Das Klima in Santiago:
skandinavisches Klima
Santiago hat im Sommer relativ wenig Schadstoffbelastung in
der Luft, weil alle Autos mit Katalysatoren fahren, und weil
im Sommer keine Heizungen laufen. Es gibt also praktisch
keine alten Autos in Santiago. Die Temperatur am Tag war
Mitte Februar bis 25 Grad, in der Sonne entsprechend mehr.
Die Nächte kühlten sich bei jeweils klarem Himmel mit
Mondschein jeweils bis ca. 13 Grad ab, was jeweils nicht
mehr sehr "sommerlich" war.
Da Santiago auf 522 liegt (der höchste Punkt auf dem "Cerro
San Cristobal" ist 880 m hoch), ist das Klima im Vergleich
zu den Städten im Süden von Chile etwa gleich, weil die
Städte im Süden Chiles zwar südlicher liegen, aber viel
weniger hoch.
Im Winter in Santiago die Temperatur nie unter 0 Grad
fallen, wenn man Webseiten und Klimadiagrammen glauben darf,
und Santiago soll kaum Schnee haben, nur die Berge
ringsherum. Gleichzeitig besteht aber immer die Gefahr einer
Hochnebeldecke und des Smogs durch Inversionslage - das wäre
dann mit dem Winter im schweizer Mittelland oder dem
deutschen Bodenseegebiet vergleichbar, aber nie unter 0
Grad.
Die freundliche und
disziplinierte Atmosphäre in der Stadt Santiago
Im Vergleich zu Peru gibt es in Santiago sehr wenig Musik in
den Läden oder auf der Strasse, und in den Bussen oder in
den Zügen der U-Bahn gibt es gar keine Musik. Es ist in
Chile kaum chilenische Musik hörbar, was ich eigentlich sehr
vermisste, denn ich hätte gerne eine neue Musik
kennengelernt. Die gab es aber kaum im öffentlichen Raum,
und wenn es in einem Restaurant Musik gab, dann war das fast
ausschliesslich englische Musik. Die Chilenen scheinen in
einem Kulturkonflikt zu sein. Scheinbar gibt es nur wenige
populäre chilenische Musikgruppen. Mapuche-Musik habe ich
nur am Markt für Kunsthandwerk bei der U-Bahn-Station Santa
Lucia hören können. Peruanische,
rassistisch-nationalistische Scheissmusik war nur am grossen
Markt auf der anderen Seite des Flusses Mapocho an einigen
Marktständen zu vernehmen, aber es hat gereicht, um sich
wieder von dieser Schrottmusik verfolgt zu fühlen (Grupo
Tonto bzw. Grupo 5 etc.).
Am Fluss Mapocho entlang herrscht entweder der
Strassenverkehr, oder es gibt ein Stück Promenade, oder es
sind Blumenbeete statt einer Promenade angebracht, und der
Fussgänger muss auf dem gegenüberliegenden Trottoir laufen.
Das ist komisch, abweisend und grotesk. Aber scheinbar
sollen in Santiago auch Blumen den direkten Zugang zum Fluss
haben. Vielleicht ist das so gewollt...
Im Vergleich zu Peru geht es in den Strassen von Santiago
viel stiller und viel weniger aggressiv zu. Es herrschen
fast seriös mitteleuropäische bis skandinavische Zustände:
-- die AutofahrerInnen haben Respekt vor FussgängerInnen
-- FussgängerInnen geniessen den Fussgängervortritt auf dem
Fussgängerstreifen, ohne dafür kämpfen zu müssen
-- die Taxis hupen nicht, es laufen kaum Alarmanlagen, und
es läuft keine dumme, peruanische Schrott-Musik von Grupo
Tonto (Grupo 5).
Die Bevölkerung ist im Sozialverhalten meistens gut
ausgebildet und sehr diszipliniert, manchmal fast zu sehr
diszipliniert. Es gibt keine Spontanschausteller, keine
Spontanschauspieler an Kreuzungen, die sich selber auf der
Fahrbahn gefährden, wenn der Verkehr anrollt, es gibt auch
keine Taxis, die um Preise lange verhandeln und dadurch den
Verkehr blockieren. Dafür sind die Taxis sehr viel teurer
als in Peru.
