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17.7.2007: Der Flugzeugabsturz des Airbus 320 von TAM Airlines am Flughafen Congonhas in Sao Paulo Moema (Ortszeit)

Keine Sicherheitszonen um den Flughafen - Tankstelle am Ende der Landepiste - Landepiste ohne Rillen gegen Aquaplaning in einer subtropischen Klimazone...

Zu kurze Landebahn - rutschige Landebahn ohne Rillen - defektes Triebwerk mit Problemen beim Umkehrschub


Brand mit Heckflosse und Feuerwehr   Brand,
                Feuerschein über Sao Paulo Moema   Gelöschte
                Brandstelle mit Heckflosse und zusammengestürzte
                Gebäude   Feuerwehr
                mit Leichen in Säcken   Wartende
                Angehörige

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aus: 200 Tote bei A320-Katastrophe; n-tv 18.7.2007; http://www.n-tv.de/828202.html

Stand 18.7.2007:
-- TAM Airbus A320 mit 186 Menschen an Bord
-- regennasse Landebahn provoziert, dass der A320 über die Landebahn hinausrutscht
oder:
-- "die Unglücksmaschine kollidierte, als sie über eine an den Flughafen grenzende Strasse rutschte, auch mit einigen Autos. Der Pilot habe nach der gescheiterten Landung vermutlich beschleunigt und versucht durchzustarten, meinten Experten"
-- der A320 rast in eine Tankstelle und in ein Geschäftsgebäude am Ende der Landebahn
-- der A320 und mehrere Häuser explodieren
-- es kommt zu mehreren Explosionen
-- ein Haus stürzt ein, 27 Gebäude werden wegen Einsturzgefahr evakuiert
-- unter den Einwohnern im "vornehmen" Viertel Moema breitet sich Panik aus
-- einige Menschen können aus den brennenden Häusern springen und retten sich mit Knochenbrüchen
-- insgesamt kommen mindestens 200 Menschen ums Leben, Schwerverletzte sterben in Krankenhäusern

Bei dem schwersten Flugzeugunglück in der Geschichte Brasiliens sind in São Paulo nach Schätzungen der Feuerwehr mindestens 200 Menschen ums Leben gekommen. Ein Airbus A320 der brasilianischen Fluggesellschaft TAM mit 186 Menschen an Bord schoss am Dienstagabend (Ortszeit) mitten in der Millionenmetropole bei der Landung über die regennasse Landebahn des Flughafens Congonhas hinaus. Anschliessend rutschte er über eine Hauptstrasse und raste in eine Tankstelle und ein Geschäftsgebäude. Das Flugzeug und mehrere Häuser gingen in Flammen auf.
 
Auf der Passagierliste standen viele deutsch klingende Namen. Die Maschine war in Porto Alegre gestartet. In der Region leben viele Menschen deutscher Abstammung. Eine Sprecherin des Auswärtigen Amtes in Berlin sagte, dass die deutschen Generalkonsulate in São Paulo und Porto Alegre in engem Kontakt mit den örtlichen Behörden stünden. Bislang gebe es keine Hinweise auf deutsche Opfer, sagte sie.
 
Wie der Fernsehsender "Globonews" unter Berufung auf die Rettungsteams berichtete, wurden bis zum frühen Mittwochnachmittag (Ortszeit) 158 Leichen geborgen. Die Zahl der Todesopfer stieg damit auf mindestens 161, denn in den Gebäuden am Unfallort waren drei Menschen schwer verletzt worden und in Krankenhäusern gestorben. Bei dem bislang schwersten Flugunglück in Brasilien waren Ende September vergangenen Jahres 155 Menschen ums Leben gekommen.
 
"Inferno auf Erden"
 
Mehr als 300 Feuerwehrmänner sowie dutzende Polizisten, Notärzte und Zivilschützer waren die ganze Nacht im Einsatz. Die Retter gehen nicht davon aus, dass Menschen an Bord das Unglück überlebt haben. Nach dem Unglück waren Explosionen zu hören. Ein Haus stürzte ein, 27 Gebäude wurden wegen Einsturzgefahr evakuiert.
 
Augenzeugen sprachen von Panik unter den Anwohnern des vornehmen Viertels Moema, in dem sich der Flughafen befindet. Sie habe ein "Inferno auf Erden" gesehen, sagte eine Rentnerin einem brasilianischen Reporter. Mindestens ein Mann und eine Frau retteten sich, indem sie aus dem Fenster eines brennenden Hauses mehrere Stockwerke in die Tiefe sprangen. Sie kamen mit Knochenbrüchen davon.
 
