autos hindurch, und die Bevölkerung in Ambato wird ja immer mehr, aber die Trottoirs werden nicht breiter, und somit kann man sich vorstellen, wie die Platzverhältnisse in Ambato in der Innenstadt sind - grässlich

-- Ambato hat die Städteentwicklung mit Parkhäusern und Fussgängerzone total verschlafen, und Entspannung und Begegnungs- und Kulturzonen sind somit in Ambato  auf der Strasse nicht möglich

-- und dann haben im Jahre 2007 praktisch 50% der Strassennamen gewechselt, um die Strassennamen zu "gruppieren", aber neue Stadtpläne mit den neuen Namen gibt es auch im Jahr 2010 noch nicht - so dumm

Kunsthandwerk in Ambato

-- "normale" Leute sind in Ambato im Kunsthandwerkmarkt ("mercado artesanal") anzutreffen, der gleich neben dem Hauptmarkt ("mercado central") liegt. Das dortige Kunsthandwerk stammt aus der Sierra (Anden):

-- z.B. Arcilas-Arbeiten aus Pillar, 30 Min. von Ambato
-- oder Holzfiguren aus San Antonio (Otavalo)
-- oder Malereien von Maler Guayasmín mit Imitationen aus Quito

und weiteres Kunsthandwerk kommt aus dem Urwald Ecuadors

-- z.B. Statuetten mit Tagua-Samen.

Öffentlicher Verkehr in nur einer Farbe praktisch ohne Nummern und ohne Karte in Ambato

-- um das Chaos in Ambato zu vervollständigen, sind die öffentlichen Busse von Ambato alle gleich gross und gut gepflegt, haben aber alle dieselbe Farbe und sind kaum angeschrieben, und einen Plan des Liniennetzes gibt es auch nicht - so dumm, dann können Auswärtige und Touristen sicher keinen einzigen Bus nehmen, weil sich niemand orientieren kann, und wenn man einen Bus nimmt, muss man immer zur Frontscheibe laufen, um zu sehen, wohin der Bus fährt. Die Busse in Ambato, die alle sehr gross sind, fahren also zum Teil fast leer herum, weil einfach niemand weiss, wohin welcher Bus fährt - so dumm, das ist nicht attraktiv für den öffentlichen Verkehr - aber es nimmt dort scheinbar einfach niemand den ÖV ernst

-- der Zugverkehr zwischen Guayaquil und Quito wurde nach einem grossen Regen und nach der Zerstörung der Eisenbahnlinie zwischen Ambato und Guayaquil völlig eingestellt. Das ist schon traurig und arrogant von der Regierung von Ecuador, wegen eines Schadens gleich die gesamte Zuglinie einzustellen. Die Bahnstation von Ambato dient nun als Restaurant und das Gelände als kleiner Markt, wo natürlich sonst viel mehr los wäre - so dumm. Wieso fährt denn nicht wenigstens ein Zug zwischen Ambato und Quito? Dann kommen eben weniger Touristen nach Ecuador, wenn es den Zug gar nicht mehr gibt...

Die Verseuchung von Ambato mit Alarmanlagen, Taxi-Hupterror und Religions-Radio

-- in Ambato spielen die Männer mit den Alarmanlagen ihrer Autos wie die Peruaner in Peru - es ist grässlich, abscheulich, wie die ganze Stadt Ambato mit Alarmen verseucht wird. Die Alarmanlage-Terroristen sind in Ambato überall, auch in der Innenstadt. Scheinbar haben die Männer in Ambato - wie die Peruaner - kein andres Spielzeug als die Fernbedienung der Alarmanlage ihres Autos. Es handelt sich dabei um verdummte, ecuadorianische Ambato-Männer jeden Alters. Dabei taten sich junge Trottel-Männer mit Neuwagen besonders hervor, als man sie mit Alarmanlagen in der Innenstadt spielen sah - so dumm, denn das schreckt Touristen ab, und so kommen eben weniger Touristen nach Ambato - so dumm

-- Taxi-Hupterror gegen Fussgänger und Touristen war in Ambato ebenfalls üblich, vor allem von jungen Taxifahrer-Hirnlosen-Existenzen - so dumm, denn das schreckt ebenfalls Touristen ab, und so kommen eben weniger Touristen nach Ambato - so dumm

-- das religiös-aggressive Hetzradio aus Peru gibt es auch in Ecuador und läuft in Ambato zum Teil auf der Strasse, weil einige Religions-Terroristen meinen, sie müssten die Menschen zum "Jesus" bekehren - es ist grässlich, das ist Psycho-Terror wie in der Sierra oder im Urwald von Peru