Vereinzelt kann man in Santiago einen Hundeterror
wahrnehmen, wenn Hunde im Stadtzentrum auf dem Pflaster
sonnenbaden oder in Wohnquartieren scheinbar herrenlos oder
doch nicht herrenlos in Hauseingängen herumliegen.
Dafür wird die Atmosphäre in Santiago auch durch eine
niedrige Polizeipräsenz beeinflusst. Hunde sind also auch in
Santiago am Abend ein Schutzfaktor. Dabei wollen die
Chilenen gemäss Aussagen eines Kellners oft keine Polizei in
der Stadt sehen und träumen von einer falschen Freiheit ohne
Polizei, womit aber die Sicherheit aus der Hand gegeben
wird, denn alle Konflikte kann man nicht ohne
Autoritätsentscheid lösen. Also, im Vergleich zu Peru und
Lima ist Santiago ein Stadt praktisch ohne sichtbare
Polizei, und die Chilenen wissen scheinbar viel mehr um die
Verantwortung im Leben, sind viel besser geschult als die
Menschen in Peru, die einen Polizisten vor jeder Bank
brauchen, damit das Geld in der Tasche bleibt, dem es
gehört. In Sachen Disziplin und Sicherheit und Erziehung zur
Verantwortung herrschen in Santiago somit zum Teil wirklich
europäische Standard-Verhältnisse. Das ist wirklich eine
Wohltat.
Die lasche Poleizeipräsenz in der Nacht hat aber
Bandenkriminalität in den Aussenquartieren Santiagos zur
Folge. Nun, in Europa gibt es auch Bandenkriminalität, nur
sind in Europa oft die Bankiers oder die Richter die Banden,
die sich gegenseitig decken. Da herrscht in Chile wiederum
eine freiere, aber diszipliniertere Einstellung zur Justiz.
Die Banken in Chile wirken gleichzeitig zum Teil sehr
imposant. Wir sind ja in der wirtschaftlichen Hauptmetropole
Süd-"Amerikas"...
Was ich in Chile etwas vermisste, das war die
"Schmunzelkultur". Viele Chilenen sind durch die Ereignisse
der letzten 30 Jahre nicht mehr zum Schmunzeln fähig. Was
Pinochet und Pinochet-Gegner sich einander über Jahrzehnte
angetan haben, das wird später noch geschildert werden. Der
Streit zieht sich durch die gesamte Gesellschaft und lässt
kein Schmunzeln mehr zu...
Das alles gilt für das Zentrum von Santiago und die
angrenzenden Quartiere. Wie es am Rand von Santiago
aussieht, habe ich nicht gesehen. Leute aus Santiago haben
mir geschildert, dass am Rand von Santiago die Armut
herrsche, mit Diebstahl-Banden und mit kleinen Combis im
öffentlichen Verkehr, weil für ganz Santiago nicht genügend
grosse Busse zur Verfügung stünden.
Fussgängerzone in Santiago
de Chile
Die Fussgängerzone ist in rutschfesten Platten gelegt. Die
Fussgängerzone ist relativ gross gehalten, mit mehreren
Fussgängerkreuzungen.
Im Stadtplan ist die Fussgängerzone aber nicht
eingezeichnet. Also, ich hatte drei verschiedene
Stadtpläne, und in keinem der Stadtpläne war die
Fussgängerzone speziell markiert. Hier wird die Chance
verpasst, die Menschen direkt auf die entspannenden Momente
im Zentrum von Santiago hinzuweisen. Touristen müssen sich
die Struktur und die Grenzen der Fussgängerzone in Santiago
selber zusammensuchen. Das ist mühsam, und man könnte mit
nur ein wenig zusätzlicher Farbe diesen Schritt für die
Touristen erheblich schneller gestalten.
In der Fussgängerzone von Santiago sind auch
Strassenrestaurants, auch an der Plaza de Armas. In Bezug
auf Strassenrestaurants ist die Stadt scheinbar bemüht, ein
bisschen italienische Atmosphäre zu verbreiten. Leider fehlt
eine ruhige Flusspromenade mit Buvette. Dafür hat Santiago
auf der nördlichen Seite des Mapocho-Flusses einen grossen
Markt mit einem vielfältigen Sektor mit verschiedensten
Populär-Restaurants.