Staatspräsident Luiz Inácio Lula da Silva ordnete eine dreitägige Staatstrauer an und wies die Bundespolizei an, bei den Ermittlungen besonderes Augenmerk auf die Landebahn zu legen. Die Unglücksursache war zunächst nicht bekannt. Der Flugschreiber wurde gefunden und soll den Ermittlern weiter helfen.
 
Flugplatz für grössere Maschinen geschlossen
 
Die Unglücksmaschine kollidierte, als sie über eine an den Flughafen grenzende Strasse rutschte, auch mit einigen Autos. Der Pilot habe nach der gescheiterten Landung vermutlich beschleunigt und versucht durchzustarten, meinten Experten.
 
Der städtische Flughafen wurde zunächst geschlossen, einige Stunden später aber für kleinere Maschinen wieder geöffnet. Der Airport im Viertel Moema liegt in unmittelbarer Nachbarschaft von Hotels, Hochhäusern und Einkaufszentren. Er wurde in den 30er Jahren in einem damals menschenleeren Gebiet gebaut und im Lauf der Jahre von der wachsenden Stadt eingeschlossen.
 
Präsident Lula sei "tief betroffen" und verspreche eine gründliche Untersuchung, sagte ein Regierungssprecher. Der Staatschef rief einige seiner Minister noch in der Nacht zu einem Krisentreffen in der Hauptstadt Brasilia zusammen. Erst im September 2006 war ein Flugzeug in Brasilien schwer verunglückt. Eine Maschine der Airline Gol stiess über dem Amazonas-Urwald mit einer kleineren Privatmaschine zusammen. 155 Menschen kamen ums Leben.
 
Probleme bei der Luftüberwachung
 
Der Präsident der Fluglotsen-Gewerkschaft, Carlos Trifilio, wies auf Probleme bei der Ausbildung von Fluglotsen und der Kontrolle des Luftraums hin. Über dem Amazonas-Regenwald gebe es ein riesiges "blindes Gebiet", in dem Flugzeuge nicht überwacht werden könnten. Mehrfach streikten in der Vergangenheit Fluglotsen des Landes für bessere Arbeitsbedingungen. Sie werfen der Regierung Tatenlosigkeit vor. Lula wies die Kritik zurück und sagte, Brasilien habe eines der modernsten Luftkontrollsysteme der Welt.
 
Gestörte Kommunikation
 
Der Luftfahrtexperte Ullrich Unger sagte bei n-tv: "Man kann die Situation in der zivilen Luftfahrt im operativen Bereich sicherlich nicht mit Europa vergleichen. Da haben wir hier höhere Standards, obgleich auch in Brasilien Menschen mit Sinn und Verstand arbeiten". Auch könne man nicht generell über grobe Missstände berichten. Was Unger aber immer wieder erschrecke, sind die Sprachbarrieren. "Dort spricht man halt weniger englisch und dann kann schon zu Problemen in der Kommunikation mit den Tower führen." Dennoch könne man aber nicht pauschal behaupten, "dass man dort nicht hinfliegen sollte".
 
Landebahn kritisch
 
Die Hauptlandebahn von Congonhas war erst Ende Juni modernisiert worden. Experten hatten kritisiert, dass Rillen in der Bahn fehlten. Sie sollen die Gefahr von Aquaplaning verringern. Ein Richter hatte im Februar die Landung grösserer Maschinen verboten, unter anderem weil die Landebahn zu kurz sei. Das Urteil wurde später wieder aufgehoben.
 
Erst am Montag war auf dem Flughafen Congonhas eine Maschine von der Landebahn abgekommen. Das Flugzeug hielt auf einer Rasenfläche unweit des Absperrzauns um den Flughafen. 1996 war eine Maschine der TAM kurz nach dem Start in Congonhas abgestürzt. 90 Passagiere und sechs Besatzungsmitglieder sowie drei Menschen am Boden kamen dabei ums Leben.
 