-- und da sind auch noch "christlich"-rassistische Missionen auf den Strassen von Ambato, absoluter Psychoterror

Städtebau und Geschäfte in Ambato

-- Ambato hatte im Jahre 1947 ein schlimmes Erdbeben, aber es stehen schon noch ein paar alte Häuser, mehr, als Sie denken

-- die Trottoirkanten sind bis zu 30 cm hoch, brutal

-- die Trottoirrampen sind viel zu steil, ein Rollstuhlfahrer kommt da nie alleine hoch

-- als Protest gegen die Reichen und die fehlende Sozialpolitik war am "Denkmal der Verfassung" in Ambato ein Schlawiner anzutreffen, der dort übernachtete und sein WC einrichtete

-- in den Internetcafés in Ambato sind die Computer eher langsam bis sehr langsam, oder man muss europäische Preise bezahlen

-- in Ambato war es anzutreffen, dass Internetcafés über Mittag für 2 Stunden schliessen!

-- eine Kleidergalerie war kaum auffindbar, und in den Kleidergeschäften waren die Kleider teuer mit europäischen Preisen (48 Dollar für eine Jacke). In Ambato sind günstige Kleider nur beim Strassenhändler zu haben, die im Zentrum am Abend ab 17 Uhr ihre traditionellen Trottoirplätze haben (8 Dollar für eine Trainerhose)

-- das Western-Union-Büro beim Zentralmarkt für den Geldversand hatte um 16 Uhr am Nachmittag "kein System", konnte also zur Hauptgeschäftszeit kein Geld verschicken. Aber da war noch ein anderer Western-Union-Schalter, dort war tagelang "kein System" vorhanden.

Genauer war es so: Wenn ein Western-Union-Büro in Ambato offen ist und funktioniert, dann kann es vorkommen, dass die Person vor Ihnen 3000 Dollar versenden will, aber in 10er-Scheinen, und die werden alle zweimal gezählt, und so dauert der Geldversand von 3000 Dollar über eine Stunde, und es juckt die Person und die Angestellte von Western Union gar nicht, dass die Warteschlange immer länger wird. Die Angestellte hätte sagen können, dass der Kunde in der Bank die Dollars in 100-Dollar-Scheine wechseln soll - aber nein, es wurden über eine Stunde lang 300 10-Dollar-Scheine zweimal nachgezählt. Vielleicht fehlt auch eine Geldzählmaschine - vielleicht auch bei der ecuadorianischen Bank. Also eben, am Ende fiel dann auch noch das "System" aus

-- Schalterscheiben mit Löchern sind unbekannt, man muss durch die Geldöffnung sprechen wie in Chile

-- die Handygesellschaft, die in Peru "Claro" heisst, heisst in Ecuador "Porta", die Zentrale wird angewählt über 4545 oder 7878, billige Handys wie in Peru kann man in Ecuador gar nicht kaufen, und alle Servicenummern sind wieder anders

-- bei einem neuen Handy die automatischen Texte ausschalten geht so:

Menu - Mensajes - Escribir mensajes - opciones - diccionario - desactivar dic. - OK

Polizei in Ambato

-- die Streifen waren stets höflich und bemühten, unauffällig zu sein

-- die Polizei in Ambato hat aber dieselben Papagei-Trillerpfeifen wie in Peru, und das macht die Atmosphäre in der Stadt noch hektischer, als sie sonst schon ist

-- aber das Polizeikommissariat von Ambato ist in einem Aussenquartier und erfordert 20 Minuten Fahrt im Taxi (das Polizeikommissariat hat keinen ÖV-Anschluss!), aber zudem hat dieses Polizeikommissariat von Ambato auch noch eine Mittagspause bis 14:30 Uhr! - so dumm, denn das steht nicht im Reiseführer, und viele Fälle werden dann nicht aufgenommen, weil das Polizeikommissariat (am helllichten Tag!) geschlossen war. Kriminelle haben also in Ambato leichtes Spiel, bzw. es scheint, dass der Stadtverwaltung von Ambato die Kriminalität schlichtweg EGAL ist - oder der Polizeichef hat das Polizeikommissariat in seinem eigenen Haus eingerichtet, die Regierung hat ihn machen lassen, und das ehemalige Polizeigebäude im Zentrum wird nun als Casino genutzt... ja, das ist wirklich möglich!


Schlussfolgerung

Die Regierung von Ambato hat es in der Hand, die Stadt wohnlich zu gestalten, aber dieses Potential wird nicht organisiert und bleibt somit ungenutzt.

Dies war der Zustand der Stadt Ambato im März 2010.

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