Die Plaza de Armas ist zum Teil autofrei und mit Denkmälern
ausgestattet, z.B. eins für Herrn Bolívar und eins für die
Mapuche-Araukaner. Beim Bolívar ist eine Gedenktafel
angebracht, beim Mapuche-Araukaner nicht. Das fällt auf, und
wird noch an anderer Stelle zu reden geben...
Peruaner in Santiago - die
einzigen Schweine in Santiagos Zentrum
Chilenen erzählten mir in Santiago Verschiedenes über
Peruaner in Peru:
-- es seien bereits so viele Peruaner im Stadtzentrum, dass
die Plaza de Armas von Santiago "Plaza de Lima" genannt
werde. An der Plaza de Armas habe ich aber nie Peruaner
beobachtet, sondern
-- an der U-Bahnstation "Estación Central", wo sich
peruanische Strassenhändler total danebenbenahmen und
regelmässig den Frauen nachpfiffen und ihre Waren
ausschrien, wie wenn sie in Peru wären, das habe ich dann
beobachtet
-- und an der U-Bahnstation "Cumming" war eine Peruanerin zu
vernehmen, die lautstark ihre Gefüllten Kartoffeln ("papas
rellenas") ausrief und die gesamte Kreuzung samt Geschäften
stundenlang belästigte.
Es ist also so, dass gewisse Peruaner und Peruanerinnen aus
den armen Quartieren wie Comas oder aus der armen Sierra wie
Ayacucho oder Cajamarca nach Chile gehen und sich dort so
aufführen wie in Comas oder in Ayacucho oder in Cajamarca:
wie die SCWEINE.
Auch in anderen Orten Santiagos und auch in Chillan und
Temuco waren Peruanerinnen zu beobachten, die ihre Waren
ausriefen, z.B. Getränke mit gemahlenem Eis an Brückenenden
am Rio Mapocho in Santiago, wo der Zugang zum Zoo ist, oder
am Eingang des Marktes von Chillán. Ja, auch auf dem Land
sind die peruanischen Kakerlaken anzutreffen mit ihrer
rassistischen Musik von Grupo Tonto (Grupo 5), mit ihrer
Dauer-Anmache und Dauer-Belästigung gegen alle Passanten, um
ihre Waren zu verkaufen etc. Und all dieses Verhalten ist
absolut illegal. Aber es kauft kaum jemand bei diesen
Schweinen aus Peru, denn die Chilenen wissen, dass die
Peruaner schreiend illegal ihre Waren verkaufen wollen und
die Chilenen konkurrenzieren wollen, und deswegen
boykottieren die Chilenen die schreienden PeruanerInnen auf
der Strasse eher als dass sie sich überhaupt mit denen in
ein Gespräch einlassen.
Eigentlich ist das Ausrufen von Waren in Chile verboten, und
wer es macht, der outet sich sofort als Peruaner-Schwein,
das sich nicht anpassen will. Und wenn man dann noch mit
rassistischer Musik von Grupo Tonto (Grupo 5) mit "Largate"
oder "fuera fuera" kommt, dann kann man da nur weglaufen,
und das tun dann auch die Chilenen. Ja, viele Peruaner
können sich in Chile nicht anpassen, das lässt ihr
überdimensionierter Nationalstolz schlichtweg nicht zu.
Eigenartigerweise greift die chilenische Polizei gegen die
pfeifenden und schreienden peruanischen Ewig-Touristen nicht
durch, und eine Erziehungsstelle für Peruaner in Chile
scheint es auch nicht zu geben. Gleichzeitig meinen die
Peruaner-Schweine mit ihrer rassistischen Musik, sie müssten
die Welt mit ihrer rassistischen Musik und mit ihren
Verkaufsmethoden missionieren. Eine solche Erziehungsstelle
für Peruaner im Ausland wäre also nötig. Dann würden die
PeruanerInnen nicht mehr schreien, sondern eine Tafel mit
Produkt und Tafel schreiben und auf die
rassistisch-peruanische Hetz-Musik von Grupo Tonto (Grupo 5)
verzichten, und dann wären die Peruaner auch keine Schweine
mehr, und man könnte dann auch etwas kaufen. Die Chilenen
lassen sich durch Schreien nicht zu einem Kauf bewegen - und
ich auch nicht.