Die Zivilluftfahrtbehörde ANAC teilte unterdessen mit, sie habe eigene Untersuchungen zur Ermittlungen der Unfallursache aufgenommen. Sie wolle auch dafür sorgen, dass die Airline Angehörigen Beistand leiste. Der europäische Flugzeugbauer Airbus schickt zur Aufklärung des Unglücks fünf Experten nach Brasilien. Das Unternehmen teilte mit, den brasilianischen Behörden jede technische Unterstützung zukommen zu lassen. Bundespräsident Horst Köhler sprach Lula und den Brasilianern "tief empfundene Anteilnahme" aus und schickte ein Kondolenztelegramm.
 
Fussball-Elf hatte Glück

Glück hatte die Fussball-Erstligamannschaft Gremio Porto Alegre: Das Team wollte ursprünglich in die Unglücksmaschine steigen, wie der Vater des Torhüters Sebastian Saja sagte. In letzter Sekunde sei eine andere Verbindung bevorzugt worden.

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Lebensgefährlicher Flughafen Congonhas

Die Piloten bezeichnen den Flughafen schon seit Jahren als "lebensgefährlich", weil Startbahn und Landebahn viel zu kurz seien. Die Landepiste befand sich zudem in einem inakzeptabel schlechten Zustand, so dass an der Landebahn seit Monaten Reparaturarbeiten stattfanden. Scheinbar war die Landebahn freigegeben, obwohl die Reparaturarbeiten noch nicht abgeschlossen waren.
(n-tv: Lebensgefährlicher Flughafen; http://www.n-tv.de/828202.html)


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20.7.2007
Das Flugzeug A320 flog mit defektem Triebwerk mit Problemen beim Umkehrschub!

aus: Turbine offenbar defekt; n-tv online, 20.7.2007, http://www.n-tv.de/829216.html

"Das am Dienstag in Brasilien mit 186 Insassen verunglückte Flugzeug der Gesellschaft TAM hat Probleme mit dem Umkehrschub einer Turbine gehabt. Das berichtete der brasilianische Fernsehsender "Globo". Der Technikchef von TAM, Ruy Amparo, räumte in einer Reaktion auf den Fernsehbeitrag ein, es habe Probleme beim Umkehrschub am rechten Triebwerk des Airbus A 320 gegeben. Das Problem sei schon am Freitag der vergangenen Woche entdeckt worden. Die Maschine sei allerdings weiter eingesetzt worden, weil das laut Airbus-Handbuch bis zu zehn Tage nach Entdeckung des Defekts möglich sei. Staatspräsident Luiz Inácio Lula da Silva teilte unterdessen in Brasilia mit, er werde eine Fernsehrede halten und Massnahmen für den Luftverkehrssektor bekannt geben.
 
Die TAM-Maschine war mitten in der Millionenmetropole bei der Landung über die regennasse Landebahn des Flughafens Congonhas hinausgeschossen. Anschliessend rutschte der Airbus über Hauptstrasse und raste in eine Tankstelle und ein Geschäftsgebäude. Das Flugzeug und mehrere Häuser gingen in Flammen auf. Nach Schätzung der Feuerwehr kamen bei dem Unfall rund 200 Menschen an Bord und am Boden ums Leben. Bis zum späten Donnerstagabend waren am Unfallort 184 Leichen geborgen worden. Vier weitere Opfer erlagen in Krankenhäusern ihren Verletzungen. Die Feuerwehr will die Bergungsarbeiten am Freitag beenden.
 
TAM versicherte, der Umkehrschub-Mechanismus könne beim Auftreten von Problemen an einem Triebwerk ausgeschaltet werden. Nur bei sehr starkem Regen könne solch ein Problem das Landemanöver beeinträchtigen. Man wiederhole deshalb, dass die Maschine am Unglückstag in der Praxis keine technischen Probleme gehabt habe, hiess es. "Globo" berichtete allerdings, dass die Unglücksmaschine genau einen Tag vor dem Unfall bereits Probleme bei der Landung in Congonhas gehabt habe. Der Pilot habe sich darüber beklagt, dass die Runway "sehr rutschig" gewesen sei.
 
Die Staatsanwaltschaft forderte in Brasilien die Schliessung des Flughafens Congonhas so lange, "bis einwandfreie Sicherheitsbedingungen bestätigt" seien. Nach Angaben der Behörden werden die Untersuchungen zur Ermittlung der Unfallursache vermutlich zehn Monate in Anspruch nehmen. Lula wies die Bundespolizei an, bei den Ermittlungen besonders die Landebahn unter die Lupe zu nehmen."

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Bildernachweis
-- Flugzeugabsturz vom 17.7.2007 in Sao Paulo: http://www.n-tv.de/828202.html

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