Ich sagte der Peruanerin an der U-Bahn-Station Cumming, dass
sie weniger schreien soll und eine Tafel schreiben soll, was
sie verkaufe, denn alle Chilenen können lesen. Und sie rief
dann tatsächlich weniger laut, vergass aber, eine Tafel zu
präsentieren. Einmal wollte ich dann tatsächlich gefüllte
Kartoffeln bei der Peruanerin an der U-Bahnstation "Cumming"
kaufen, musste aber feststellen, dass die Peruanerin für
eine gefüllte Kartoffeln 500 Pesos (1 Dollar) verlangte. Das
war mir dann zu teuer. Vielleicht hat sie nur so viel
verlangt, weil ich ein "weisser Gringo" war. Dann hätte sie
wirklich sehr "peruanisch" gehandelt, absolut rassistisch
dieses peruanische Scheiss-Pack, sind schlussendlich wie die
Jugos: ungebildet mit Schreihals, Rassismus-Musik und
rassistisch-primitiv.
Andere Peruanerinnen sind in Chile weniger auffällig, ändern
ihr Verhalten und fallen kaum noch auf. Kindermädchen werden
gemäss chilenischen Berichten zum Teil von den chilenischen
Familienoberhäuptern zu Hungerlöhnen ausgenützt und haben
keine gute Existenz in Chile. Scheinbar fehlt hier eine
Kontrolle bzw. eine Anlaufstelle, um Unterbezahlung von
Peruanern und Peruanerinnen zu verhindern.
Verkehr: U-Bahn in Santiago
de Chile
Mit dem Bau der U-Bahn von Santiago wurde in den 1960er
Jahren begonnen, aber erst unter Diktator Pinochet wurden
die ersten U-Bahnlinien fertig. Pinochet musste einen
Korruptionssumpf beseitigen und die U-Bahn privatisieren, um
das Ziel, die Fertigstellung der Linien, durchzusetzen. So
war es Pinochet vorbehalten, die ersten U-Bahnlinien
einzuweihen. Das U-Bahnnetz umfasst 5 lange Linien, an denen
zum Teil eifrig weitergebaut wird. Leider fehlt bis heute
eine direkte Verbindung zum Flughafen.
Die U-Bahnstationen
Fast keine Musik: Das U-Bahn-System in Santiago läuft in den
Zügen ohne jede Musik ab, fast ein wenig langweilig, aber
zuverlässig. An den U-Bahn-Stationen läuft manchmal etwas
Musik mit Video-Bildschirm.
Leuchtanzeigen gibt es an den U-Bahnstationen praktisch
keine, sondern alle Angaben sind auf Tafeln mit
verschiedenfarbigen Schriften angebracht. Dieses System
spart zwar Strom, ist aber etwas mühsam, wenn die
U-Bahnstation etwas dunkel ist.
An manchen Umsteigestationen fehlen Tafeln, so dass man sich
als Unwissender tatsächlich an einer U-Bahnstation verlaufen
kann und fragen muss, wie man zum anderen Gleis oder zum
richtigen Ausgang kommt.
Die U-Bahn-Stationen sind absolut sauber, die Leute werfen
Abfälle in die Abfalleimer, es liegt nicht ein Papierchen in
der Ecke, weil die Stationen scheinbar pro Tag mehrmals
durchgefegt werden. Die U-Bahn-Stationen sind ein grosses
Vorbild für alle Chilenen, es in ihrer eigenen Wohnung
gleichzutun.
In Stosszeiten sind manche U-Bahn-Stationen bereits zu
klein, z.B. die U-Bahn-Station "Universidad de Santiago", wo
die Passagiere jeweils die Warteschlange für das
Kassenhäuschen durchkreuzen müssen.
Die U-Bahn-Züge
Die U-Bahn-Züge sind eher schmucklos und nüchtern, aussen
wie von innen, aber sehr sauber und kaum Graffiti. Man
könnte viel Kunst in den Zügen platzieren. Alle Züge sind
entweder in einem mittleren Blau oder in Weiss-Rot gehalten,
ohne jede künstlerische "Verformung" oder Graffiti. Dadurch
wird der Charakter des Transportsystems in Santiago in einer
ziemlich trockenen Atmosphäre abgespult. Die Chance, etwas
künstlerisch-Figürliches einzubringen, wird (noch) nicht
genutzt.
Die roten U-Bahn-Züge fielen durch eine unangenehme, lärmige
Ventilation auf, und bei gewissen U-Bahn-Zügen fehlen
Längsstangen oben, damit sich stehende Passagiere festhalten
können. Das erscheint eigenartig, wie mit diesen Zügen ohne
Längsstangen die Passagiere stehen sollen.
Billetsystem: Verkehrsverbund mit Bip-Karte
Ein Verkehrsverbund ist in Santiago eingerichtet. Man kauft
bei einem Billethäuschen in einer der U-Bahn-Stationen eine
"Bip-Karte" ("tarjeta Bip"), ähnlich einer Kreditkarte, für
1300 Pesos (2,5 Dollar). Dann lässt man die Karte am
Kassenhäuschen "aufladen", z.B. mit 5000 Pesos, und dann
kann man für 5000 Pesos den öffentlichen Verkehr in Santiago
benutzen (alle U-Bahn-Linien und alle Bus-Linien). Bei den
Eingängen sind Sensoren angebracht, die von der Bip-Karte
den Billetpreis abziehen, und es macht "Bip". Dieses
Bip-Kartensystem wurde vor 2 Jahren eingeführt. Bis vor 2
Jahren mussten alle Benutzer für jede Fahrt einzeln ein
Billet kaufen. Die Bip-Karte hat den ÖV also wesentlich
verschnellert. Die Bip-Karte berechnet dabei die
Fahrstrecken, wenn man von der U-Bahn auf einen Bus oder von
einem Bus auf die U-Bahn umsteigt und berechnet innerhalb
von 2 Stunden nicht noch einmal den gesamten Fahrpreis. So
wurde es mir mehrfach geschildert. Ob es stimmt, habe ich
nicht kontrolliert.
Es gibt Bip-Karten-Schalter auch in Wohnquartieren, wo man
seine Bip-Karte aufladen lassen kann. Leider ist das
Aufladen via Bankomat scheinbar nicht möglich.
Was leider noch fehlt, sind Karten-Abos (Wochenkarte,
Monatskarte, Jahreskarte). Das macht das Reisen mit dem
öffentlichen Verkehr in Santiago leider etwas mühsam, bzw.
der Kunde muss immer noch für jede Fahrt extra bezahlen,
entweder mit der Bip-Karte an den Sensoren, oder mit
einzelnen Fahrkarten, die man in den Kassenhäuschen oder
beim Buschauffeur kauft. Ticketautomaten oder
Mehrfahrtenkarten habe ich keine gesehen. Wochenkarten,
Monatskarten und Jahreskarten würden alles viel einfacher
machen, aber das will die Betreibergesellschaft scheinbar
nicht.
Die Tarife im öffentlichen Verkehr von Santiago sind in drei
Zeit-Kategorien gestaffelt, um die Pendler und die
Nicht-Pendler etwas zu trennen bzw. um die Randzeiten besser
auszulasten. Denn die U-Bahnen fahren in den Spitzenzeiten
schon alle 2 Minuten, und mehr geht einfach nicht. Das
heisst, die Pendler zahlen mehr, haben aber keine
quetschende Enge zu befürchten, weil andere Passagiere zu
anderen Zeiten günstiger fahren können:
7:00-8:59 und 18-19:59 Uhr:
orange Billete:
460 Pesos (ca. 90 Rappen)
6:30-6:59, 9-18 und 20-20:44 Uhr: grüne
Billete: 400 Pesos
6:00-6:29 und 20:45-23:00 Uhr:
blaue Billete: 380 Pesos (Metro
allein) und 400 Pesos (Lokal und Metro)
Studenten und Kinder ("estudiantes") zahlen zu allen Zeiten
nur 130 Pesos
Pensionierte ("adulto mayor") zahlen zu Pendlerzeiten 460
Pesos, zu den restlichen Zeiten 130 Pesos. Die Pensionierten
sollen den Pendlern also keine Plätze wegnehmen.
Schwierig wird es, wenn man keine automatische Bip-Karte
hat, denn dann muss man für alle drei Zeiten Billete auf
Vorrat haben, oder man muss seine Reise auf die Minute genau
planen, weil sonst bei einem Billet, das zu wenig Wert
aufweist, einem die Automaten keinen Durchgang zu den
Perrons gewähren. Man muss dann extra beim Billethäuschen
anstehen. Das ist bei einer U-Bahnstation ausserhalb des
Zentrums normalerweise kein Problem, aber wenn man im
Zentrum kein passendes Billet für die Pendler-Zeit hat, dann
kann es passieren, dass man 20 Minuten in der Warteschlange
verbringen muss, um sich das richtige Billet zu kaufen. Mir
ist das einmal passiert, als ich meine Bip-Karte vergessen
hatte.
Die U-Bahn fährt ihre letzte Verbindung bis abends um ca. 23
Uhr, auch am Sonntag. Das ist sehr gut.
Jede U-Bahn-Station verfügt über Billetschalter,
ausgestellte Karten und Bankomaten
Verkehr: Bus und Tram in
Santiago
Die Strassenbahnen wurden in Santiago in den 1960er Jahren
abgeschafft. Zum Teil sind aber bis heute noch die
Tramschienen im Pflaster drin, z.B. in der Jiron Catedral,
oder an der Bustamante-Allee (Avenida Gral Bustamante).
Die Busflotte hat einheitliche Farben grün-weiss, oder auch
rot, oder kleinere Busse sind auch nur grün. Die Busse haben
ihren Auspuff alle gegen oben gerichtet, so wie es auch z.B.
in der Stadt Trujillo in Peru der Fall ist. Die Taxis
blockieren die Busse nicht, so wie das im schweinischen Peru
der Fall ist.
Der Busverkehr ist in Santiago in Zonen eingeteilt, die für
die U-Bahn wiederum nicht gelten. Aber man kann keine
Zonenpläne kaufen. Man muss alles an den grossen Karten an
den U-Bahn-Stationen erlernen. Als Resultat bin ich mit dem
Bus kaum gefahren, weil man für das Busnetz keine Pläne
bekommen konnte. Auch hier fehlt scheinbar ein Verein "Chile
Tourismus"...
Die Busse in Santiago haben an den Türrändern gut sichtbare
Pfeile angebracht, wo man einsteigen und absteigen soll. Das
Anschreiben von "Eingang" ("Entrada") und "Salida"
("Ausgang") entfällt dadurch.
Die Busse in Santiago jaulen manchmal ganz schön kräftig.
Peruanische Restaurants in
Santiago
Man hörte immer wieder, dass es in Santiago peruanische
Restaurants geben würde. Nun, ich fand zwei davon, und beide
hatten Preise der Luxusklasse für Speisen der Mittelklasse,
das heisst, ein Gericht ohne Suppe kostete 4000 bis 6000
Pesos, also 8 bis 12 "US"-Dollar bzw. Franken. Das eine
Restaurant befand sich in einem reichen Quartier an der
Avenida Valdivia Norte an der Strasse, die zur Luftseilbahn
von Santiago führt. Dieses Restaurant war gut besucht. Das
andere peruanische Restaurant befand sich an der
U-Bahn-Station "Estación Central" und hatte keinen einzigen
Gast.
Günstige peruanische Restaurants wären sehr gefragt in
Chile, weil die peruanische Küche gut ist. Aber scheinbar
macht das bisher kaum jemand. Und eine Suppe gehört in der
peruanischen Küche zum Menü und ist nicht extra...
Wie diese Leute mit diesen hohen Preisen überleben können,
ist mir schleierhaft. Ich war geschockt ob den hohen
Preisen, und ich habe beide Male auf den Konsum verzichtet.
Für die Peruaner, die diese Restaurants betreiben, bedeutet
diese Preisgestaltung einen doppelten Aufstieg:
1. sie arbeiten in Chile und nicht mehr im Abfall von Peru
2. sie arbeiten im Hochpreissegment mit viel Profit pro
Verkauf.
Müllabfuhr: Abfall und
Recycling
Chile kennt Papier- und Glasrecycling. Zumindest in Santiago
traf ich mehrfach auf Recyclingstationen, z.B. an der Plaza
Brasil. Anderes Recycling habe ich nicht beobachten können
(Öle, Batterien, Metalle). Scheinbar fehlt das organisierte
Recycling für diese Produkte noch. Lumpensammler, die Abfall
durchwühlen, habe ich in Chile eher selten gesehen. Auf dem
Land dagegen in Sillán, in Temuco, in Nueva Imperial und in
Cholchol habe ich keine Recyclingstationen beobachten
können. Dort ist das Recycling scheinbar noch auf
Lumpensammler-Basis organisiert oder die Säcke werden beim
Sammeln aufgeschnitten.
Um den ausgestellten Abfall vor Hunden zu schützen, sind in
Chile in reicheren Quartieren und auch auf dem Land oft hohe
Körbe installiert. In Gegenden ohne diese hohen Sammelkörbe
konnte man beobachten, dass die Bewohner ihre kleinen
Abfallbeutel an Bäume oder an ein Trottoirgeländer hängen.
Kunsthandwerk aus Santiago
Chile hat ein paar traditionelle Schmucksteine, die in
Kunsthandwerkstätten zu Schmuck oder zu Tierfiguren
verarbeitet werden, den blauen, weiss gestreiften
Lapislazuli, und den grünlichen, etwas durchschimmernden
Onix. Daneben wird auch noch Kunsthandwerk aus dem Stein
Combarbalita, ein weisslich-ocker-farbiger Stein wie
Sandstein.
Für den Tourismus werden gewisse Standard-Motive
hergestellt:
-- Pinguine aus blauem Lapislazuli mit weissem Bauch in
Marmor
-- die Statuen der Osterinseln aus Onix oder aus
Combarbalita
-- Landkarten von Südamerika mit verschieden-farbigem Onix
als Wanduhr etc.
Die Kunsthandwerkstätten haben sich in Santiago entlang des
Hausbergs "San Cristóbal" im Quartier um die
Zahnradbahnstation niedergelassen. Die Verkaufsstände sind
z.B. an der Strasse "Pius der Neunte" ("Jiron Pio Nono")
zwischen der U-Bahn-Station Baquedano und der Talstation der
Zahnradbahn.
Parks in Santiago
Die Parks in Chile sind weder umgittert, noch weisen sie
eine penetrante Polizeipräsenz auf.
Der Park an der Plaza
Brasil
An der Plaza Brasil stand z.B. an einem Ende ein
Polizeihäuschen mit einem Polizisten drin für Leute, die
etwas melden wollen oder eine Frage haben. Der Park an der
Plaza Brasil hatte wunderbare Baumgestalten, war auch um
Mitternacht noch bevölkert, und da im Februar noch Ferien
waren, waren zu dieser Zeit auch noch Kinder auf dem grossen
Spielplatz der Plaza Brasil, freilich in
Erwachsenenbegleitung. Leider fehlt dort eine Wasserquelle
für die Kinder, ein Brunnen, der in den Spielplatz
integriert wäre oder gleich neben dem Spielplatz.
Der Park "Quinta Normal"
Der Park namens "Quinta Normal" (übersetzt etwa: "Normales
Landhaus") ist hinter der Plaza Brasil und erschien auf dem
Plan des Tourismusbüros Sernatur ziemlich gross. In dem Park
sind drei Museen, und eine Ehrung für den deutschen Forscher
Humboldt. Neben einem der Museen war ein grosser
Kinderspielplatz installiert, aber es fehlte wieder eine
Wasserquelle. Die Bäume waren herrlich anzusehen und schön
gepflegt, aber da war auch ein halbzerfallenes Gewächshaus,
und insgesamt war der Park nur halb so lang wie auf dem
Stadtplan angegeben.
Wenn ich aber auf dem Stadtplan des Verlags "Atlas de Chile"
schaue, dann ist die Hauptausdehnung des Parks in eine
andere Richtung. Nun, man sieht, auch in Chile haben die
Geographen und Kartenzeichner ihre Schwierigkeiten und
scheinen ihre Karten nicht mit Satellitenfotos abzugleichen,
sondern manchmal eher nach Phantasie zu zeichnen. Manchmal
überraschen solche Karten, vor allem dann, wenn Strassen
fehlen und man plötzlich auf Strassen trifft, die im Plan
fehlen.
Tourismusbüro in Santiago:
Sernatur mit Falschinformation
In Chile existiert ein Tourismusdienst, der "Servicio
Nacional de Turismo" mit der wohlklingenden Abkürzung
"SERNATUR", klingt ja wie "Natur", clever gemacht. Aber das
Büro von Sernatur erwies sich dann auch als ungenügend:
-- Sernatur hatte keine Chile-Karte im Verkauf
-- Sernatur hatte keinen grossen Stadtplan von Santiago im
Verkauf, sondern nur ein Heft mit den zentralen Quartieren
-- und auch Sernatur gab falsche Informationen über
Eisenbahnen und Bahnen heraus, in meinem Fall über die
Luftseilbahn des Cerro San Cristóbal, die seit November 2009
wegen Motorschadens gar nicht mehr läuft.
Sernatur betreibt eine Webseite: www.sernatur.cl und gibt
die Telefonnummern 7318336 und 7318337 an.
Hotels in Santiago
In Chile ist die Hotelkultur nicht so verbreitet wie in
Peru, und es gibt keine so grosse Auswahl. Deswegen sind die
Preise für Hotelübernachtungen in Chile für
süd-"amerikanische" Verhältnisse relativ hoch, und unter 20
Dollar pro Person ist nur sehr selten etwas zu haben.
In Santiago sind mir zwei Bereiche mit Hotels empfohlen
worden:
-- rund um die U-Bahnstation "Cumming"
-- und um die U-Bahnstation Santa Lucia im Französischen
Quartier.
Dort kosten die Nächte pro Person 10.000 Pesos (20 Dollar)
pro Nacht. Im Stadtzentrum um die Plaza de Armas gibt es
selten auch Hotels, die dann aber sicher um die 80 Dollar
pro Nacht kosten. Dagegen gibt es Quartiere, wo man kein
einziges Hotel oder Unterkunft (hospedaje) entdecken kann,
und das scheint doch sehr schade.
Der Hausberg von Santiago,
der Berg "San Cristóbal" ("Cerro San Cristóbal")
Der Hausberg "San Cristóbal" ist ca. 300 m über Santiago
gelegen. Santiago liegt auf 522 m, der höchste Punkt des
Hausbergs auf 880 m über Meer. Gemäss dem nationalen
Tourismusbüro "Sernatur" bei der Plaza de Armas kann man mit
einer Standseilbahn und mit einer Luftseilbahn "befahren".
Die Luftseilbahn ist aber seit November 2009 wegen
Motorschadens ausser Betrieb.
Auf dem Hausberg "San Cristóbal" befinden sich mehrere
Aussichtspunkte, eine übergrosse, weisse Junfgrauenstatue,
zwei Schwimmbäder, botanische Parks ("Jardín Mapulemu" und
"Jardín Japonés"), Picnic-Plätze mit Feuerstellen, ein
Kulturhaus "Anahuac", ein grosser Spielplatz, eine
Baumschule und ein Umwelt-Bildungszentrum, alles schön über
den ganzen Berg verteilt.
Am Berg toben sich übrigens Velofahrer aus, bergauf wie
bergab.
Von diesem Hausberg gab es genaue Faltprospekte.
Der Zoo von Santiago
Der Zoo von Santiago liegt am Hausberg "San Cristóbal" in
einer Hanglage und ist von 9 bis 18 Uhr geöffnet. Das macht
den Zoo etwas ungemütlich, und man muss etwas "sportlich"
sein, wenn man den Zoo besuchen will. Die Kinder haben an
den Steigungen und Gefällen ihren Spass. Der Zoo von
Santiago betreibt eine Internet-Webseite www.pms.cl (pms
für: Parque Metropolitano de Santiago). So wird der Zoo auch
noch bezeichnet...
Im Zoo von Santiago gibt es keinen Musik-Terror wie in Peru
in den Zoos.
Die Gehege sind oft nur teilweise einsehbar. Das führt dazu,
dass das Publikum z.B. den weissen Tiger sucht, der irgendwo
im Gehege schläft.
An den Geländern des Zoos waren manchmal Ameisen zu
beobachten.